Sinner City. Kate Dark. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kate Dark
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960001416
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war nicht mehr so voll wie früher am Abend. Cutter und Dom, das Narbengesicht, standen an der Bar, jeweils ein Mädel an der Seite, und winkten Abby zu sich heran. Das war besser als alleine in ihrem Zimmer zu hocken und den betrübenden Gedanken nachzuhängen.

      »Was hast du mit dem Boss angestellt, Kleine? So wütend habe ich ihn schon lange nicht mehr gesehen«, feixte Dom und musterte sie interessiert.

      Abby wusste nicht genau, was sie erzählen durfte, deshalb meinte sie lediglich: »Ich dachte, der ist immer so drauf. Seine Laune macht für mich keinen Unterschied zu vorher.«

      Dom lachte, was der Frau in seinem Arm nicht zu gefallen schien. Scheinbar mochte sie es nicht, wenn seine Aufmerksamkeit jemand anderem galt. Diese Revierstreitigkeiten fand Abby jetzt schon lästig. Sie musterte das Mädel in Doms Armen. Die Brünette war schlank, hatte braune Augen und volle rote Lippen. Ihre Nase war schmal und lief spitz zu. Sie sah gut aus, aber das schien auf alle Frauen im Club zuzutreffen.

      Die Blonde neben Cutter war ebenfalls attraktiv. Gerade blickte sie herablassend auf etwas hinter Abby und murmelte: »Seit Gina aus Saviors Büro gekommen ist, trägt sie diese sauertöpfische Miene zur Schau.«

      Die Brünette nickte zustimmend. »Hat sie auch verdient, die kleine Schlampe. Sie hat mir tatsächlich ein paar Haare herausgerissen, nur weil ich ihn massiert habe.«

      »Was macht sie wohl, wenn du mit ihm vögelst?«

      Abby wollte dem Gespräch nicht lauschen, aber es war interessant. Cutter und Dom waren in eine Unterhaltung über die verschiedenen Auswirkungen von irgendwelchen Sprengstoffen vertieft. Ihr Vater würde solche Gespräche lieben!

      »Mich würde ja eher interessieren, was die Bitch macht, wenn wir beide mit ihm vögeln?« Die Brünette hob gespielt schockiert die Augenbrauen hoch.

      Ihre Freundin lachte. »Finden wir es heraus – später.« Sie schmiegte sich an Cutter und prompt wanderte seine Hand unter ihren Minirock.

      Aber die Brünette war noch nicht fertig. »Hoffentlich ist er nachher immer noch so mies drauf. Das war der beste Sex meines Lebens, als er wegen irgendwas wütend war. Noch Tage später war ich wund und hatte blaue Flecke.«

      Abby verschluckte sich an der Cola, die Dom ihr zwischenzeitlich besorgt hatte.

      »Das Trinken üben wir noch mal«, lachte Dom und zwickte der Brünetten in den Hintern, bevor er sie über seine Schulter warf. »Ich habe genau gehört, was du gerade gesagt hast, Sonnenschein. Challenge angenommen.« Er verpasste ihr einen harten Schlag auf den Hintern und stampfte mit ihr in Richtung Treppe.

      »Seid ihr hier immer so … freizügig?«, wollte Abby von Cutter wissen. Er sah wirklich gut aus, ein bisschen wie ein kleiner unartiger Junge, der genau wusste, dass ihm alles durchgehen würde. Sein Lächeln wirkte echt und ließ garantiert viele Frauenherzen höherschlagen. Seine hellblauen Augen strahlten Lebensfreude aus. Das machte ihn sympathisch.

      Er lächelte verschmitzt. »Das ist doch noch gar nichts, Süße. Du glaubst gar nicht, was wir hier schon alles erlebt und gesehen haben.«

      Abby wollte fast widersprechen. Sie hatte nämlich eine ungefähre Ahnung davon, was hier abging, wenn die Leute richtig gut drauf waren.

      »Mit der Zeit gewöhnst du dich daran«, sagte Cutter weiter. »Wenn du erst mal ein paar Tage hier bist … wer weiß, vielleicht vergnügen wir zwei uns dann auch vor den Augen der anderen mitten im Raum? Glaub mir, wenn du erst einmal damit angefangen hast, willst du nichts Anderes mehr machen.«

      Abby lachte leise. »Das. ..«

      »Baby«, schnurrte die Blondine und ließ ihre krallenartigen Fingernägel über Cutters Brust wandern. »Wollten wir zwei nicht ein bisschen Spaß haben? Du kannst ein Mädchen nicht erst so heiß machen und dann nicht beachten.« Sie verzog die Lippen zu einem Schmollmund.

