Nana und ihr Meister (BDSM, MaleDom). Isabeau Devota. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Isabeau Devota
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783956049033
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befestigte. Klemmkeile, Friends, Bohrhaken, auch kurz und knapp Bühler genannt, kamen in die Taschen meiner Jacke.

      Bevor ich mich endgültig an den Aufstieg machte, ging ich nochmals gewissenhaft alle Ausrüstungsgegenstände durch. Noch gewissenhafter als ich es ohnehin gewohnheitsgemäß tat, wenn ich mit meiner Freundin in die Wand ging, schließlich hing meine Gesundheit jetzt nur von mir und meiner Umsicht ab.

      Ich kam wirklich gut voran, hielt mich auch jetzt bei dem gesicherten Soloklettern wie gewohnt an die Drei-Punkt-Regel, die vorsieht, zu jedem Zeitpunkt mit drei Gliedmaßen Kontakt zum Fels zu halten und immer nur mit einer Hand oder einem Bein nach dem nächsten Haltepunkt zu suchen. Ansonsten hielt ich mich an das, was mir mein Kletterlehrer beigebracht hatte. Bei ihm hatte ich die Technik des selbstgesicherten Kletterns mit Steigklemmen am fixierten Seil erlernt. Wie dieser mir im Vorfeld erklärt hatte, gab es da wohl noch eine andere Technik, das selbstgesicherte Klettern mit Grigri, aber da er es selbst nicht praktizierte und demnach auch nicht vermittelte, kam diese Technik für mich auch nicht in Frage. Wie gelernt, arbeitete ich daher mit Steigklemmen, die so genannten Mini Traxion, die mit einem ovalen Verschlusskarabiner im Anseilring befestigt werden. Die ovale Karabinerform ist wichtig, da diese ein Verkanten des Gerätes und die damit verbundene ungünstige Knickbelastung des Karabiners weitestgehend verhindert, genau wie eine, verständlicherweise unerwünschte, Fehlfunktion des Gerätes.

      Es klappte alles hervorragend, es war, als hätte ich Zeit meines Lebens nichts anderes gemacht und so wurde ich regelrecht euphorisch. Auf dieser Route waren die wichtigsten Stände mit Bohrhaken saniert, die ich für meine Sicherung ausnutzte. Darüber hinaus gab es vereinzelt immer wieder gebohrte Zwischenhaken und auch ein paar Normalhaken. Je nach Sicherungsbedarf konnte ich mich also gut mit Schlingen und Keilen absichern.

      Ich kam zügig voran, jedoch machte mir das Wetter nun doch langsam Sorgen, denn je höher ich kam, desto nebeliger wurde es. Meine Finger waren schon ganz klamm, aber ich wollte ums Verrecken nicht aufgeben. Ich war bis jetzt so gut vorangekommen, wähnte mich schon am Ziel, zumal ich den ersten Turm in Rekordzeit bewältigte. Ich ruhte mich kurz aus, trank einen Schluck Wasser und aß einen der Müsliriegel. Im Stillen dankte ich meinem Kletterlehrer für seinen Insidertipp: Beim gesichertem Soloklettern laufen die Steigklemmen nicht unbedingt problemlos, weil das nach unten auslaufende Seil ja nicht frei hängen kann, sondern zwischen den Beinen liegt und der Widerstand mit dem Klettergurt das Durchlaufen erschwert. Daher hatte ich im Vorfeld auf sein Anraten am Seilende durch das Einhängen von zusätzlichen Expressschlingen für mehr Gewicht gesorgt.

      Ich freute mich, dass es bis jetzt fast besser als geplant gelaufen war, wähnte mich schon heute Abend am Esstisch mit Marc sitzen und ihm grinsend von meinem erfolgreich verlaufenen Soloklettern erzählen. Wie doof würde der aus der Wäsche schauen, wenn er feststellen musste, wie ich ihm gehorcht, oder besser, nicht gehorcht hatte. So euphorisch ging ich den zweiten Abschnitt an, den ich dank der erlernten Technik und den auch hier vorhandenen Bohrhaken genauso problemlos wie den ersten Turm bezwang.

      Trotz der immer schlechter werdenden Witterungsbedingungen schaffte ich so drei von den insgesamt sechs Türmen relativ mühelos. Das Malheur geschah, als ich den vierten Turm, den so genannten Leuchtturm, fast bezwungen hatte. Bis hierhin hatte ich die Dreipunktetechnik durchhalten können und musste jetzt plötzlich feststellen, dass der nächste Halt für den nächsten Handgriff viel zu weit entfernt war, diesen Punkt konnte ich unmöglich erreichen, mir fehlte dazu fast ein halber Meter. Immer wieder versuchte ich es, jedoch vergeblich. Verzweifelt suchte ich mit meiner linken Hand immer wieder den Felsen ab, es musste doch ein Halt in erreichbarer Nähe sein, das durfte es doch nicht geben. Diese Tour hatten doch schon kleinere Personen als ich geschafft, das durfte doch nicht wahr sein, dass es hier für mich nicht weiterging. So langsam geriet ich in Panik. Vorwärts ging es nicht mehr, also musste ich wieder zurück. Da stand mir aber mein nächstes Problem im Wege, ich konnte nicht nach unten sehen und fand so die Haltepunkte, die ich auf dem Weg nach oben so problemlos gefunden hatte, nicht mehr. Ich konnte also weder nach vorn noch zurück. So langsam musste ich mir eingestehen, dass diese Tour ein Riesenfehler von mir war. Noch nicht einmal an mein Handy kam ich, denn das hatte ich als Einziges vergessen, griffbereit zu verstauen, das befand sich im Rucksack. Ich saß in der Falle! Ich hätte schreien können!

      Marc Durand

      Erst gegen 09.00 Uhr wurde ich wach. Mein Kopf brummte, vermutlich von dem Billigwein gestern Abend. Normalerweise war ich ein Morgenmensch, wurde sonst viel früher wach, liebte die frühen Stunden des Tages. So aber war es für meine Verhältnisse sehr spät am Morgen und zudem brauchte ich erst einmal eine kalte Dusche, bevor ich auf allen vier Pötten lief. Noch im Adamskostüm setzte ich den Kaffee auf. Die Dusche hatte meine Lebensgeister geweckt, die Nebelschwaden aus meinem Hirn vertrieben. Ich rubbelte mir noch die Haare trocken, als ich zurück ins Schlafzimmer ging und nach einem warmen Pullover und meiner Jeans griff. Heute war es sehr diesig, fast schon nebelig zu nennen. Ich kannte das hier in der Gegend schon, da wurde es dabei schon empfindlich kalt und ich wollte doch draußen auf der Terrasse frühstücken. Ich schmierte mir zwei Brötchen, dann goss ich mir eine große Tasse Kaffee ein und setzte mich mit allem vor die Hütte auf die Terrasse. Trotz des mäßigen Wetters genoss ich die Umgebung wie immer, wenn ich hier Urlaub machte.

      Ich genoss die Ruhe und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Während ich mir einen weiteren Schluck Kaffee gönnte, dachte ich an meine Zweitsklavin. Anschreiben brauchte ich die jetzt noch nicht, ich wusste, sie war arbeiten, ihr im Augenblick Anweisungen zukommen zu lassen, war also vollkommen sinnfrei. Meine Überlegungen schweiften weiter, als nächstes kam mir diese Nana in den Sinn. Wieder stellte ich sie mir als Sklavin vor und überlegte mir, wie ich sie aufgrund ihres gestrigen Verhaltens unter dieser Voraussetzung bestrafen könnte und auch würde. Mir fielen so einige schöne Dinge ein, wie ich mich mit ihr beschäftigen konnte, schöne Dinge natürlich nur aus meiner Sicht, ihr würde es garantiert weniger gut gefallen. Ich sah sie direkt vor mir knien, nackt natürlich und auf ihre Strafe wartend. Ich fragte mich, ob sie dann immer noch so selbstsicher sein würde. Sie schien sehr stolz und auch stur zu sein, durchaus möglich, dass sie ihre Unsicherheit vor mir zu verbergen wusste, zumindest zu Beginn. Die Warterei auf die Strafe würde ihr garantiert nicht gut bekommen, und ich gestand mir ein, dass es sehr interessant sein dürfte, herauszufinden, wie lange sie an ihrem Stolz und an ihrer Sturheit festhalten konnte, wenn ich sie erst einmal bearbeiten würde. Meine Zweitsklavin beziehungsweise jetzt meine Erstsklavin war sehr gehorsam, sie gab mir kaum eine Veranlassung, sie strafen zu müssen. Wie schon gesagt, eigentlich war es mit ihr fast schon langweilig.

      Wo diese Nana jetzt wohl gerade war? Die Bergtour hatte ich ihr verboten, sicherlich wanderte sie gerade oder bereitete diese Wanderung vor. Noch während ich das dachte, schrillten bei mir die Alarmglocken. Ich war es so gewohnt, dass mir meine Sklavinnen gehorchten, dass ich in Nanas Fall diesen Gehorsam eventuell fälschlicherweise voraussetzte. Je mehr ich darüber nachdachte und je mehr ich mir ihr gestriges Verhalten ins Gedächtnis zurückrief, desto unsicherer wurde ich mir, ob sie sich an meinen Befehl halten würde. Darüber hinaus war sie mir gegenüber ja zu keinem Gehorsam verpflichtet. Ich musste mich einfach vergewissern, dass diese Nana keinen Mist baute, ich musste einfach. Ich wusste ja, welche Bergtour sich Nana ursprünglich vorgenommen hatte. Den Rest des letzten halben Brötchens aß ich im Gehen, als ich in aller Eile mit Kaffeetasse und Teller in die Hütte ging. Dort griff ich zu meinem Handy und rief Toni von der Gruttenhütte an. Er war ein lockerer Freund von mir, mit dem ich schon so einige Male im Berg war und der in dieser Hütte Gäste verköstigte. Ich hatte die Hoffnung, dass er sich an Nana erinnerte, wenn sie tatsächlich mein Verbot in den Wind geschlagen hatte. Ich wurde stinksauer, als ich von ihm erfuhr, dass Nana zwar dort nicht eingekehrt war, aber eine Person, auf die meine Beschreibung passte, diese Hütte umrundet hatte. Aufgrund des schlechten Wetters war da so wenig los, dass sie ihm aufgefallen war. Ich griff nach meiner Wetterjacke und eilte zu meinem Auto und fuhr los. Im Dorf hielt ich mich insofern kurz auf, um mich bei Anja nach dem Auto von Nana zu erkundigen und – wenn möglich – auch in Erfahrung zu bringen, wann Nana hier durchgefahren war. Ich hatte Glück, ich erfuhr von Anja nicht nur, dass sie einen roten Suzuki Jimny fuhr, sogar das Autokennzeichen und die Uhrzeit, wann sie sie gesehen hatte. Nana hatte sich gegen 08.15 Uhr ihr Lunchpaket abgeholt. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass sie damit