The Arrangement: Liebe trotz Vertrag. Lia K. Harry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lia K. Harry
Издательство: Bookwire
Серия: The Arrangement
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864954641
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seine Schulter. Ich warte, bis er die Augen wieder öffnet und sein Blick dem meinen begegnet. „Dieses Kätzchen hier“, ich zeige auf mich, „kratzt und beißt.“

      So! Ich hoffe, er hat die Message kapiert. Zufrieden lehne ich mich wieder zurück.

      Er lächelt, atmet tief ein, legt seinen Ellbogen auf den Tisch und kommt näher an mich heran. Zu nah für meinen Geschmack. Sein Gesicht ist nur ein paar Zentimeter von meinem entfernt. Seine Augen bohren sich in meine und drohen, mich zu verschlingen. Sein Grinsen wird breiter, und kleine Lachfältchen bilden sich um seine Augen, die unheimlich süß aussehen. Ein paar schwarze Strähnen bedecken seine Stirn, und ich würde sie am liebsten zur Seite schieben, damit ich sein perfektes Gesicht besser sehen kann. Er neigt seinen Kopf, und ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Wange, der mir am ganzen Körper Gänsehaut beschert.

      Ich warte auf irgendeinen sexistischen Kommentar, doch es kommt nichts. Er ist still und sieht mich nur an. Mit seiner Hand schiebt er eine Strähne hinter mein Ohr und streicht ganz sanft über meine Haut, was ein Kribbeln in meinem gesamten Körper auslöst.

      „Selbst ein wildes Kätzchen lässt sich zähmen“, flüstert er mit rauer Stimme und zieht sich wieder zurück.

      Kaum merklich schüttele ich den Kopf und schürze die Lippen. So einfach wird er nicht lockerlassen, da bin ich mir sicher. Ich greife nach meiner Tasche, lege sie auf meinen Schoß und hole mein Handy heraus, um mir ein Taxi zu rufen. Als ich ihn wieder ansehe, zaubere ich ein zuckersüßes Lächeln auf mein Gesicht. „Ich muss gehen. Danke fürs Abendessen.“

      Chris sitzt weiterhin lässig auf seinem Stuhl und ich erhebe mich von meinem. Ich entferne mich ein paar Meter vom Tisch, bleibe aber stehen, da ich seine Stimme höre. „Du wirst schwach werden, noch bevor wir vor den Standesbeamten treten.“

      „An deiner Stelle würde ich diese Wette nicht eingehen, Palmer. Du wirst sie nämlich verlieren“, verkünde ich, ohne mich umzudrehen und ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. Jedoch bin ich mir sicher, dass er in diesem Moment sehr amüsiert über meine Aussage ist.

      Kapitel 9

      Christopher

      Ich sehe ihr nach, wie sie sich weiter vom Restaurant entfernt, und kann nicht aufhören zu grinsen. Mit ihrem Mundwerk wird sie mich an den Rand des Wahnsinns treiben, aber das ist es wert. Sie ist die erste Frau, die mir begegnet ist, die sich mir nicht zu Füßen wirft, die sich nicht von meinem Charme einwickeln lässt und die mir Paroli bietet, wo immer sie nur kann.

      In einem Punkt hat sie recht. Sie ist kein Kätzchen, sondern eine Löwin, die ich unbedingt zähmen möchte. Fuck! Ich will sie. Seit ich sie an jenem Abend wiedergesehen habe, will ich sie für mich haben. Ich denke, es wird ein langer und steiniger Weg, bis ich sie so weit habe, aber zum Schluss wird er sich lohnen. Dessen bin ich mir ganz sicher.

      Zurück in meiner Wohnung gehe ich durch den Wohnraum zum Balkon, setze mich auf die Bank, lege die Beine auf den Tisch und denke über ihre Worte nach. Sie ist nicht der Typ, der für eine kurze, heiße Affäre benutzt werden möchte. Layla ist der Typ Frau, der begehrt, geliebt und verehrt werden will. Wenn ein Mann so eine Frau an seiner Seite hat, sollte er alles tun, was in seiner Macht steht, um sie für immer bei sich zu behalten.

      Leider bin ich nicht so ein Mann. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder eine Frau so nahe an mich heranlassen kann, da die Wunden von damals noch sehr tief sind. Aber ich will sie in meinem Bett haben, und das jede Nacht. Wenn es möglich ist, sogar für immer.

      Abrupt setze ich mich gerade hin. Moment mal! Es kann doch nicht sein, dass ich das gerade gedacht habe. Ich schüttele den Kopf, um diesen Gedanken schnell wieder loszuwerden. Noch nie habe ich mit einem meiner … wie nannte sie meine One-Night-Stands doch gleich, „Schmusekätzchen“ … in meinem eigenen Bett Sex gehabt. Das ist eine Regel, die ich mir selbst auferlegt habe, denn Frauen haben das Gefühl, dass sie „mehr“ haben können, weil sie in meinem Bett waren. Der Typ für „mehr“ bin ich aber nicht. Einmal habe ich den Fehler gemacht und eine Frau aus meinem Bekanntenkreis mit nach Hause genommen. Sie dachte, sie wäre etwas Besonderes, und stellte Besitzansprüche. Als ich ihr sagte, dass es nie wieder vorkommen würde und sie nur ein Abenteuer für eine Nacht gewesen ist, ging sie wie eine Furie auf mich los.

