Männer trinken keine Fanta. Hermann economist Schmidt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hermann economist Schmidt
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783964230485
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orientierten Fußball bekannten SV Waldhof Mannheim. Im Alter von 17 Jahren debütierte er erstmalig für den Arbeiterverein in der Bundesliga, anschließend ackerte er acht Jahre für Bayer 04 Leverkusen und eine Saison beim französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain, bevor er bei den Schwarz-Gelben in Dortmund zu einem der Publikumslieblinge avancierte.

      Bei den Borussen stand er von 1999 bis 2008 seinen Mann. Wörns war immer Vorbild, und trug bei Borussia Dortmund viele Jahre die Kapitänsbinde. Nach einem Spiel auf Schalke kommentierte er trocken: „Als die Zuschauer mir den Mittelfinger zeigten, wusste ich, es ist wie immer.“

      Von der U-17 bis zur U-21 durchlief er alle Auswahlteams des DFB und trat anschließend 66-mal in der A-Nationalmannschaft an. Bei der WM 1998 in Frankreich beging er ein grobes Foul an Davor Sukur, dem kroatischen Nationalspieler und Stürmerstar in Diensten von Real Madrid. Dafür kassierte er die rote Karte. Die Berechtigung des Platzverweises ist bis heute umstritten. Mit Borussia Dortmund gewann Wörns die Deutsche Meisterschaft und mit Bayer Leverkusen den DFB-Pokal. In 469 Bundesligaspielen verwiesen ihn die Schiedsrichter sechsmal des Feldes, 88-mal wurde gelb gegen ihn gezückt.

      Im Privatleben blieb Wörns stets ein Mann ohne Skandale. Er ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in München. Beide Söhne spielen ebenfalls Fußball.

      Maik Franz. Der Klopper.

      *5.8.1981 Merseburg

      Maik Franz wurde während seiner Karriere auch „Iron Maik“ genannt. Auf gut Deutsch in freier und dem guten Mann angemessener Interpretation: ein Klopper. Das war der Mann dann auf dem Platz zeitweilig auch.

      Wer in 23 Spielen einer einzigen Saison 13 gelbe Karten einsammelt, der kann nicht als Unschuldslamm in die Bundesliga-Geschichte eingehen. Hinzu kamen in seiner gesamten Bundesligazeit 6 Platzverweise. Auf den Plätzen der deutschen Eliteliga, und wo immer er sonst auftrat, lehrte er seine Gegenspieler das Fürchten.

      Die Bundesligakarriere begann er in den Reihen des VfL Wolfsburg. Dort sei er ein kleines Licht gewesen, erzählt Maik Franz. Sein Aufstieg habe erst beim Karlsruher SC begonnen, wo er unter Trainer „Ede“ Becker zum Führungsspieler reifte. Vom KSC wechselte der Anhaltiner Sachse im Sommer 2009 zur Frankfurter Eintracht.

      15 Jahre lang war er als Innen- und Außenverteidiger in deutschen Stadien unterwegs, immer wieder einmal rotverdächtig, bis er im Jahr 2014 wegen eines Knorpelschadens dem bezahlten Fußball ade sagen musste. Einen Titel hat er nie gewonnen. Zweimal stieg er ab, mit Hertha BSC und mit der Frankfurter Eintracht, in die Nationalmannschaft schaffte er es nicht. Seit Anfang 2016 war er als Assistent der sportlichen Geschäftsführung beim 1. FC Magdeburg angestellt. Von Mai 2018 bis Juli 2020 übernahm er die Leitung der Lizenzspielerabteilung.

      Einige seiner Weggefährten und Gegenspieler waren nicht gut auf „Iron-Mike“ zu sprechen. Mario Gomez hat ihn nach einem Spiel des Karlsruher SC gegen den VfB Stuttgart als „Arschloch“ bezeichnet, was er anschließend in der Wortwahl zurücknahm, in der Sache selbst aber wohl genau so gemeint hatte. Nach dem Vorfall äußerte sich auch der damalige VfB-Trainer Armin Veh kritisch über die Kinderstube des Karlsruher Spielers. Maik Franz erwiderte: „Es ist eine Unverschämtheit. Herr Veh kann meine fußballerischen Qualitäten beurteilen. Aber das, was er gemacht hat, ist anmaßend meinen Eltern gegenüber.“ (16)

      BILD gestattete sich die Schlagzeile: „Der meistgehasste Spieler der Liga“, und Ionnis Amantatidis, Kapitän der Frankfurter Eintracht, soll vor dem Wechsel seines zukünftigen Mitspielers an den Main gesagt haben: „Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vor sich geht. Aber viel kann es nicht sein.“

      Maik Franz, Sohn einer Berufsschullehrerin und gebürtig aus Merseburg in Sachsen-Anhalt, gestand gegenüber dem Fußballmagazin ,11 Freunde“ sinngemäß ein, es habe ihm Spaß gemacht, die gegnerischen Fans in den Stadien zu provozieren. Wenn er bereits in den Anfangsminuten die Sense auspackte und die Zuschauer pfiffen und ihm üble Flüche hinterherschickten, dann war der Mann erst so richtig in seinem Element und ging ab wie Schmidts Katze.

