Einführung
Der Text zeigt Parallelen zu 1. Mose 3: In beiden Geschichten kommt es zu einem Vergehen; Gott stellt die Täter zur Rede, erkennt das Verbrechen und bestraft die Täter mit einem Fluch. Gott selbst schützt die Bestraften schließlich vor den ärgsten Folgen ihrer Schuld. Die Geschichte von Kain und Abel will jedoch nicht als eine zweite Sündenfallgeschichte gelesen werden. Sie nimmt vielmehr den „Fall des Menschen“ im Umgang mit anderen Menschen, in der natürlichen Rivalität unter Geschwistern, unter Gleichen in den Blick. Kain fühlt sich gegenüber Abel benachteiligt. Warum Gott das Opfer von Abel annimmt und das von Kain nicht, wird nicht begründet. Gott fordert Kain heraus: Es liegt in seiner Hand, seinen Zorn zu beherrschen. Als Kain Abel erschlägt, wird er von Gott zur Rede gestellt. Das Zeichen an Kain birgt eine Botschaft: Auch außerhalb von Eden ist die schuldige Menschheit von Gottes Erbarmen abhängig.
Kain: bedeutet „Erwerben“, „Gewinn“.
Abel: hebräisch „Windhauch“ oder „Flüchtigkeit“.
Nod: Land der Ruhelosigkeit.
Bibelhörbuch
Einem gelesenen Text in einer Hörbibel oder einem Hörbuch folgen.
Material: Hörbibel oder Hörbuch, Abspielgerät, 1 Sitzkissen pro Kind
Hörbibeln: Herzler, Hanno / Wolfsberger, Dorothea: Hoffnung für alle. Die Hörbibel, Fontis, Kreuzlingen (CH) 2017. Die Bibel. Gelesen von Rufus Beck. Lutherübersetzung 2017 mit Apokryphen, Deutsche Bibelgesellschaft in Gemeinschaft mit Der Audioverlag, Stuttgart/Berlin 2019.
Hörbücher: Käßmann, Margot: Die Bibel für Kinder. Gelesen von Jürgen von der Lippe, Der Audio Verlag, Berlin 2018. Jeschke, Tanja: Die große Hörbibel für Kinder, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2012. Haug, Hellmut / Kuhls, Tessy / Schepmann, Philipp: Das große Bibel-Hörbuch, Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 2015.
Beschreibung: Die Kinder hören den Text als Hörbibel oder Hörbuch. Dabei ist es wichtig zu bedenken, dass Kinder einem gehörten Text nicht Wort für Wort folgen können. Im ersten Schritt kann es nur darum gehen, den Text oder die Geschichte als Ganzes zu verstehen. Für manche darauf aufbauende Methoden ist das bereits ausreichend. Soll gezielter gehört werden, sind eine konkrete Aufgabenstellung und eine Wiederholung des Hörtextes sinnvoll. Die Kinder suchen sich eine bequeme Sitzhaltung. Um sich zu konzentrieren, können die Augen geschlossen oder der Blick auf den Boden gerichtet werden. Die Gruppenleiterin / der Gruppenleiter weckt das Interesse der Kinder, z. B. durch eine Frage oder indem sie/er das Vorwissen der Kinder aktiviert. Die Aufnahme wird gestartet. Die Kinder hören zu.
Bibeltext: Am besten eine Hörbibel verwenden, da die Geschichte von Kain und Abel in vielen Hörbüchern nicht enthalten ist (außer z. B. in der ungekürzten Fassung „Die Bibel für Kinder – Hörbuch“).
Kompetenzen: Die Kinder können ihre Aufmerksamkeit auf einen Hörtext richten. Sie können der Erzählung von Kain und Abel folgen.
•• Tatort / Dialog-Geschichte
Emotionstheater
Emotionen von (biblischen) Personen erkennen und spielerisch ausdrücken.
Material: Bibel als Nachschlagehilfe
Beschreibung: Es eignen sich Bibeltexte, die von Emotionen geprägt sind. Die Moderation sucht im Vorfeld geeignete Situationen einer Geschichte aus. Die moderierende Person liest eine Situation vor, dann benennen die Kinder die Emotion der Hauptperson. Man kann diese Methode unterschiedlich fortsetzen: 1. Zwei Gruppen bilden. Alle Kinder der ersten Gruppe spielen eine Emotion, die zweite Gruppe beobachtet: Bei wem ist die Emotion gut erkennbar und warum? Es folgt ein kurzer Austausch, danach wechseln die Gruppen ihre Rollen. 2. Den emotionalen Ausdruck vertiefen. Dazu gehen zwei bis vier freiwillige Kinder in die Mitte und spielen eine Emotion. Die anderen bilden einen Kreis um die Akteurinnen/Akteure. Ihre Beobachtungen werden von der Moderation aufgegriffen und mit den Kindern in der Mitte umgesetzt. Fragen: An was könnt ihr erkennen, welche Emotion gespielt wird? Gibt es noch weitere Ausdrucksformen, die dieselbe Emotion zeigen? Können die Emotionen durch Gestik, Mimik, Körper und Sprache noch verstärkt werden? Die Kinder im äußeren Kreis bringen Ideen ein („Ball mal deine Hände zur Faust.“) Auch die moderierende Person kann verstärken oder Tipps geben. 3. Den Auslöser einer Emotion in der Geschichte und ihre Auswirkung auf die weitere Handlung mit in den Fokus rücken. – Im Anschluss kann es ein Gespräch geben und es kann eine erste Bewertung der Situation erfolgen.
Bibeltext: Bei Kain und Abel spielen Neid und Zorn eine große Rolle. Alle Kinder sollen diese Emotionen spielen. In einem zweiten Durchgang werden die Emotionen in Szenen aus der Geschichte eingebunden, z. B. „Abel ist erfolgreich, Kain muss das mit ansehen. Wie könnte sich das bei Kain in Mimik und Körperhaltung ausdrücken?“ Oder „Gott spricht Kain auf seinen Bruder an, den dieser zuvor getötet hat“, „Kain bekommt eine Strafe und wird zum Flüchtling“. Fragen für ein Gespräch: Könnt ihr verstehen, was Kain so neidisch gemacht hat? Welche Gedanken führten vielleicht dazu, dass er so zornig wurde? Hätte Kain anders handeln können? Wenn ja, wie? Kain bekommt eine Strafe, aber Gott beschützt ihn auch. Wie findet ihr das?
Kompetenzen: Die Kinder können die starken Emotionen der biblischen Person Kain wahrnehmen und einordnen. Sie können Bewegungen imitieren und passende Wörter, Gesten, Gesichtsausdrücke finden und sie können die dargestellten Emotionen gemeinsam reflektieren.
•• Verkehrszeichen / Zeugnis
Stoppschilder