The Arrangement: Liebe trotz Vertrag. Lia K. Harry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lia K. Harry
Издательство: Bookwire
Серия: The Arrangement
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864954641
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wollen.“ Mein Blick wandert rüber zu Jeremy, der von Trish vollkommen fasziniert zu sein scheint. Ich schüttele den Kopf. „Wir müssen uns noch eine Geschichte einfallen lassen, wie wir uns kennengelernt haben. Stimmt’s Jeremy?“

      Ich starre ihn weiterhin an, aber er reagiert nicht darauf. „Stimmt’s Jeremy?“, frage ich eindringlicher, aber er reagiert immer noch nicht.

      Mit der Faust schlage ich auf seinen Oberarm, und erst jetzt scheint er zu registrieren, dass ich mit ihm geredet habe. „Was ist?“, krächzt er und reibt mit seiner Hand über die Stelle, auf die ich geschlagen habe.

      „Mann! Was starrst du sie so an? Du bist meinetwegen hier und nicht, um Frauen aufzureißen“, flüstere ich ihm zu.

      „Einen tollen Anwalt hast du da“, bemerkt Layla. „Voll und ganz bei der Sache. Ihr zwei seid wie füreinander geschaffen.“

      „Sorry, ich wurde kurz abgelenkt. Was hast du gesagt?“, fragt Jeremy.

      Manchmal frage ich mich, wie er so ein guter Anwalt geworden ist, wenn er sich von attraktiven Frauen so einfach ablenken lässt. Ich rolle mit den Augen und wende mich kopfschüttelnd an Layla. Ich habe das Bedürfnis, mit ihr allein zu sein, um ein paar Dinge klarzustellen. „Kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?“ Ich stehe auf und stelle mich neben sie.

      Ihr Blick wandert zwischen ihrer Freundin und mir hin und her, dann nickt sie mir aber zu und erhebt sich zögernd vom Sessel. Mit der Hand zeige ich auf den Balkon und lasse ihr den Vortritt. Wir gehen hinaus und ich schließe die Tür hinter mir, während sie stehen bleibt und mich verwirrt ansieht. „Bitte, setz dich“, sage ich und deute auf einen der Stühle.

      Sie presst die Beine zusammen und setzt sich, elegant, wie es sich für eine Dame gehört, auf den Stuhl. Meine Augen gleiten von ihren Füßen über ihre Beine hinauf zu ihrem Gesicht und verweilen dort für einen Moment, bis ich mich selbst setze. Auf der Stelle bekomme ich einen trockenen Mund.

      „Warum dieses Gespräch unter vier Augen?“

      „Hör zu, ich weiß, es wird nicht leicht für uns, aber meinst du nicht auch, dass wir uns wie zwei erwachsene und zivilisierte Menschen miteinander unterhalten sollten?“

      Sie verschränkt die Arme, schwingt anmutig ein Bein über das andere und hebt eine Augenbraue. „Unterhalten? Zivilisiert?“

      Ich kann nicht anders und folge ihrer Bewegung. Gott, diese Beine. „Ja“, antworte ich.

      Sie lacht kurz auf. Ein spöttisches Lachen. „Zivilisiert? Dazu bist du doch gar nicht imstande. Das Einzige, was du gut kannst, ist …“

      „Warum denken das alle von mir?“, unterbreche ich sie, weil ich genau weiß, worauf sie hinauswill. Ich habe nun mal ein schlechtes Image und bin der Sohn eines Millionärs. Nur sehr wenige wissen, wie es tief in mir drinnen aussieht und warum ich so bin. Genauer gesagt wissen es nur zwei: Luke und Jeremy. Weder meine Familie noch irgendein anderer aus meinem „entfernten Freundeskreis“ weiß, warum ich nur One-Night-Stands habe und keine feste Bindung eingehe. Eine Frau und ihr verräterisches Verhalten ist daran schuld, und das, was ich damals durchgemacht habe, will ich nie wieder erleben.

      „Weil du das repräsentierst?“, kontert sie. „Oder tust du nur so?“

      Ich sehe sie an, sie kneift die Augen zusammen und neigt dabei leicht den Kopf. „Finde es doch heraus.“ Ich spiegele ihre Geste.

      Sie hebt abwehrend die Hände. „Nein danke.“

      Ich stehe auf und setze mich auf den Stuhl neben ihr. Sofort weicht sie zurück und geht in die Defensive.

