© 1997 by Amalthea
in der F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH,
Wien • München
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Bernd und Christel Kaselow, München
Illustration: Bruno Haberzettl, Muthmannsdorf
Herstellung und Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger
& Karl Schaumann GmbH, Heimstetten
Gesetzt aus der 10,5/13 Punkt Palatino
auf Apple Macintosh in QuarkXPress
Druck und Binden: Wiener Verlag, Himberg
Printed in Austria
ISBN 3-85002-394-X
eISBN 978-3-902862-63-1
Inhalt
UNTERHALTUNGEN ÖSTERREICHISCHER AUSGEWANDERTER
Neues von der Vierschanzentournee
Unter Oberzaucher. Ein Lehrendstand
UNSERE KIRCHE FEIERT VERSCHIEDENE FESTE
Der Tag der unschuldigen Kinder
Kleines Altwiener Kulturbuffet
Denkt sich sein Teil: Wie man eine Frankfurter Buchmesse mit Österreichschwerpunkt eröffnet
Zum Geleit
Schenken Sie dieses Buch Ihrem besten Freund! Schlagen Sie das zweite unbeschriebene Blatt auf und schreiben Sie eine nette persönliche Widmung hinein, damit Ihr bester Freund dieses Buch seinem besten Freund oder sonstwem nicht weiterschenken oder gar Ihnen in ein paar Jahren zurückschenken kann, jedenfalls nicht dieses Exemplar dieses Buches, sondern er müßte ein neues Exemplar dieses Buches besorgen, darum geht es ja genau, er müßte den ersten Satz lesen, nach dem ersten Satz den zweiten Satz lesen und dann entsprechend handeln. Ein guter Schriftsteller hat einmal geschrieben, man muß den ersten Satz so schreiben, daß der Leser unbedingt auch den zweiten Satz lesen will. Ich denke, ein erster Satz, der aussagt, daß man sich das vorliegende Buch zwar nicht schenken, aber daß man das Buch seinem besten Freund schenken kann und geradezu soll, sprüht derartig vor qualitativ hochwertigem Zynismus, daß man sich unwillkürlich augenblicklich auf den zweiten Satz stürzt, welcher dann den Widerhaken offenbart. Ab dem dritten Satz, welcher der vorherige war und den ich dem guten Schriftsteller widmen möchte, ist man als Schriftsteller ganz allein und von allen guten Ratschlägen verlassen, vermutlich sollte aber der dritte Satz so geschrieben werden, daß der Leser unbedingt auch den vierten, und der vierte so, daß der Leser unbedingt auch den fünften Satz lesen will. Dieser fünfte Satz dieses Buches lautet folgendermaßen: Wenn Ihr bester Freund zufällig ich bin, können Sie mir dieses Buch selbstverständlich trotzdem schenken, nur würde ich in dem speziellen Fall vorschlagen, von der Widmung auf der zweiten unbeschriebenen Seite abzusehen, es wäre doch ein wenig überzogen, wenn Sie mir mein Buch widmen, bei aller Freundschaft!
Schenken Sie dieses Buch Ihrer besten Freundin, Ihrem zweitbesten Freund, Ihrer zweitbesten Freundin, Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Onkel, Tante, Schwiegermutter, Schwiegervater, Nichten, Neffen, Cousinen, Cousins, Halb-, Viertel- und Verwandten unbestimmten Grades, Ihrem Nächsten, Übernächsten und Überübernächsten, Hausgästen, Geschäftspartnern, Erblassern, ohne weiteres auch solchen vom Land und aus Übersee, die Post stellt Bücher zu ermäßigten Gebühren zu, die Gelegenheit sollte man ergreifen, denn man weiß ja nie, was die Zukunft bringt, vor allem bezüglich finanzieller Verschärfungen. Im übrigen verfahren Sie auch bei den weiteren Buchexemplaren wie bei dem für Ihren besten Freund.
Apropos Finanzen: Wenn Sie dieses Buch bei mir persönlich beziehen wollen, könnte ich es Ihnen theoretisch um 10 % billiger und ganz unter uns und unter der Hand ab 10 Exemplaren um 15 % billiger verkaufen, denn ich als Autor bekomme es um 20 % billiger, das steht so im Vertrag. Im Vertrag steht allerdings auch: Nur für den persönlichen Bedarf. Was konkret ein »persönlicher Bedarf« in Zusammenhang mit seinem eigenen Buch sein soll, steht in dem Vertrag natürlich nicht, jedenfalls bin ich kein solcher, dessen Autokofferraum bei jeder nächtlichen Szenelokallustbarkeit zufällig voll von meinen Büchern ist, ich bin kein solcher, der mit sich selbst krumme Touren dreht! Wir wollen doch nicht den Verlag schädigen! Wenn wir den Verlag schädigen, schädigt der Verlag unsereins, indem er unsereins nicht mehr verlegt und wir sehen müssen, wie weit wir kommen mit unserem Autokofferraum. Wir wollen doch nicht den Buchhandel ausschalten, wenn wir den Buchhandel ausschalten, schaltet der Buchhandel uns aus, das wollen wir doch