»Eigentlich«, sagte Julie spitz, »interessiert mich viel mehr, was die Shifter Cops sind. Ist das so eine Art Spezialeinheit von Polizisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten? Ich vermute es, aber eine echte Erklärung wäre schön.«
Madoc warf ihr einen prüfenden Blick zu. »Das trifft es ziemlich genau.«
»Und?«, fragte Julie ungeduldig.
»Wenn du möchtest, erzähle ich dir später ein bisschen mehr über die Shifter Cops. Aber zuerst muss ich wissen, was du mir verheimlicht hast.«
»Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll«, stammelte Julie, der auf einmal ziemlich unbehaglich wurde.
Sie hatte keine Ahnung, was mit schwarzen Hexen geschah. Sperrte man sie von vornherein ein oder wartete man, bis sie ein abscheuliches Verbrechen begangen hatten? Sie beschloss, ihm dieses Geheimnis erst einmal nicht anzuvertrauen.
»Warum machst du nicht Feierabend für heute und redest irgendwo mit Madoc, wo ihr nicht gestört werdet, Julie?«, mischte Cassandra sich ein. »Du hast später nur noch einen Termin mit Miss Delaney, und der kann ich die Karten legen, wenn du einverstanden bist.«
»Ich dachte, du hättest es aufgegeben«, sagte Julie erstaunt. »Hast du nicht gestern gesagt, Kartenlegen sei doch nicht das Richtige für dich?«
»Ja, aber das heißt nicht, dass ich nicht wüsste, wonach sie sich sehnt. Ich habe schließlich Augen im Kopf.« Cassandra schaute bedeutungsvoll zu Red hinüber, der ganz unbeteiligt tat. »Ich werde dem Schicksal auf die Sprünge helfen, auch ohne den Einsatz von Magie.«
»Das glaube ich dir blind«, versicherte ihr Julie. »Also gut, ich nehme das Angebot an. Was ist mit dir?«, wandte sie sich an Madoc.
»Gute Idee! Ich hole schon mal den Wagen. Danke, Cassandra. Red.« Er nickte den beiden zu und verließ den Laden.
Julie ging ins Hinterzimmer, schnappte sich ihre Tasche und streifte den Cardigan über. Dann nahm sie die Tarotkarten vom Tisch und zögerte.
Nur ganz kurz, sagte sie sich und erinnerte sich an einen von Tante Lauries Lieblingssprüchen. »Die Karten sind Krücken, nicht deine Beine«, hatte sie gesagt.
Was sie damit gemeint hatte, hatte Julie erst später verstanden: Man konnte die Tarotkarten befragen, um sich über bestimmte Dinge klar zu werden, aber man sollte immer seine eigenen Entscheidungen treffen.
Schnell mischte sie die Karten und wählte schließlich verdeckt eine aus, während sie sich Madocs Gesicht vor Augen rief, sich an seine warme Berührung erinnerte. Mit klopfendem Herzen drehte sie die Karte um. Es war die Kraft, schon zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. Auf dem Bild sah man eine weiß gekleidete Frau, über deren Kopf das magische Symbol der Unendlichkeit schwebte. Sanft, aber bestimmt drückte sie dem Löwen, der sich an ihren Körper presste, das Maul zusammen.
Julie fand sie wunderschön, sie war nach dem Wagen ihre zweitliebste Karte. Sie stand nicht nur für das, was sie offensichtlich benannte, sondern auch für Intuition und Leidenschaft. Dass sie ausgerechnet dieses Bild gezogen hatte, während sie an Madoc gedacht hatte, ließ tief blicken. Obwohl niemand außer ihr im Raum war, errötete sie. Es stand schlimmer um sie, als sie vermutet hatte.
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