Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman. Katy Kerry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Katy Kerry
Издательство: Bookwire
Серия: BDSM-Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862777525
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Mit der entsprechenden Ausrüstung kann man sich das schon zutrauen.« Er lehnte sich zurück und zog nochmals seine Maske hoch, um an der Pina Colada zu schlürfen.

      »Ich verstehe! Sie meinen mit entsprechender Ausrüstung, Seil und Karabiner.« Ich musste lachen. Das war typisch Engländer. Immer alles unter Kontrolle haben, kein Risiko eingehen, wir Iren hingegen waren da ganz anders. So nach dem Motto: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

      »Also ich habe mich noch nie an unseren Klippen abgeseilt, sondern bin immer nur frei geklettert«, erklärte ich ihm. »Ich meinte nur, dass man entsprechendes Schuhwerk anhaben sollte.«

      »Sie zählen also doch zu den Frauen, die sich gern den Hals brechen«, stellte er unverblümt fest.

      »Sie trainieren aber anscheinend auch täglich«, dabei deutete ich auf seine durchtrainierten Arme. Skeptisch musterte er sich selbst, dann stieß er einen leisen Laut aus.

      »Ein Mann muss immer durchtrainiert sein, schließlich muss er seine Frau doch einmal über die Schwelle tragen können«, nahm er kein Blatt vor den Mund. Der geht aber ran. Unwillkürlich vergrub ich die Zähne in meiner Unterlippe.

      »Klar! Das würde jede Frau erwarten.« Inzwischen pirschten sich Tabitha und Michael an uns heran und belauschten unser Gespräch.

      »Ihr beide scheint euch ja glänzend zu unterhalten«, stellte Tabitha zufrieden fest. Ihr kastanienbraunes, gewelltes Haar wirkte etwas zerzaust und ihr Abendkleid war verrutscht, wie ich kurzerhand feststellte. Ich musste innerlich grinsen. Das war es also, was sie abends so trieb, wenn sie ausging. Andrew bot ihr die Stirn.

      »Nun ja, während ihr euch in der Zwischenzeit im Separee vergnügt habt, sind wir uns auch etwas nähergekommen. Nur auf eine andere Art und Weise.« Dabei funkelten seine Augen verdächtig. Michael lachte durchtrieben und fasste Tabitha ungeniert an den Po.

      »Es spricht nichts dagegen, wenn ihr das auch tun wollt, oder traut ihr euch etwa nicht?« Diese nonchalante Art, miteinander umzugehen, war mir doch ziemlich fremd.

      Aber es stimmte, mir war auch schon aufgefallen, dass sich einige Paare in die einzelnen Separees zurückgezogen hatten, um sich dort ihrem Verlangen hinzugeben. Schon allein die laute Musik würde das eine oder andere Stöhnen übertönen. Insgeheim musste ich kichern. Würde ich mich mit Andrew ebenfalls an einen dieser abgeschiedenen Orte begeben? Da müsste ich aber schon einige Pina Colada gekippt haben, dachte ich belustigt. Obwohl, wenn ich ihn mir so ansah, wirkte er doch ziemlich attraktiv auf mich. Seine Stimme, seine Augen, all das erinnerte mich ein wenig an Jeremy. Bis auf seine Art, die schien mir dann doch anders zu sein. Er wirkte wie ein Mann, der seine Frau auf Händen tragen und auf sie aufpassen würde. Jeremy hingegen war der Gesellschaft sehr verpflichtet. Ich war nicht sicher, ob ich bei ihm in Zukunft immer die erste Geige spielen würde. In Gedanken ermahnte ich mich. Elena! Zügle dein Verlangen. Doch ich musste ernsthaft zugeben, dass mir Andrew gefiel.

      An diesem Abend unterhielten wir uns noch außergewöhnlich gut und es wurde ziemlich spät. Michael brachte Tabitha nach Hause und Andrew hatte denselben Weg, also bestiegen wir gemeinsam ein Taxi. Selbst während der Fahrt nahm er seine Maske nicht ab, was mich ziemlich verwunderte. Was hatte er zu verbergen? Er wirkte so geheimnisvoll auf mich.

      Wir sprachen die ganze Zeit über, sodass ich gar nicht mehr daran dachte, ihn zu fragen, ob er seine Maske nicht vielleicht doch abnehmen würde. Ich entledigte mich meiner ebenfalls nicht. Diese Art der Verkleidung gefiel mir. Es hatte so etwas Prickelndes an sich. Das Taxi blieb nun unmittelbar vor meinem Haus stehen und wir verabschiedeten uns.

      »Es war mir ein außerordentliches Vergnügen, Elena.« Er hob seine Medico-Maske etwas an und küsste meine Hand. Ich verzog meinen rot geschminkten Mund zu einem zaghaften Lächeln.

      »Mir auch, Andrew, danke für den schönen Abend.« Ich nahm meine Handtasche und stieg aus.

      Als das Taxi sich wieder seinen Weg in den Londoner Verkehr bahnte, schaute ich Andrew nach. Auch er wandte sich noch einmal um und sah durch die Heckscheibe des Wagens zu mir herüber. Ich hatte das Gefühl, als wäre es nicht das letzte Mal gewesen, dass wir uns begegnet waren.

      ***

      Es war Mittwoch und wieder einmal zehn Uhr am Central Criminal Court geworden, gerade fuhr ich in meinem Sportwagen Richtung Hyde Park Gate. Ich parkte das Auto vor meinem Haus, sperrte ab und nahm den Schlüssel aus dem Safe. Ich entriegelte die Tür und trat ein. Kaum dass ich sie hinter mir geschlossen hatte, klingelte auch schon mein Mobiltelefon. Ich kannte die Nummer nicht, trotzdem hob ich ab und meldete mich.

      »Elena Cooper.« Ich ging weiter ins Wohnzimmer.

      »Überraschung!«, klang es aus der Ferne. Ich war perplex.

      »Jeremy!« Offensichtlich hatte er zwei Handys. Eins, das er privat und eins, das er dienstlich verwendete.

      »Lass alles liegen und stehen. Larry wird dich in einer halben Stunde abholen und nach Seeds Castle bringen. Ich erwarte dich. Sehnsüchtig«, raunte er ins Telefon. Mit einem Schlag war ich wieder hellwach.

      »Du bist hier? In Kent? Auf Seeds Castle?«, fragte ich aufgeregt.

      »Ja! Und ich kann es nicht erwarten, dich zu sehen. Also, mach, dass du herkommst und lass mich nicht zu lange schmoren. Hörst du?«, forderte er heißblütig. Es gefiel mir, wie sehr er mich begehrte. Seine Gier nach mir schien mich selbst in das Fahrwasser der Leidenschaft zu katapultieren.

      »Ich werde schneller bei dir sein, als du darüber nachdenken kannst, wie lang ich zu dir brauche.«

      »Gut, ich erwarte dich.« Er beendete das Gespräch. Ohne Umschweife schleuderte ich das Mobiltelefon auf das Sofa und schlüpfte aus meinem langweiligen Zweiteiler, um mir ein weitaus feminineres und aufreizendes Kleid aus dem Schrank zu holen. Rasch entschied ich mich für ein kurzes schwarzes Seidenkleid mit Spitzenärmeln. Es hatte einen tiefen V-Ausschnitt und das Oberteil war in einer aufreizenden Wickeloptik gestaltet. Ich tauschte meinen Slip gegen einen Stringtanga. Dazu schlüpfte ich in schwarze High Heels. Rasch bürstete ich mein widerspenstiges Haar und ließ es über meine Schultern fallen. Das Make-up frischte ich ein wenig auf und betrachtete mich dabei im Spiegel. Perfekt! Zum Schluss streifte ich schwarze Armstulpen mit durchbrochener Spitze über. Sie waren aus einem elastischen Stoff gearbeitet und zierten die Handrückenseite mit einer roten Rose. Sie passten perfekt zu meinem Kleid und ich liebte sie. Sie wirkten so betörend.

      Ich ging in den Vorraum und schnappte mir im Vorbeigehen meine elegante schwarze Designer-Abendtasche von Bloomi Paris, verstaute darin meinen Lippenstift und meine Puderdose und klemmte sie unter den Arm.

      Larry wartete schon in der schwarzen Limousine vor meinem Haus. Mit meinem Outfit passte ich perfekt dazu. Aus Zeitgründen ließ ich die Haustür ins Schloss fallen und steckte den Schlüssel, für meine Verhältnisse ziemlich ungewöhnlich, in meine Tasche. Larry öffnete die hintere Tür des Luxuswagens und ließ mich einsteigen. Mit den Worten Ich wünsche eine angenehme Fahrt, Madam rastete sie ein und er setzte sich hinter das Steuer. Wenig später war er auch schon losgefahren. Um Seeds Castle mit dem Auto zu erreichen, mussten wir über vierzig Meilen zurücklegen, das würde etwa eine Stunde dauern.

      Angespannt betrachtete ich die kohlrabenschwarze Nacht dort draußen. Nur hier und da tauchte ein Scheinwerferlicht aus dem Nichts auf. Die verdunkelten Scheiben der Limousine ließen jedoch kaum Licht hereinfallen.

      Nervös musterte ich mein Outfit. Wirkte ich vielleicht gar zu aufdringlich? Ach Quatsch! Bei dem Schauspiel, das wir uns erst am Montag geliefert hatten, schien mein Outfit dagegen eine Augenweide zu sein.

      Die Fahrt verging wie im Flug und das Luxusgefährt rollte langsam über das unwegsame Gelände. Seeds Castle erstrahlte in einem ganz besonderen Glanz. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt brannte fast überall elektrisches Licht. Nur im unteren Trakt flackerte die Beleuchtung. Die mächtigen Mauern wurden teilweise durch Scheinwerfer angestrahlt. Bloß Sträucher oder Bäume warfen Schatten auf die historischen Gemäuer. Die illuminierte Zugbrücke war geöffnet und der lange Weg bis zum eisernen Haupttor spiegelte sich geradezu im darunter gelegenen Wassergraben.

      Larry parkte