Gesammelte Werke (Über 150 Titel in einem Band). Rosa Luxemburg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rosa Luxemburg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788075833211
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auch in dieser Hinsicht neben klaren und entschiedenen Äußerungen im angegebenen Sinne gelegentlich ruhig selbst in die physiokratische Anschauung zurückfällt; erst bei Ricardo bekommt die Arbeitswerttheorie die höchste und konsequenteste Ausbildung, die sie in den Schranken der bürgerlichen Auffassung erreichen konnte. Daraus ergab sich, daß wir in der Manufakturabteilung der gesellschaftlichen Gesamtproduktion ebenso die jährliche Hervorbringung eines Überschusses über sämtliche Kapitalanlagen, eines Reineinkommens, d.h. Mehrwerts, annehmen müssen wie in der Landwirtschaft.11 Auf der anderen Seite ist Smith durch die Entdeckung der produktiven mehrwertschaffenden Eigenschaft jeder Art Arbeit, ganz gleich, ob in der Manufaktur oder in der Landwirtschaft, darauf geführt worden, daß auch die landwirtschaftliche Arbeit außer der Grundrente für die Grundbesitzerklasse noch Überschuß für die Pächterklasse über ihre sämtlichen Kapitalausgaben hervorbringen muß. So entstand auch neben Kapitalersatz jährliches Einkommen der Pächterklasse.12 Endlich hat Smith durch systematische Ausarbeitung der von Quesnay aufgebrachten Begriffe der "avances primitives" und "avances annuelles" unter der Rubrik von fixem und zirkulierendem Kapital u.a. klargemacht, daß die Manufakturabteilung der gesellschaftlichen Produktion genauso eines fixen Kapitals außer dem zirkulierenden bedarf wie die Landwirtschaft, folglich auch eines entsprechenden Wertteils zum Ersatz des Verschleißes jenes Kapitals. So war Smith auf dem besten Wege, in die Begriffe vorn Kapital und Einkommen der Gesellschaft Ordnung zu bringen und sie exakt darzustellen. Den Höhepunkt der Klarheit, zu der er sich in dieser Beziehung durchgerungen hat, drückt die folgende Formulierung aus:

      Hier stößt Smith auf die wichtige Unterscheidung zwischen Arbeitern, die Produktionsmittel, und solchen, die Konsumtionsmittel herstellen. Bei den ersteren bemerkt er, daß der Wertbestandteil, den sie zum Ersatz ihrer Löhne schaffen, in Gestalt von Produktionsmitteln (wie Rohstoffe, Maschinen usw.) zur Welt kommt, d.h., daß hier der zum Einkommen der Arbeiter bestimmte Teil des Produkts in einer Naturalform existiert, die unmöglich zur Konsumtion dienen kann. Was die letztere Kategorie der Arbeitet betrifft, so bemerkt Smith, daß hier umgekehrt das gesamte Produkt, also sowohl der in ihm enthaltene Wertteil, der die Löhne (das Einkommen) der Arbeiter ersetzt, als auch der übrige Teil (Smith spricht es nicht aus, aber dem Sinne nach müßte seine Folgerung lauten: so auch der Teil, der das verbrauchte fixe Kapital darstellt) in Gestalt von Konsumartikeln erscheinen. Wir werden weiter sehen, wie nahe hier Smith an den Angelpunkt der Analyse gelangt ist, von dem aus Marx das Problem in Angriff genommen hat. Der allgemeine Schluß jedoch, bei dem Smith selbst bleibt, ohne die Grundfrage weiter zu verfolgen, ist der: Jedenfalls kann alles, was zur Erhaltung und Erneuerung des fixen Kapitals der Gesellschaft bestimmt ist, nicht zum Reineinkommen der Gesellschaft gerechnet werden.

      Anders das zirkulierende Kapital.

      Man sieht, daß Smith hier in die Kategorie des zirkulierenden Kapitals einfach alles außer dem bereits angewandten fixen Kapital, also sowohl Lebensmittel wie Rohstoffe wie auch das gesamte noch nicht realisierte Warenkapital (also zum Teil noch einmal dieselben Lebensmittel und Rohstoffe, zum Teil Waren, die ihrer Naturalgestalt gemäß zum Ersatz des fixen Kapitals gehören), zusammengeworfen, den Begriff des zirkulierenden Kapitals zweideutig und schillernd gemacht hat. Aber neben und mitten durch diese Verwirrung gibt er dabei eine weitere wichtige Unterscheidung:

      "In dieser Hinsicht verhält sich das Umlaufskapital der Gesellschaft anders als das eines Privaten. Das letztere bildet durchaus keinen Teil seines Nettoeinkommens, welches einzig und allein aus Gewinn hervorgehen muß. Obgleich aber das Umlaufskapital eines jeden einzelnen einen Teil desjenigen seiner Gemeinschaft ausmacht, ist es deshalb von dem Nettoeinkommen dieser Gemeinschaft nicht ebenso vollkommen ausgeschlossen."

      Smith erläutert das Gesagte durch das folgende Beispiel: