The Arrangement: Liebe trotz Vertrag. Lia K. Harry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lia K. Harry
Издательство: Bookwire
Серия: The Arrangement
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864954641
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mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss, um mir ein Taxi zu rufen, da mein eigener Wagen in der Werkstatt ist. Ich trete aus dem Fahrstuhl und durchquere den Empfangsbereich, bleibe aber abrupt stehen.

      Das kann nicht wahr sein! Chris steht da, mit der einen Schulter gegen die Wand gelehnt, die Arme vor seinem Oberkörper gekreuzt, den Kopf leicht gesenkt. Seine Haare fallen ihm ins Gesicht und er sieht in seiner schwarzen Jeans und Lederjacke heiß aus.

      In meinen Gedanken stelle ich mir vor, wie ich vor ihm stehe, zu ihm aufsehe und ihm seine Haare aus dem Gesicht schiebe. Er sieht mich mit seinen leuchtenden hellblauen Augen an, hebt seine Hände und legt sie auf meine Hüften, um mich an sich zu ziehen. Unsere Körper berühren sich und ich kann seinen muskulösen Oberkörper durch das Hemd spüren. Langsam beugt er sich herab und legt die Lippen auf meine, um mir einen sanften, zärtlichen Kuss zu geben. Mit den Händen wandere ich über seinen Bauch zu seiner Brust, und meine Finger streichen über die nackte Haut, die durch sein aufgeknöpftes Hemd sichtbar ist.

      Plötzlich höre ich ein Räuspern, blinzele mehrmals und diese schöne Fantasie zerplatzt wie eine Seifenblase. Ich beiße mir auf die Unterlippe, als Chris auf mich zu geschlendert kommt. Das Herz pocht mir bis zum Hals.

      „Was machst du hier?“ Meine Stimme ist so leise, dass ich sie selbst kaum wahrnehme.

      „Ich wollte dich zum Abendessen abholen.“

      „Ich wusste nicht, dass wir verabredet sind.“ Erst höre ich drei Tage nichts von ihm, dann taucht er auf einmal hier auf und will mit mir essen gehen.

      „Das steht im Vertrag, Baby. Außerdem wird es langsam Zeit, dass wir der Presse ein paar gute Bilder liefern.“

      „Oh! Natürlich. Christopher Palmer, der Sonnyboy, der sich von seinem Junggesellenleben verabschiedet.“

      Schmunzelnd schüttelt er den Kopf und kommt näher, bis er direkt vor mir steht. Er hebt die Hand und legt zwei Finger unter mein Kinn, um meinen Kopf zu heben, sodass ich ihm direkt in die Augen sehen muss. Langsam beugt er sich zu mir herunter. Ein heftiges Kribbeln fährt durch meinen Körper und ich beiße mir unbewusst auf die Unterlippe.

      Ich nehme seinen Geruch wahr, meine Atmung stockt und meine Knie werden butterweich. Es ist ein schwerer, holziger Duft, der nur so nach Sex schreit. Ich spüre, wie es zwischen meinen Beinen heftig pulsiert. Nimm mich, würde ich am liebsten sagen, aber ich kann es nicht und darf es nicht. Wenn ich zulasse, dass er die Macht über mich gewinnt, wird er mich genauso benutzen wie alle anderen Frauen auch. Ich will nicht auch noch eine Medaille in seiner endlosen Sammlung sein.

      Er kommt näher und hält inne. Unsere Nasenspitzen berühren sich dabei. „Ein paar Paparazzi haben meinen Wagen entdeckt und stehen vor dem Gebäude“, raunt er und bringt mit seiner rauen Stimme mein Herz zum Rasen. „Also tu mir den Gefallen und wirke so verliebt wie möglich.“

      „Okay“, murmele ich, weil ich im Moment zu mehr nicht in der Lage bin.

      Chris nimmt meine Hand fest in seine und gemeinsam gehen wir auf den Ausgang zu. Diese Berührung jagt Hitze durch meinen Körper. Ich schaue zu ihm auf und wünsche mir, dass wir uns nach all den Jahren unter anderen Bedingungen über den Weg gelaufen wären, nicht aufgrund einer Scheinehe.

      Wir betreten die Straße und auf einmal wird es hell um uns herum. Die Blitzlichter der Kameras sind kontinuierlich auf uns gerichtet, man hört nur das ständige Auslösen der Kameras und die Rufe der Paparazzi, die fragen, wer ich bin und ob wir ein Paar sind.

      Chris ignoriert sie, nimmt mich schützend an seine Seite und bahnt sich einen Weg durch die Menge, direkt zu seinem Wagen. Ich bin ihm dankbar dafür und finde es süß von ihm. Er hätte mich auch den Hunden zum Fraß vorwerfen können. Aber er hat es nicht getan, und das rechne ich ihm hoch an. Ein Funken Hoffnung leuchtet auf, dass es vielleicht doch angenehme sechs Monate werden können, in denen wir zivilisiert miteinander umgehen.