      „Warum nicht?“, frage ich mit leiser, sanfter Stimme und lehne mich näher zu ihr. „Hast du vor irgendetwas Angst?“

      Sie mustert mich eindringlich, und ich sehe, wie ihr die Röte ins Gesicht steigt und sie anfängt, zu blinzeln. „Ich … Ich habe … ähm … Ich habe vor nichts Angst, Palmer. Und vor dir schon gar nicht.“

      Natürlich. Deswegen wirst du rot und stotterst. Ich sehe ihr tief in die Augen, und sie richtet daraufhin ihren Blick auf ihren Schoß, auf dem sie ihre Hände ineinanderlegt. Sie ist so atemberaubend schön, wenn sie verlegen ist. Wohl doch nicht die starke Frau, die sie sonst repräsentiert. Anscheinend spürt sie noch immer meinen Blick auf sich, denn sie hebt langsam den Kopf, um mich anzusehen. Für ein paar Sekunden halten wir den Blickkontakt, und aus unerklärlichen Gründen beginnt mein Herz, wie verrückt zu schlagen, und auch ihre Atmung wird schwerer.

      Noch bevor ich weiterreden kann, steht sie schnell auf, streicht ihren Rock glatt und geht wieder zurück in meine Wohnung. Ich mache sie nervös, und sie wird bestimmt alles tun, um sich vor mir zu schützen.

      Nach einer Dreiviertelstunde ist unser Gespräch beendet. Mir ist neulich im Restaurant aufgefallen, dass sie eine freche Zunge hat, aber vorhin habe ich gemerkt, dass sie auch nervös und still sein kann. Hoffentlich hält sie ihre Zunge im Zaum, wenn wir unter Menschen sind. Obwohl … es gefällt mir, dass sie sich verbal wehren kann. Das ist richtig sexy.

      Layla und Trish stehen auf und verabschieden sich von Jeremy und mir. Oh, die wollen aber schnell hier raus. Ich hatte gehofft, ihr noch kurz die Wohnung zeigen zu können.

      Als Layla mir den Rücken kehrt, wende ich mich an Jeremy und bedeute ihm mit den Augen, dass er sich verpissen soll, damit ich ein wenig mit ihr allein bin. Er scheint aber ein wenig schwer von Begriff zu sein, denn er geht in die Küche, öffnet den Kühlschrank und holt sich eine Flasche Bier heraus.

      An der Tür greife ich nach Laylas Arm, wirbele sie herum, sehe ihr in die Augen und bitte sie, noch kurz zu bleiben.

      Ihr Blick wandert runter zu meiner Hand, die ihren Arm fest umklammert. Sie sieht mich wieder an. „Finger weg.“

      „Deinen Arm darf ich anfassen.“

      „Nur bei öffentlichen Anlässen.“ Sie entzieht ihn mir. „Und das hier …“, mit ihrem Finger zeigt sie auf uns, „… ist kein öffentlicher Anlass. Also behalte deine Hände gefälligst bei dir.“

      Vor nicht mal fünf Minuten war sie noch still wie ein Grab, nun lässt sie ihrer Zunge wieder freien Lauf. Ich mag das. Sehr sogar.

      Sie wendet sich von mir ab und geht zu Trish in den Fahrstuhl. Den Rücken mir zugewandt, bleibt sie neben ihrer Freundin stehen, während die Fahrstuhltüren langsam zugleiten.

      Jeremy lehnt sich sichtlich amüsiert an der Wand an, kratzt sich mit dem Finger über die Stirn und hebt die Flasche Bier hoch. „Oh, oh, Chris. An ihr wirst du dir die Zähne ausbeißen. Die kriegst du nicht so leicht rum.“

      „Denkst du?“

      „Ja, das denke ich.“ Er stößt sich von der Wand ab und kommt auf mich zu. „Ich wünsche dir viel Spaß. Die wird nicht in deinem Bett landen.“

      Das werden wir noch sehen. Bisher konnte mir keine Frau widerstehen, und Layla wird bestimmt nicht die Erste sein, die damit anfängt. Diese Trophäe werde ich erhalten, und sie wird einen Ehrenplatz bekommen, sobald ich sie in meinen Händen halte.

      Kapitel 8

      Layla

      Drei Tage ist es nun her, dass ich bei Christopher war und den Vertrag unterschrieben habe. Sein Anwalt hat mir eine Kopie zukommen lassen, die ich in einem gesonderten Ordner abgeheftet habe.

      Ich fahre meinen Computer runter und schaue auf mein Handy. Ich habe überhaupt nicht gemerkt, dass es schon nach neunzehn Uhr ist, so vertieft war ich in die Unterlagen für den morgigen Prozess. Die Fragen für Mrs. Jones fertigstellen, dann die für Mr. Jones, mein Eröffnungs- und Schlussplädoyer und die Liste mit den Vermögensforderungen. Bestimmt wird die Presse auch im Gerichtssaal anwesend sein. Immerhin sind die beiden keine Unbekannten in Houston, denn er ist Eigentümer