Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karl Simrock
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788075836816
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Laß uns scheiden, Lohe.

       Schon brennt der Zipfel, zieh ich ihn gleich empor,

       Feuer fängt der Mantel.

      2

      Acht Nächte fanden mich zwischen Feuern hier,

       Daß mir Niemand Nahrung bot

       Als Agnar allein; allein soll auch herschen

       Geirröds Sohn über der Goten Land.

      3

      Heil dir, Agnar, da Heil dir erwünscht

       Der Helden Herscher.

       Für einen Trunk mag kein Andrer dir

       Beßre Gabe bieten.

       4

      Heilig ist das Land, das ich liegen sehe

       Den Asen nah und Alfen.

       Dort in Thrudheim 21 soll Thôr wohnen Bis die Götter vergehen.

       5

      Ydalir 31 heißt es, wo Uller hat Den Saal sich erbaut. Alsheim 17 gaben dem Freyr die Götter im Anfang Der Zeiten als Zahngebinde.

       6

      Die dritte Halle hebt sich, wo die heitern Götter

       Den Saal mit Silber deckten.

       Walaskialf 12, 30 heißt sie, die sich erwählte Der As in alter Zeit.

       7

      Sökkwabeck 35 heißt die vierte, kühle Flut Ueberrauscht sie immer; Odhin und Saga trinken alle Tage Da selig aus goldnen Schalen.

       8

      Gladsheim 14 heißt die fünfte, wo golden schimmert Walhalls weite Halle: Da kiest sich Odhin alle Tage Von. Schwert erschlagne Männer.

      9

      Leicht erkennen können, die zu Odhin kommen,

       Den Saal, wenn sie ihn sehen:

       Aus Schäften ist das Dach gefügt und mit Schilden bedeckt,

       Mit Brünnen die Bänke bestreut.

       10

      Leicht erkennen können, die zu Odhin kommen

       Den Saal, wenn sie ihn sehen:

       Ein Wolf hängt vor dem westlichen Thor,

       Ueber ihm dreut ein Aar.

      11

      Thrymheim 23 heißt die sechste, wo Thiassi hauste, Jener mächtige Jote. Nun bewohnt Skadi, die scheue Götterbraut, Des Vaters alte Veste.

      12

      Die siebente ist Breidablick: 22 da hat Baldur sich Die Halle erhöht In jener Gegend, wo der Greuel ich Die wenigsten lauschen weiß.

      13

      Himinbiörg 17, 27 ist die achte, wo Heimdall soll Der Weihestatt walten. Der Wächter der Götter trinkt in wonnigem Hause Da selig den süßen Meth.

       14

      Volkwang 23 ist die neunte: da hat Freyja Gewalt Die Sitze zu ordnen im Saal. Der Walstatt Hälfte wählt sie täglich; Odhin hat die andre Hälfte.

      15

      Glitnir 17, 32 ist die zehnte; auf goldnen Säulen ruht Des Saales Silberdach. Da thront Forseti den langen Tag Und schlichtet allen Streit.

      16

      Noatun 23 ist die eilfte: da hat Niördr Sich den Saal erbaut. Ohne Mein und Makel der Männerfürst Waltet hohen Hauses.

      17

      Mit Gesträuch begrünt sich und hohem Grase

       Widars Land Widi.

       Da steigt der Sohn auf den Sattel der Mähre

       Den Vater zu rächen bereit.

      18

      Andhrimnir 38 läßt in Eldhrimnir Sährimnir sieden, Das beste Fleisch; doch erfahren Wenige, Was die Einherier eßen.

      19

      Geri und Freki 38 füttert der krieggewohnte Herliche Heervater, Da nur von Wein der waffenhehre Odhin ewig lebt.

      20

      Hugin und Munin 38 müßen jeden Tag Ueber die Erde fliegen. Ich fürchte, daß Hugin nicht nach Hause kehrt; Doch sorg ich mehr um Munin.

       21

      Thundr ertönt, wo Thiodwitnirs

       Fisch in der Flut spielt;

       Des Stromes Ungestüm dünkt zu stark

       Durch Walglaumir zu waten.

      22

      Walgrind heißt das Gitter, das auf dem Grunde steht

       Heilig vor heilgen Thüren.

       Alt ist das Gitter; doch ahnen Wenige

       Wie sein Schloß sich schließt.

       23

      Fünfhundert Thüren und viermal zehn

       Wähn ich in Walhall. 40 Achthundert Einherier ziehn aus je einer, Wenn es dem Wolf zu wehren gilt.

      24

      Fünfhundert Stockwerke und viermal zehn

       Weiß ich in Bilskirnirs 21 Bau. Von allen Häusern, die Dächer haben, Glaub ich meines Sohns das gröste.

      25

      Heidrun 39 heißt die Ziege vor Heervaters Saal, Die an Lärads Laube zehrt. Die Schale soll sie füllen mit schäumendem Meth; Der Milch ermangelt sie nie.

      26

      Eikthyrnir 39 heißt der Hirsch vor Heervaters Saal, Der an Lärads Laube zehrt. Von seinem Horngeweih tropft es nach Hwergelmir: Davon stammen alle Ströme.

       27

      Sid und Wid, Sökin und Eikin, Swöll und Gunthro,

       Fiörm und Fimbulthul,

       Rin und Rennandi, Gipul und Göpul,

       Gömul und Geirwimul.

       Um die Götterwelt wälzen sich Thyn und Win,

       Thöll und Höll, Grad und Gunthorin.

      28

      Wina heißt einer, ein anderer Wegswinn,

       Ein dritter Diotnuma.

       Nyt und Nöt, Nönn und Hrönn,

       Slid und Hrid, Sylgr und Ylgr,

       Wid und Wan, Wönd und Strönd,

       Giöll und Leiptr: diese laufen den Menschen näher

       Und von hier zur Hel hinab. 4, 39

      29

      Körmt und Oermt und beide Kerlaug

       Watet Thôr täglich,

       Wenn er reitet Gericht zu halten

       Bei der Esche Yggdrasils;

       Denn die Asenbrücke steht all in Lohe,

       Heilige Fluten flammen. 15

      30

      Gladr und Gyllir, Gler und Skeidbrimir,

       Silfrintopp und Sinir,

       Gisl und Falhofnir, Gulltopp und Lettfeti:

       Diese Rosse reiten die Asen