Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karl Simrock
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788075836816
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Himmel deckte.

      19

      Uebel, sagten sie, sei es ergangen,

       Erfolglos die Werbung, und wenig erforscht.

       Nur mit List gewinnen ließe der Rath sich,

       Daß ihnen die Göttliche Auskunft gäbe.

       20

      Antwort gab Omi, 3 sie Alle hörten es: »Die Nacht ist zu nützen zu neuem Entschluß. Bis Morgen bedenke Wer es vermag Glücklichen Rath den Göttern zu finden.«

       21

      Ueber die Wege von Walis Mutter

       Nieder sank die Nahrung Fenrirs.

       Vom Gastmal schieden die Götter entlaßend

       Hroptr und Frigg, als Hrimfaxi 10 auffuhr.

       22

      Da hebt sich von Osten aus den Eliwagar 5 Des reifkalten Riesen 10 dornige Ruthe, Mit der er in Schlaf die Völker schlägt, Die Midgard bewohnen, vor Mitternacht.

      23

      Die Kräfte ermatten, ermüden die Arme,

       Schwindelnd wankt der weiße Schwertgott. 27 Ohnmacht befällt sie in der eisigen Nachtluft, Die Sinne schwanken der ganzen Versammlung.

       24

      Da trieb aus dem Thore wieder der Tag

       Sein schön mit Gestein geschmücktes Ross;

       Weit über Mannheim glänzte die Mähne:

       Des Zwergs Ueberlisterin zog es im Wagen.

       25

      Am nördlichen Rand der nährenden Erde

       Unter des Urbaums äußerste Wurzel

       Gingen zur Ruhe Gygien und Thursen,

       Gespenster, Zwerge und Schwarzalfen.

       26

      Auf standen die Herscher und die Alfenbestralerin;

       Die Nacht sank nördlich gen Nifelheim.

       Ulfrunas Sohn stieg Argiöl 27 hinan, Der Hornbläser, zu den Himmelsbergen.

       Inhaltsverzeichnis

      1

      Die Asen eilten all zur Versammlung

       Und die Asinnen all zum Gespräch:

       Darüber beriethen die himmlischen Richter,

       Warum den Baldur böse Träume schreckten?

       2

      (Ihm schien der schwere Schlaf ein Kerker,

       Verschwunden des süßen Schlummers Labe.

       Da fragten die Fürsten vorschaunde Wesen,

       Ob ihnen das wohl Unheil bedeute?

      3

      Die Gefragten sprachen: »Dem Tode verfallen ist

       Ullers 31 Freund, so einzig lieblich.« Darob erschraken Swafnir und Frigg, Und alle die Fürsten sie faßten den Schluß:

       4

      »Wir wollen besenden die Wesen alle,

       Frieden erbitten, daß sie Baldurn nicht schaden.«

       Alles schwur Eide, ihn zu verschonen;

       Frigg nahm die festen Schwür in Empfang.

      5

      Allvater achtete das ungenügend,

       Verschwunden schienen ihm die Schutzgeister all.

       Die Asen berief er Rath zu heischen;

       Am Mahlstein gesprochen ward mancherlei.)

       6

      Auf stand Odhin, der Allerschaffer,

       Und schwang den Sattel auf Sleipnirs 42 Rücken. Nach Nifelheim hernieder ritt er; Da kam aus Hels Haus ein Hund ihm entgegen,

      7

      Blutbefleckt vorn an der Brust,

       Kiefer und Rachen klaffend zum Biß,

       So ging er entgegen mit gähnendem Schlund

       Dem Vater der Lieder und bellte laut.

       Fort ritt Odhin, die Erde dröhnte,

       Zu dem hohen Hause kam er der Hel.

      8

      Da ritt Odhin ans östliche Thor,

       Wo er der Wala wuste den Hügel.

       Das Wecklied begann er der Weisen zu singen,

       (Nach Norden schauend schlug er mit dem Stabe,

       Sprach die Beschwörung Bescheid erheischend)

       Bis gezwungen sie aufstand Unheil verkündend.

      Wala.

      9

      Welcher der Männer, mir unbewuster,

       Schafft die Beschwerde mir solchen Gangs?

       Schnee beschneite mich, Regen beschlug mich,

       Thau beträufte mich, todt war ich lange.

      Odhin.

       10

      Ich heiße Wegtam, bin Waltams Sohn,

       Wie ich von der Oberwelt sprich von der Unterwelt.

       Wem sind die Bänke mit Baugen (Ringen) bestreut,

       Die glänzenden Betten mit Gold bedeckt?

      Wala.

      11

      Hier steht dem Baldur der Becher eingeschenkt,

       Der schimmernde Trank, vom Schild bedeckt.

       Die Asen alle sind ohne Hoffnung.

       Genöthigt sprach ich, nun will ich schweigen.

      Wegtam.

      12

      Schweig nicht, Wala, ich will dich fragen

       Bis Alles ich weiß. Noch wüst ich gerne:

       Welcher der Männer ermordet Baldurn,

       Wird Odhins Erben das Ende fügen?

      Wala.

      13

      Hieher bringt Hödr 28 den hochberühmten, Er wird der Mörder werden Baldurs, Wird Odhins Erben das Ende fügen. 49 Genöthigt sprach ich, nun will ich schweigen.

      Wegtam.

      14

      Schweig nicht, Wala, ich will dich fragen

       Bis Alles ich weiß. Noch wüst ich gerne:

       Wer wird uns Rache gewinnen an Hödur,

       Und zum Bühle bringen Baldurs Mörder?

      Wala.

      15

      Rindur 30, 36 im Westen gewinnt den Sohn, Der einnächtig, Odhins Erbe, zum Kampf geht. Er wäscht die Hand nicht, das Haar nicht kämmt er Bis er zum Bühle brachte Baldurs Mörder. Genöthigt sprach ich, nun will ich schweigen.

      Wegtam.

       16

      Schweig