»Wahrscheinlich eher nicht.« Ich machte eine Pause. »Carol ist normalerweise nicht in der direkten Schusslinie.«
»Im Gegensatz zu dir«, brummte Donovan finster.
Ich beschloss, dass es besser war, jetzt nicht darauf einzugehen. Stattdessen fuhr ich fort: »Weil sie auch auf Distanz arbeiten kann, ohne jemandem persönlich zu begegnen. Sie schließt sich einfach ein und macht ihr Ding, ohne dass es jemand mitbekommt. Wenn sie aber in Erscheinung treten muss, wäre es gut, sie zu begleiten. Nur für alle Fälle. Sag ihr das gleich, wenn wir ankommen, damit sie weiß, dass sie dich holen kann.«
»Mach ich.«
Ich fühlte Garretts Blick auf mir ruhen, konnte ihn aber nicht ansehen, denn ich hatte endlich die richtige Ausfahrt erreicht, und der Verkehr floss wieder schneller als fünf Meilen pro Stunde.
»Jon. Don hat gesagt, dass du den Ärger geradezu magisch anziehst. Also jetzt mal Butter bei die Fische. Worauf muss ich mich einstellen?«
»Er wird etwa genauso oft angegriffen, wie er Elektronik zu Schrott verwandelt«, sagte Sho ganz offen.
Garrett pfiff leise vor sich hin. »Na, das erklärt ja Dons Miene. Keine Sorge, Kumpel. Ich bin jetzt auch da und helfe dir, seinen Arsch zu retten.«
»Und du weißt gar nicht, wie froh ich darüber bin.«
Mir gefiel es gar nicht, wie ein Fräulein in Not dargestellt zu werden, aber entgegensetzen konnte ich dem auch nichts. Dafür war einfach schon zu viel passiert. Wenn ich versuchte zu protestieren, würde Sho nur noch mehr Öl ins Feuer gießen und Dinge zur Sprache bringen, von denen auch Donovan (noch) nichts wusste.
Da ich nicht blöd war, hielt ich also den Mund.
»Okay, um wieder auf das Wesentliche zurückzukommen …«, fuhr Garrett ernst und konzentriert fort. »Wie lange dauern solche Fälle normalerweise? Wovon reden wir? Ein paar Tage? Wochen? Monate?«
»Kommt darauf an, wie viel Informationen Carol aus dem Beweismaterial herausholen kann«, gab ich zurück. Ich hätte ihm gerne konkreter gesagt, was ihn erwartete, aber wir wussten nicht genug, um eine vernünftige Prognose stellen zu können. »Wenn sie etwas findet, das uns einem Verdächtigen näher bringt, können wir die Sache in ein paar Tagen unter Dach und Fach haben.«
»Aha. Und wenn die Götter den Kriminalmedien heute nicht gnädig sind?«
»Dann werden wir ihnen wohl ein Opfer bringen müssen.« Sho seufzte. Es klang wie ein Ballon, aus dem die Luft entweicht. »Sonst müssen wir womöglich wochenlang da oben bleiben, bis wir Glück haben und eine Spur finden.«
Ich riskierte einen Blick in den Rückspiegel, um Sho anzusehen. Mehr konnte ich gerade nicht tun, wir näherten uns der Abzweigung nach Clarksville. Er klang so niedergeschlagen, als hätte er sich schon damit abgefunden, dass wir für Wochen mit dem Fall beschäftigt sein würden. Das war sonst nicht seine Art, er war eigentlich eher optimistisch. »Warum glaubst du, dass wir das nicht schnell abschließen werden?«
»Weil die einzigen Beweismittel ein paar Griffe sind, wie man sie in jedem Baumarkt bekommt, und besagte Schürhaken, für die das Gleiche gilt?«
Garrett verstand zuerst, was das bedeutete. »Ach du Scheiße.«
Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.
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