Wie schön die Sonnen sind, die in den Abend tauchen!
Wie mächtig ist das Herz! wie tief der Raum sich zeigt!
Der Duft von deinem Blute schien mich zu umhauchen,
Als ich, du Königin, zu dir mich hingeneigt.
Wie schön die Sonnen sind, die in den Abend tauchen!
Die Nacht umschloss uns immer dichter, wie ein Schrein,
Mein Blick im Dunkel tastend deine Augen fand,
Ich sog, o Gift! o Süße! deinen Atem ein,
Und deine Füße ruhten in meiner Bruderhand.
Die Nacht umschloss uns immer dichter, wie ein Schrein.
Die seligen Minuten kann ich heraufbeschwören,
Vergangenes durchleben, an deine Knie gelehnt.
Wie sollt ich deine Schönheit anderswo begehren
Als in dem lieben Leib, dem Herzen, das sich sehnt?
Die seligen Minuten kann ich heraufbeschwören!
Die Schwüre, Düfte, Küsse, die nie zu Ende gehn,
Werden sie auferstehn aus uns verwehrten Tiefen,
Wie Sonnen wieder jung und rein am Himmel stehn,
Nachdem sie auf dem dunklen Meeresgrunde schliefen?
– O Schwüre! Düfte! Küsse, die nie zu Ende gehn!
XXXVII
Der Besessene
Wie sich im Flor verbirgt der Sonne Schein,
Mond meines Lebens! lege Schatten um;
Schlaf, sei umwölkt, sei düster oder stumm,
Tauch in den Abgrund deiner Schwermut ein;
Ich lieb dich so! Doch willst du aus dem Dunkeln
Gleich einem Stern aus Schatten auferstehn,
Um dort, wo Wahnsinn haust, dich zu ergehn,
Auch gut! Dann zeig mir, hübscher Dolch, dein Funkeln!
Entzünd an Lüstern Blicke, die versehren!
Entzünd im Aug der Tölpel das Begehren!
Zartheit wie Ungestüm von dir ist Lust;
Komm schwarz wie Nacht, wie Morgenrot heran;
Es schreit doch jede Faser meiner Brust:
Geliebter Beelzebub, ich bet dich an!
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