      Ich will meinen Spaß haben, solange ich kann. Eines Tages wird sowieso alles vorbei sein. So in dreißig oder vierzig Jahren.

      Aber genug von mir. Kommen wir zurück zu Layla und ihrem frechen Mundwerk, das ich gern mit einem Kuss zum Schweigen bringen würde, und zwar jedes Mal, wenn sie den Mund öffnet. Was ich ebenfalls bemerkt habe, ist, dass ihr Körper anfängt zu beben, wenn ich sie berühre. Ein ganz klares Zeichen dafür, dass mein Charme nicht einfach so an ihr vorübergeht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie mit ihren Gedanken woanders ist, wenn ich vor ihr stehe. Ich schmunzele vor mich hin. Sie ist auf dem besten Wege, schwach zu werden.

      Ich gähne und strecke mich. Ich werde jetzt ins Bett gehen. Morgen möchte ich nämlich zur Gerichtsverhandlung gehen und Layla dabei zusehen, wie sie arbeitet, um festzustellen, ob sie im Gerichtssaal genauso schlagfertig ist, wie sie sich mir gegenüber gibt. Vorher muss ich aber dringend noch etwas besorgen.

      Layla ist bereits im Gerichtssaal, als ich eintrete. Ich bleibe stehen und betrachte sie. Sie sieht umwerfend aus. Business-Anzug, die Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden. Perfekt, um ihn um meine Hand zu wickeln und ihren Kopf nach hinten zu ziehen, ihren Hals dabei zu entblößen und mit Küssen zu bedecken. Notiz an mich: Ich sollte darauf bestehen, dass sie ihre Haare immer so trägt.

      Ich gehe den Gang zwischen den Bänken entlang, bis ich ganz vorn ankomme. Sie steht mit dem Rücken zu mir und unterhält sich mit einem Kerl, der anscheinend der Anwalt der Gegenpartei ist. Er ist fast so groß wie Layla, hat einen leichten Bauchansatz, Bart und Halbglatze. Ich würde ihn auf Mitte vierzig schätzen.

      Hinter ihm sitzt William Jones. Wer kennt ihn nicht? Er ist einer der reichsten Männer in Texas. Ich habe einmal mitbekommen, wie sich mein Vater bei einem Abendessen mit einem Freund über Jones und seine Affären unterhalten hat.

      Der Kerl verstummt urplötzlich und deutet mit seinem Kopf auf mich. Layla dreht sich um, reißt ihre braunen Augen auf und starrt mich durch ihre Brille hinweg an. Die von damals war groß und rund, hatte einen dicken Rahmen und passte überhaupt nicht zu ihr. Aber die, die sie heute aufhat, ist kleiner, rahmenlos, eckig und macht sie irgendwie sexy. „Chris? Was machst du hier?“

      Ich bedeute ihr mit einer Kopfbewegung, dass ich sie unter vier Augen sprechen möchte. Wir entfernen uns ein Stück von dem Kerl, der mich komisch anguckt. Damit ich den Anwesenden hier das Gefühl der Vertrautheit zwischen uns übermitteln kann, greife ich nach ihrer Hand, die sie mir, Gott sei Dank, nicht entzieht. Ganz im Gegenteil. Ich denke, sie mag das. Irgendwie.

      „Ich bin hier, um meine zukünftige Frau zu unterstützen“, flüstere ich.

      „Sicher! Ich brauche keine Unterstützung. Und erst recht nicht von dir. Ich bin kein kleines Mädchen, Chris.“ Wir stehen so nah beieinander, dass ich ihren warmen Atem an meinem Gesicht spüren kann.

      „Nun, Jones ist nicht gerade ein unbekannter Mann in Texas und …“

      „Ooh! Natürlich“, fällt sie mir ins Wort. „Die Reporter, die draußen warten. Richtig. Sie müssen uns zusammen sehen und fotografieren.“ Sie schürzt ihre Lippen und nickt leicht dabei. Mit einer Hand nimmt sie ihre Brille ab, steckt den Bügel in den Mund und knabbert daran.

      Sie so zu sehen, macht mich an. Grundgütiger! Was stellt diese Frau mit mir an? Ich rücke etwas näher an sie heran, sodass mein Körper ihren fast berührt, greife nach ihren Haaren und lasse sie durch meine Finger gleiten. „Aah! Wie ich sehe, hast du auch ein Gehirn in deinem hübschen Kopf, das arbeiten kann, und besitzt nicht nur ein reizvolles Äußeres.“

      „Ein Wunder, nicht wahr? Im Gegensatz zu deinem arbeitet meines jedenfalls auf Hochtouren.“