„Woher weißt du, dass das hier die Realität ist?“ – „Was soll es sonst sein, wenn nicht die Realität?“ – „Eine Simulation.“ … Sie operieren versteckt, sie arbeiten offen, zeigen Gefühle und haben keine Emotionen, beherrschen und sind doch vor dem Untergang nicht gefeit. KIs, Künstliche Intelligenzen. Plasma-Zombies, die angeblich dem „Wohl der Menschheit“ dienen. Roboter, die in einer Stadt wohnen, die keine Cafés kennt, dafür jedoch mit einem Massaker aufwartet, bei dem keine Panzerung hilft. Welten von morgen – sie sind in diesen Erzählungen nah. Bedrängend nah. Wer sie gelesen hat, wird wissen, wie stark der Sog des Vakuums sein kann, wie unüberwindbar eine Fahrstuhltür, wie verräterisch eine laute Herzfrequenz. Aber auch das bietet dieser Band: Hochspannung ohne Kurzschluss. Und die Sicherheit, dass es hier – so eine KI – nicht ist wie in diesen stumpfsinnigen Liebesromanen, die immer dann aufhören, bevor es richtig zur Sache geht.
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Jürgen Rink (Herausgeber)
Massaker in RobCity
Science-Fiction-Kurzgeschichten
Inhalt
Michael Rapp
Eike Schmidt
Experiment Zehn-Achtundvierzig
Arno Endler
Michael Rapp
Michael Rapp
Ulf Fildebrandt
Soenke Scharnhorst
Roman Schleifer
Bernhard Horwatitsch
Guido Seifert
Gard Spirlin
Nicole Rensmann
Stephan Becher
Guido Seifert
Michael Rapp
M. P. Anderfeldt
Der Herausgeber und die Autoren
Vorwort des Herausgebers
Unser Vorstellungsvermögen reicht nicht aus, um die Folgen der künstlichen Intelligenz abzusehen. KI wird wahrscheinlich das gegenwärtige Wirtschaftssystem und auch politische Systeme nachhaltig verändern, wenn nicht gar zerstören. Und was kommt danach?
Noch ist das Science Fiction, aber technologisch verursachte Umwälzungen kommen schneller als erwartet, weil man sie nicht kommen sieht oder nicht sehen will. In den USA bestimmen heute bereits KI-Algorithmen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Angeklagte zukünftige Straftaten begeht, was aktiv Gerichtsurteile beeinflusst. Wohin führt das?
Einige Antworten zu diesen Fragen finden Sie in diesem Band. Die Kurzgeschichten spinnen mögliche Entwicklungen weiter, von denen viele bereits heute relevant sind. Ob sie in fünf oder fünfzig Jahren kommen, weiß niemand, das hängt nicht so sehr vom technologischen Fortschritt ab, sondern von politischen und ökonomischen Weichenstellungen.
Algorithmen werden lernen, menschliche Emotionen zu lesen. Solche KI wird uns besser verstehen als die engsten Freunde, denn sie weiß mehr. Sie weiß, welche Musik gerade gut tut, welches Buch man lesen sollte, was man essen will. Sobald wir uns damit besser fühlen als vorher, geben wir uns in die Hände von KI und wollen nicht mehr darauf verzichten. So wie wir vor einigen Jahren gemerkt haben, dass wir mit Navigationssystemen besser fahren als ohne und wir uns mittlerweile darauf verlassen.
Alle Kurzgeschichten handeln von einzelnen Menschen und ihrem Umgang und ihren Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz. Eine KI stellt einer anderen eine Frage, die diese fast zerstört. Dahinter stehen Menschen, die im Verborgenen eine Widerstandszelle gebildet haben. Spinnerei oder Bedrohung? Entscheiden Sie selbst nach der Lektüre.
Eine KI wird von Wissenschaftlern illegal geschützt, weil sie Mathematik und Physik um Jahrzehnte nach vorne bringt. Doch sie ist gefährlich, weil sie eben diese Wissenschaftler manipuliert. Die KI weiß es nun mal besser, deshalb muss Dornröschen sterben.
Lassen Sie sich inspirieren, unterhalten und anregen – und unterschätzen Sie bitte die künstliche Intelligenz nicht mehr.
Jürgen Rink
Herausgeber
Jede Ausgabe der zweiwöchentlichen Zeitschrift c‘t, Europas größter IT-Zeitschrift, enthält eine Kurzgeschichte. Aus den über 300 Geschichten sind hier die besten zusammengestellt, die das Thema virtuelle Realität aufgreifen.
Michael Rapp
Toolcitys
Jenny D. Marquwe, die Chefin des Bodenlos-Verlags, lehnte sich über ihren Schreibtisch, ihr maskenhafter Teint ließ ihr Alter nicht erkennen, aber die Hand, die