20 Marcus Porcius Cato, der Aeltere, mit dem Beinamen Censorius oder der Weise, 196 v. Chr. Consul, 186 Censor, war ein Mann von einem unbeugsamen Charakter und großer Strenge und ein guter Redner, Rechtskundiger und Feldherr, sowie auch ein gründlicher Geschichtsforscher. Auch als Schriftsteller in verschiedenen Fächern hat er sich ausgezeichnet. Sein Werk Origines, eine Urgeschichte, worin er in sieben Büchern die Abstammung und Geschichte der Italischen Völker behandelt, wird von den Alten oft angeführt. Er starb im J 149 v. Chr. (also drei Jahre vor der Zerstörung Karthago's durch den jüngeren Scipio Africanus). Bekannt ist sein unversöhnlicher Haß gegen Karthago.
21 Nach der Ansicht der Stoiker ist Natur mit Gott gleichbedeutend. S. Zeller Gesch. der Griech. Philos. Th. III. S. 72 ff.
22 Gajus Marius, geboren zu Arpinum, einer Stadt Latiums, besiegte 107 v. Chr. als Consul den Jugurtha, König von Numidien, dann die Cimbern und Teutonen (101), und 88–86 führte er den Bürgerkrieg gegen Sulla. Wenn man die letzten Lebensjahre des Marius ausnimmt, so kann man ihn allerdings mit Cicero einen vom Glücke begünstigten Mann nennen; denn obwol von geringer Abkunft, schwang er sich bald zu den höchsten Staatswürden empor und war fast in allen seinen Kriegsunternehmungen glücklich. Auch läßt sich nicht leugnen, daß Marius sich im Unglücke groß zeigte. Wenn man aber an seine Rachsucht und an die vielen und furchtbaren Grausamkeiten, die er in dem mit Sulla geführten Bürgerkriege ausübte, denkt; so muß man sich doch wundern, daß Cicero sich über ihn so ausspricht, als ob er einer der glückseligsten Menschen gewesen wäre.
23 Undankbar hatte sich Rom gegen Cicero bewiesen, insofern er kurz nach der Unterdrückung der Catilinarischen Verschwörung durch die Ränke des elenden Clodius in die Verbannung zu gehen genöthigt wurde.
24 Schon bei Platon ( Legg. XII. p. 941 Steph.) findet sich dieser Lehrsatz, den später die Stoiker aufstellten: ’Εαν τίς τι κλέπτη δημόσιον μέγα ὴ καὶ σμικρὸν, τη̃ς αυτη̃ς δίκης δει̃· σμικρόν τι γὰρ ο κλέπτων ερωτι μὲν ταυτω̃, δυνάμει δὲ ελάττονι κέκλοφεν. Ueber den Lehrsatz der Stoiker vgl. Diog. Laert. VII, 120: αρέσκει τε αυτοι̃ς ίσα ηγει̃σθαι τὰ αμαρτήματα, καθά φησι Χρύσιππος εν τω̃ τετάρτω τω̃ν ηθικω̃ν ζητηματων καὶ Περσαι̃ος καὶ Ζήνων. Ει γὰρ αληθὲς αληθου̃ς μαλλον ουκ έστιν ουδὲ ψευ̃δος ψευδους, ούτως ουδὲ, απάτη απάτης, ουδὲ αμάρτημα αμαρτήματος· καὶ γὰρ ο εκατὸν σταδίους απέχων Κανώβου καὶ ο ένα επίσης ουκ είσιν εν Κανώβω, ούτω καὶ ο πλει̃ον καὶ ο έλαττον αμαρτάνων επίσης ούκ εισιν εν τω̃ κατορθου̃ν. Die Widerlegung dieses Stoischen Lehrsatzes s. bei Cicer. Fin. IV. 27.
25 Von Sokrates wird zwar nirgends ausgesagt, daß er behauptet habe, die schlechten wie die guten Handlungen seien einander gleich; aber aus der oben (Anmerk. 42) angeführten Stelle des Platon läßt sich wenigstens schließen, daß Sokrates seinen Schülern diese Ansicht vorgetragen habe.
