Die Baby Mission. Jessa James. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jessa James
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969876602
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du bist atemberaubend.“

      Ihr Gesicht verzieht sich innerhalb eines Herzschlags ablehnend. Es entsteht eine Sekunde, in der ich ihre Augen auf mir spüren kann, in der ich merke, dass sie meine Kleider und meine Größe mustert, in der sie irgendetwas abwägt. Sie nimmt auch die Tattoos wahr, die sichtbar sind. Und dann sehe ich Ablehnung auf ihren Zügen, ohne dass sie mich überhaupt kennt.

      Im Grunde genommen hat sie aufgrund von irgendwelchen Kriterien, die ich nicht kenne, beschlossen, dass ich ihre Zeit nicht wert bin.

      Das fühlt sich nicht gut an.

      „Oh, ähh – Danke?“, sagt sie. Ich merke schon, dass sie das Gespräch gleich beenden wird.

      Wo ist der berühmte Jett James Charme hin?, wundere ich mich.

      „Hey, würdest du mir einen Gefallen tun?“, frage ich, ohne richtig darüber nachzudenken. „Meine Ex Emily ist hier und sie beobachtet mich heimlich. Wäre es okay, wenn ich einfach so tue, als hätten du und ich einen guten Draht zueinander gefunden?“

      Ihre Augen sind auf ihr Handydisplay gesunken, aber schnellen jetzt wieder hoch zu meinen. Sie mustert mich eine weitere Sekunde, wobei ihre dunkelgrauen Augen wie ein Sturm wirken, der sich zusammenbraut.

      „Ähmmm…“, macht sie, offensichtlich hin und her gerissen zwischen mir und was auch immer auf ihrem Handy ist.

       Verdammt, bin ich so uninteressant?

      „Klar“, stimmt sie schließlich zu, aber es fühlt sich an, als hätte ich sie gerade erst dazu gebracht, mich anzuschauen. Zeit, umwerfend zu sein, denke ich

      Ich grinse sie an und rücke ein Stückchen näher zu ihr. „Du würdest es mir doch sagen, wenn dir diese fake Beziehung Umstände bereiten würde, oder?“

      Ich sehe, wie sie leicht an ihrer Lippe knabbert und ihre Stirn in Falten legt. Sie will es eigentlich nicht, aber sie lehnt sich ganz leicht zu mir. Ich fasse das als Zeichen dafür auf, dass mein Lächeln funktioniert hat.

      Ich bin drin, denke ich.

      „Also, nur ein Wort und du trittst den Rückzug an?“, will sie in unbeschwertem Tonfall wissen.

      „Natürlich. Ich hoffe allerdings, dass du das nicht tun wirst. Nur, damit mir diese Schmach erspart bleibt.“ Ich lege meine Hand auf mein Herz, aber kann mich gerade noch davon abhalten, eine flehende Miene aufzusetzen.

      Sie scheint das für bare Münze zu nehmen und nickt.

      „In Ordnung. Welche ist sie?“, will sie wissen, während sie sich auf der Party umsieht.

      Scheiße. Darauf hätte ich vorbereitet sein sollen. Ich lasse meinen Blick über die Menge schweifen auf der Suche nach einer Frau, die vage wie Emily aussieht.

      „Ähhh… sie ist dort drüben“, antworte ich und nicke zu einer hübschen, dünnen Blondine am Ausgang. „In dem schwarzen Einteiler.“

      „Ah“, sagt sie nickend. „Sie ist hübsch.“

      Ich schneide eine Grimasse und sie läuft rot an.

      „Sorry“, entschuldigt sie sich. „Ich würde ja fragen, warum ihr kein Paar mehr seid, aber ich will kein Salz in die Wunden streuen.“

      „Du kannst es wiedergutmachen, da bin ich mir sicher“, erwidere ich mit einem Lächeln.

      Ihr Augenrollen ist besonders episch. Mein Lächeln wird zu einem Grinsen. Ich nehme einen Schluck von meinem Bier, das inzwischen ziemlich abgestanden und warm ist.

      Ich werfe einen Blick über meine Schulter, um nachzuschauen, was Mason gerade macht, aber er ist nirgends zu sehen. Drecksack.

      Als ich meinen Blick wieder auf sie richte, starrt sie erneut mit düsterer Miene und gekräuselter Stirn auf ihr Handydisplay. Scheiße, sie verliert schon wieder das Interesse. Warum zum Henker musste Mason ausgerechnet sie aussuchen?

       Ich brauche eine andere Herangehensweise.

      „Hey, was gibt’s auf deinem Handy so Interessantes?“, frage ich.

      Sie sieht zu mir auf. „Eine E-Mail von meinem Boss. Ich bin Anwältin und mein Boss drückt sich gerne sehr geschwollen aus. Aber so sehr ich es auch versuche, ich werde aus dieser E-Mail einfach nicht schlau.“

      Ich lege meinen Kopf zur Seite. Wie soll ich das angehen? Ich schätze, ich habe es noch nicht mit dem offensiven Vorgehen probiert…

      „Darf ich dir eine Frage stellen?“, erkundige ich mich.

      „Klar. Schieß los“, sagt sie und schaltet das Display ihres Handys aus. Sie schaut zu mir.

      Ich beuge mich zu ihr, senke meine Stimme und mache Gebrauch von der vollen Kraft meiner dunkelblauen Augen. „Hast du einen Freund oder Ehemann?“

      Sie errötet, das helle Rosa überzieht ihre hohen Wangenknochen. „Nein.“

      „Okay. Wie wäre es dann damit? Du steckst dein Handy zwanzig Minuten weg und erlaubst mir, dich zu unterhalten.“

      Das helle Rosa breitet sich auf ihre Wangen aus. „Okay…“, erwidert sie zögernd.

      Sie lässt ihr Handy mit einem befriedigenden Klonk in ihre Handtasche fallen. Ich grinse und strecke meine Hand aus.

      „Jett James.“

      „Cady Ellis“, sagt sie. Ihr Griff ist fest, sogar dominierend.

      Ein Bild, wie ich sie im Bett dominiere und sie jede einzelne Sekunde dagegen ankämpft, bis sie meinen Namen schreit, taucht vor meinem inneren Auge auf. Hitze schießt direkt in meinen Schwanz.

      In diesem Moment beschließe ich, dass ich sie mag.

      „Ist mir ein Vergnügen“, versichere ich ihr. „Wie es aussieht, bist du mit deinem Drink fertig. Wie wäre es, wenn wir rüber zur Bar gehen und dir noch einen besorgen?“

      „Oh, ich weiß nicht… ich muss morgen arbeiten…“, wendet sie ein. Aber ich merke, dass sie eigentlich noch einen Drink möchte, eine Ausrede zum Flirten möchte.

      „Komm schon. Nur noch ein Drink“, sage ich und reiche ihr meine Hand. Ich zwinkere ihr zu. „Unsere Beziehung braucht ein bisschen Pepp.“

      Sie verdreht die Augen, aber erlaubt mir, sie zur Bar zu führen. Ich bestelle puren Whisky für mich und sie bestellt einen Wodka mit etwas Soda und extra Limettenscheiben.

      „Und zwei Tequila Shots“, sage ich. „Tu erst gar nicht so, als würdest du keinen wollen. Du bekommst den Shot.“

      Ihre Brauen heben sich, aber sie lehnt nicht ab. „Na schön.“

      Der Barkeeper gießt die zwei Shots ein und reicht mir die Zitronen. Ich schiebe ihr das Shotglas zu und hebe meines.

      „Worauf sollen wir trinken?“, will sie wissen.

      „Auf eine gute Nacht“, antworte ich und stoße mein Glas an ihres. Ich kippe den Alkohol meine Kehle hinab, was brennt, aber so gut schmeckt. Die Zitrone nimmt die Schärfe und schmeckt nach dem Tequila süßlich sauer.

      „Meine Güte“, sagt sie und erschaudert, während sie in ihr Zitronenstück beißt. „Ich habe seit dem College keinen Tequila mehr getrunken.“

      Ich zwinkere ihr zu und stecke das benutzte Zitronenstück in mein Shotglas. „Komm, lass uns zur Dachkante rüber gehen. Ich schaue mir die Stadt gerne aus verschiedenen Perspektiven an, wann immer ich die Möglichkeit dazu bekomme.“

      Ich führe den Weg an und sie folgt mir zur Kante, die mit Metallstangen abgegrenzt wurde. Ich schaue über diese hinweg und werde mit einer Aussicht auf eine belebte Straßenecke in Downtown Atlanta aus dem achten Stock belohnt. Obwohl es spät am Abend ist, herrscht noch immer reger Verkehr, wodurch mir ein Meer aus roten Rücklichtern entgegen blinkt.