      Cutter nickte lächelnd. »Du kannst mir einen blasen, Schatz, und ich unterhalte mich weiter. Was hältst du davon?«

      Abby riss erschrocken die Augen auf. »Lass mal, ich muss mir das nicht mit ansehen.«

      »Genau«, stimmte die Blondine zu. »Geh weg und lass uns allein.«

      »Sei nicht so unhöflich, Snug«, sagte Cutter streng.

      »Schon gut.« Abby grinste, auch wenn es ein bisschen aufgesetzt wirkte. »Den Wink hab´ ich verstanden.«

      Doch Cutter ließ sich so leicht nicht abwimmeln. »Ist alles gut bei dir?«

      »Lass das Mädel in Ruhe und vergnüg dich mit deiner Schnitte.« Thug legte den Arm um Abby und drückte sie an sich.

      Cutter schüttelte amüsiert den Kopf und folgte der Blondine zu einem der Sofas. Sofort krabbelte sie auf seinen Schoß und rieb sich an ihm. Seine Hände waren längst unter ihrem Rock verschwunden.

      Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Thug zu. »Habt ihr für alle eure Mädels hier irgendwelche Spitznamen?«

      Thug grinste dreckig. »Ja. Willst du auch den Grund wissen?«

      Abby neigte den Kopf leicht zur Seite. »Bin mir nicht sicher – will ich?«

      »Hier im Club gibt es zwei Sorten Frauen. Die Matratzen, auf die jeder steigt, und die Schätze, die zu uns gehören. Während wir der einen Sorte Spitznamen geben, weil wir uns ihre Namen ohnehin nicht merken wollen, wird die andere Sorte Frau in Entscheidungen einbezogen, weil uns ihre Meinung wichtig ist und wir sie respektieren.«

      »Keine Ahnung ob ich beeindruckt oder angewidert sein soll.« Sie verschränkte die Arme. Das klang herablassend und sie konnte sich nicht vorstellen, dass keine der Frauen sich durch dieses Verhalten verletzt fühlte.

      Thug seufzte. »Sieh mal, Abby«, er betonte ihren Namen und hob bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch. »Niemand hier ist unglücklich über die Situation. Die Weiber wissen was sie erwartet. Ein guter Fick, ein Dach über dem Kopf und Schutz. Glaubst du irgendeine interessiert es, ob ich ihren Namen weiß? Nein. Und warum ist das so? Weil sie alle nie lange bleiben. Guck dir BigTits an«, er zeigte in die Richtung der Blondine, die von Savior aus dem Büro gejagt worden war. »Sie arbeitet gleichzeitig in einer unserer Bars, zeigt den Männern ihre operierten Titten, kassiert Kohle und in Ausnahmefällen macht sie auch mehr. Irgendwann im Laufe des Jahres wird sie von der Bildfläche verschwinden, weil sie einen Mann kennenlernt, der ihr mehr als dieses Leben bietet. Und bis dahin ist sie zufrieden mit dem, was sie von uns bekommt.«

      Das konnte Abby sogar nachvollziehen. Es änderte aber nichts daran, dass die Art, mit der die Frauen behandelt wurden, abwertend und herablassend war. Es sollte sich bloß keiner trauen, mit ihr so zu reden.

      Gerade wollte sie etwas in diese Richtung sagen, als sie die versteinerte Miene von Thug bemerkte. Sie blickte über ihre Schulter und sah eine schwangere Frau das Clubhaus betreten. Diese sah sich kurz um, lächelte die verbliebenen Männer im Raum an. Bis ihr Blick den von Thug traf. Ihr Lächeln verrutschte, bis ihre Miene Ekel widerspiegelte. Nur galt die nicht Thug, sondern Abby.

      Wow, sie hatte noch nie einen dermaßen hasserfüllten Blick bekommen.

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      »Was machst du hier?«, begrüßte Savior seine kleine Schwester, als sie ins Büro trat.

      »Darf ich nicht meinen Bruder besuchen? Muss ich immer einen Grund für etwas haben?«, fragte sie schnippisch.

      »Für gewöhnlich schon. Also, warum bist du hier? Dazu noch morgens um fünf? Solltest du nicht schlafen und dich ausruhen oder so was in der Art?«

      »Du bist ein Arsch.«

      »Das habe ich heute irgendwie schon mal gehört«, murmelte er.

      Mit gerümpfter Nase sah Cassy sich um. »Hier wohnst du jetzt also?«

      »Ja, denn in meinem Haus wohnst du mit dem Lutscher.«

      »Sein