26 Mit Unrecht hat Halm die Muthmaßung Lambin's figere für das handschriftliche fingere in den Text aufgenommen; modum figere ist poetisch, wie Horat. Carm. III. 15, 2, aber nicht prosaisch; modum fingere heißt das Maß im Geiste bestimmen, vorausbestimmen.
27 Der Sinn der Stelle ist: Es liegt nicht in unserer Gewalt vorauszubestimmen, wie weit sich die Wirkungen einer Handlung erstrecken werden; denn aus den kleinsten Vergehen können die größten und verderblichsten Wirkungen hervorgehen; wohl aber steht es in unserer Gewalt über unsere Seelen zu gebieten und sie nach unserem Willen zu lenken und zu leiten.
28 Schon bei Platon (Legg. XII. p. 941 Steph.) findet sich dieser Lehrsatz, den später die Stoiker aufstellten: ’Εαν τίς τι κλέπτη δημόσιον μέγα ὴ καὶ σμικρὸν, τη̃ς αυτη̃ς δίκης δει̃· σμικρόν τι γὰρ ο κλέπτων ερωτι μὲν ταυτω̃, δυνάμει δὲ ελάττονι κέκλοφεν. Ueber den Lehrsatz der Stoiker vgl. Diog. Laert. VII, 120: αρέσκει τε αυτοι̃ς ίσα ηγει̃σθαι τὰ αμαρτήματα, καθά φησι Χρύσιππος εν τω̃ τετάρτω τω̃ν ηθικω̃ν ζητηματων καὶ Περσαι̃ος καὶ Ζήνων. Ει γὰρ αληθὲς αληθου̃ς μαλλον ουκ έστιν ουδὲ ψευ̃δος ψευδους, ούτως ουδὲ, απάτη απάτης, ουδὲ αμάρτημα αμαρτήματος· καὶ γὰρ ο εκατὸν σταδίους απέχων Κανώβου καὶ ο ένα επίσης ουκ είσιν εν Κανώβω, ούτω καὶ ο πλει̃ον καὶ ο έλαττον αμαρτάνων επίσης ούκ εισιν εν τω̃ κατορθου̃ν. Die Widerlegung dieses Stoischen Lehrsatzes s. bei Cicer. Fin. IV. 27.
29 Der Ausdruck »gerade Handlungen (recte facta)« ist von der geraden Linie hergenommen. Die Stoiker vermischen hier, wie Wyttenbach richtig bemerkt, das geometrische Gerade mit dem moralischen. Alle geraden Linien sind auf gleiche Weise gerade; aber darum sind nicht alle krummen auf gleiche Weise krumm.
30 Ich befürchte, sagt Cicero, du möchtest sagen, ich hätte diese Sätze von Kupplern entlehnt, d. h. du möchtest die Philosophen Kuppler nennen, da Sokrates (s. Xenoph. Symp. c. 3, 10 u. 58. Comment. III, c. 11) sich die Kunst des Kuppelns, d. h. das Wohlwollen der Menschen für sich und Andere zu gewinnen, beigelegt hat.
31 Von Sokrates wird zwar nirgends ausgesagt, daß er behauptet habe, die schlechten wie die guten Handlungen seien einander gleich; aber aus der oben (Anmerk. 42) angeführten Stelle des Platon läßt sich wenigstens schließen, daß Sokrates seinen Schülern diese Ansicht vorgetragen habe.
32 Die Saguntiner, die Bewohner der mit den Römern verbündeten Stadt Sagunt in Spanien, verbrannten sich mit Weibern und Kindern, um nicht in die Hände Hannibal's, der sie belagerte, zu fallen. S. Polyb. 3, 17. Livius 21, 14.
33 Mit Unrecht hat Halm die Muthmaßung Lambin's figere für das handschriftliche