      Im Spiel müsse man mit allen Mitteln arbeiten, so Franz zur Art und Weise seines Vorgehens, und manchmal auch mit unerlaubten. Schließlich räumte er ein, sich im Kampf um Punkte auch kommunikativ entsprechend rüde zu verhalten und Gegenspieler durch „Trash-Talk“ zu provozieren. In den Annalen der Bundesliga wird Maik Franz zukünftig wohl unter der Rubrik „böse Buben“ geführt werden.

      Dabei sei er doch im Privatleben, so Maik Franz über sich selbst, ganz anders. Und er fügt hinzu: „Ja, ich bin immer an die Grenzen des Erlaubten gegangen. Manchmal auch darüber hinaus. Und ja, mich haben auf dem Platz nur meine Mitspieler gemocht – und auch hier nicht alle. Doch mal ehrlich: Warum haben mich Vereine wie der Karlsruher SC, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC geholt? Weil sie alle wussten, dass ich immer alles gebe, dass ich alles dem Erfolg unterordne und dass ich Mannschaften dank meiner Willenskraft mitreiße und voranbringe. Und nur darum geht es im Profifußball.“ (17)

      Lars Stindl, Mitspieler beim KSC über Franz: „Maik war als Spieler immer sehr ehrgeizig und fleißig … Er wusste ein Team zusammenzuhalten und hat zahlreiche Mannschaftsevents organisiert. Er spricht auch unangenehme Dinge an, dabei immer sachlich und humorvoll. Deswegen springe ich auch sofort in die Bresche, wenn Maik falsch dargestellt wird.“ (18)

      Auf der Startseite seiner eigenen Website zitiert Maik Franz den Musiker Kurt Cobain: „Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist.“ (19)

      Nigel de Jong. Der Knochenbrecher.

      *30.11.1984 Amsterdam

      Im Vergleich zu den per Fuß getätigten Verletzungen gegnerischer Akteure, die der niederländische Nationalspieler Nigel de Jong auf dem Kerbholz hat, dürfte jeder der in diesem Buch vorgestellten Kicker ein absoluter Waisenknabe sein.

      Im März 2010 brach der Niederländer in einem Freundschaftsspiel der holländischen Mannschaft gegen die USA dem Spieler Stuart Holden das Bein. (20)

      Bekannt geworden und in Erinnerung geblieben ist der ehemalige Abwehrspieler vom HSV und Mainz 05 vor allem wegen seines Auftritts im WM-Endspiel 2010 (Südafrika) zwischen den Niederlanden und Spanien, als er den spanischen Star Xabi Alonso mit einem Kung-Fu-Tritt übelster Art außer Gefecht setzte. In der 28. Minute des Spiels sprang der Niederländer seinen Gegenspieler brutal an und trat ihm gegen den Brustkorb. Zum weltweiten Erstaunen des Publikums wurde die Attacke lediglich mit einer gelben Karte bestraft.

      In der Folge wusste wohl jeder seiner zukünftigen Gegenspieler, was ihm drohte, wenn er gegen diesen Mann anzutreten hatte. Nigel de Jong war leider meist das Gegenteil von allem, was der einzigartige holländische „Voetbal total“ dem Fußballsport in seiner besten Zeit geboten hat.

      Bereits wenige Monate nach dem Vorfall in Südafrika strich Bert van Marwijk, Bondscoach der „Elftal“, Nigel de Jong aus der Nationalmannschaft. Es gab einen neuen Vorfall. De Jong hatte als Abwehrspieler von Manchester United in einem Premier League Spiel seines Vereins gegen Newcastle United im Oktober 2010 den Gegenspieler Hatem Ben Arfa nach vier Minuten brutal gefoult. Der 23-jährige französische Nationalspieler brach sich Waden- und Schienbein. Der Verein Olympique Marseille, der Ben Arfa an Newcastle United ausgeliehen hatte, beabsichtigte Strafantrag gegen de Jong zu stellen. Im Spiel selbst blieb die Tat in diesem Fall gänzlich ungeahndet, es wurde nicht einmal die gelbe Karte gezeigt. Allein der Bondscoach handelte: Bert van Marwijk begründete die von ihm angeordnete Suspendierung mit der rüden Spielweise de Jongs. (21)

      Seine ersten Tritte auf dem Rasen machte der 1984 geborene Abwehrspieler bei Ajax Amsterdam, in seiner Geburtsstadt. Dort spielte er auch bis 2006, um anschließend zum Hamburger SV zu wechseln.

      Weitere Stationen waren Manchester City, AC Mailand und Galatasaray Istanbul, bevor er in die Bundesliga zum FSV Mainz 05 zurückkehrte, weil er in der Saison 2017/2018 bei den Gelb-Roten vom Bosporus keine Berücksichtigung gefunden hatte. Von Juli 2018 bis 2019 spielte Nigel de Jong für den Al Ahli SC in Katar und wechselte anschließend zum Al Shahania