      Sein weißer Lamborghini steht am Straßenrand. Er öffnet mir die Flügeltür und ich rutsche auf den Beifahrersitz, höre nur noch, wie er sich an die Paparazzi wendet und laut sagt: „Würdet ihr mir und meiner Freundin bitte unsere Privatsphäre lassen?“

      Jeder kennt das Gefühl, wenn man vor Scham im Erdboden versinken möchte, und genau das würde ich jetzt gern tun. Mir ist bewusst, dass die Paparazzi es erfahren müssen, aber doch nicht so! Ich spüre, wie mein Gesicht heiß wird, und drehe meinen Kopf, um mich vor ihnen zu schützen.

      Chris rutscht auf den Fahrersitz, drückt mit seinem Zeigefinger auf einen Knopf und startet den Motor. Ich liebe dieses tiefe Brummen, wenn der Motor eines Sportwagens zum Leben erwacht.

      „Was ist das für ein Wagen?“

      „Ein Aventador. Das Luxusmodell unter den Lamborghinis.“

      War ja klar. Er würde doch nicht irgendeinen Lamborghini fahren.

      „Hast du schon mal in einem Sportwagen gesessen?“

      „In einem Porsche.“

      „Hast du da drinnen schon mal gevögelt?“

      „Hast du hier drinnen schon mal gevögelt?“ Wenn er mir eine blöde Frage stellt, dann bekommt er direkt eine hinterher.

      Er grinst mich an, woraus ich schließe, dass er es getan hat. Habe ich auch nicht anders erwartet. Doch dann schüttelt er den Kopf. „Noch nicht. Aber ich hoffe, ich werde es bald tun.“ Er hebt den Kopf und schaut nach oben. „Obwohl … ich müsste das Verdeck abnehmen, sonst ist es zu eng und unbequem“, ergänzt er. Ein verschmitztes Grinsen erscheint auf seinen Lippen und er zuckt mit den Augenbrauen.

      Was will er damit … Ooooh! Er meint mich!

      „Hahaha!“ Mit dem Handrücken schlage ich auf seinen Oberarm und tue so, als würde ich mich über seine Bemerkung amüsieren. Abrupt werde ich dann ernst und hebe die Augenbrauen. „Niemals.“

      „Sag niemals nie, Baby.“ Er legt den Gang ein und fädelt sich in den Verkehr ein. Das wurde auch Zeit, denn von dem Blitzlichtgewitter der Fotografen tun mir die Augen weh.

      „Doch, tue ich. Ich bin nicht wie die anderen Frauen, die sich um dich scharen, um schnellen Sex zu bekommen.“

      Er legt seine Hand aufs Herz, runzelt die Stirn und legt den Kopf gegen die Kopfstütze. „Aua! Das tut weh!“

      „Och! Das tut mir aber leid. Habe ich dein Ego verletzt?“, frage ich und streiche spielerisch über seinen Oberarm.

      Wow! Seine Muskeln sind so fest, da wünscht man sich doch glatt, ihm das Hemd auszuziehen und seinen nackten Oberkörper zu begutachten. Nichtsdestotrotz ist er ein blöder egoistischer Idiot. Aber ein süßer Idiot. So, wie er heute aussieht und vorhin reagiert hat, könnte ich mich glatt in ihn verlieben. Oh Gott! Wer hat diesen Gedanken in mein Gehirn gepflanzt?

      Nein, nein, nein! Das darf nicht passieren. Bloß nicht. Sosehr mich seine Anwesenheit auch aus dem Konzept bringt, muss ich mir immer wieder vor Augen führen, dass er die Gesellschaft von Frauen nur dann möchte, wenn er sie ins Bett kriegen will.

      An einer roten Ampel bleibt er stehen und sieht mich an. Sein Blick ist so intensiv, dass ich das Gefühl habe, er würde sich jeden Moment auf mich stürzen. Will ich das? Herrgott, ja. Ich will seine Lippen auf meinen spüren, seine Fingerspitzen auf meiner überhitzten Haut, sein Geschlecht zwischen meinen Beinen spüren.

      Ich schlucke schwer, reiße die Augen auf und schaue wieder durch die Windschutzscheibe. Das kann doch nicht sein, dass ich das gerade gedacht habe? Auf keinen Fall sind das meine Gedanken.

      „Ich hoffe, du magst italienisches Essen?“, fragt er.

      Ich schrecke auf, sehe zu ihm hinüber, wie er sich zu mir wendet und gegen die Fahrertür lehnt. Seine Augen gleiten an mir herab, schauen auf meine Tasche, die ich fest gegen meine Brust drücke, um dann wieder meinem Blick zu begegnen. Und wieder erscheint dieses Grinsen mit den Grübchen auf seinen Wangen, was mich keinen