Vater und Geliebter. Cleo Edwards. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Cleo Edwards
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847636052
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und wollte gerade aufstehen nach ihr suchen, doch mit einem Mal waren zwei Hände vor seinem Gesicht und zwei Lippen auf seinem Schulterblatt, die ihn küssten.

      “Rate mal wer?”, fragte Lauren, die sich hinter ihm versteckte.

      “Ein kleines Biest, das gerade Glück hatte nicht da gewesen zu sein”, antwortete Daniel lächelnd und nahm ihre Hände aus seinem Gesicht.

      “Wieso was ist passiert?” Neugierig fragend gesellte sie sich auf seinen Schoß.

      “Dein lieber Onkel Jerry war gerade da.”

      Lauren riss die Augen auf und starrte ihn an.

      “Jerry? Hier?”

      “Ja, du darfst dich bei geeignetem Zeitpunkt mal bei ihm melden. Ich rate ab…”

      Lauren fing zu zittern und kuschelte sich ängstlich an ihn ran.

      “Lauren was ist los?”, fragte er vorsichtig und nahm sie schützend in den Arm, er kam nicht drum rum sich gerade wie ein sorgender Vater zu fühlen.

      “Nichts, ich… stell mir grad vor was passiert wäre, wenn er vorher aufgetaucht wäre.” Daniel spürte an seinem Hals, dass ihre Augen nass waren. Sie musste anscheinend weinen.

      “Hey Lauren, du hast doch ganz schön Angst davor, wenn raus kommt was mit uns ist. Ich habe dich doch gewarnt, dass wir auffliegen können, wenn wir uns draußen anders verhalten.”

      Lauren musste um ihre Tränen kämpfen.

      Nein, sie hatte keine Angst davor dass es andere erfahren, aber sie hatte Angst vor Jerry. Der Typ war so widerlich. Was niemand wusste war, dass Jerry der damalige Grund für ihre Probleme war.

      Jerry besuchte Elena ziemlich häufig, er war ja der Bruder ihrer Mutter und als Lauren zwölf wurde näherte er sich ihr auf ziemlich unsittliche Weise. Anfangs starrte er sie immer so eigenartig an, dann griff er ihr auffallend oft auf ihren Po. Das war Lauren damals schon unheimlich und unangenehm, doch sie traute sich damals nicht es ihrer Mutter zu sagen.

      Irgendwann griff Jerry ihr dann damals zwischen die Beine. Lauren hatte ihn versucht zu sagen, dass sie das nicht will. Sogar ziemlich deutlich, wie sie empfand, doch er sagte ihr dass sie sich nicht anstellen soll, sie würde doch eh eine Frau werden. Würde sie das nicht tun, wäre sie genauso unglücklich wie ihre Mutter und es bliebe nie ein Mann bei ihr…

      Dieser Satz prägte Lauren damals und sie glaubte ihm, so dumm es sich im Nachhinein betrachtet anhörte.

      Sie sah, wie unglücklich ihre Mutter war, wie oft sie weinte und Lauren dachte daran, dass ihr Vater ihre Mutter Elena verließ. Das wollte sie nicht und widerwillig fügte sie sich Jerry.

      Wie war das damals eklig für sie. Er griff ihr an die Brust, zwischen die Beine. Er begann sie zu küssen, überall…

      Später erzählte er ihr was Männern so gefallen würde und nicht lange darauf musste sie diese Dinge dann bei ihm tun. Anfangs fing sie zu würgen an, wenn sie das tat. Dieser Kerl hatte so was von widerlich gerochen und erst geschmeckt. Das schlimmste kam dann, als Elena ihn bat mal über Nacht zu bleiben um auf sie aufzupassen.

      Elena musste damals aus diversen Gründen, die Lauren noch nicht mal heute wusste, weg, wahrscheinlich aus psychischen Gründen, wenn sie drüber nachdachte.

      Lauren sperrte sich an jenem Abend ins Zimmer ein und ging erst um zwei Uhr Nachts raus, weil sie so dringend auf die Toilette musste. Anscheinend hatte er auf sie gewartet, denn er fing sie ab, fragte sie ob sie nicht mal mehr lernen wollte. Lauren ahnte schreckliches…

      Er zog sie damals ins Schlafzimmer ihrer Mutter, drückte sie fest auf das Bett und betatschte sie überall. Sie musste ihm in dieser Nacht ihre Unschuld geben. Es tat höllisch weh.

      Sie musste sich auf ihn setzen und er drückte sie runter. Sie blutete so extrem und weil sie das Bettlaken voll blutete schlug er sie. Das war so schmerzhaft…

      Das ging ein paar Mal so weiter. Wie oft, wusste sie nicht mehr, zählte sie auch nicht.

      Sie war damals dann überglücklich als er beruflich für die nächsten Jahre weg musste oder sollte. Diese Tortur hatte ein Ende gefunden.

      Mit der Zeit lernte sie dann, dass das, was er tat, komplett falsch war. Sie versuchte diese Sache allerdings zu vergessen, was ihr auch gelang, mehr oder weniger.

      Bis sie dann erfuhr, dass Jerry wiederkommen sollte. Ab dem Zeitpunkt, als sie das von ihrer Mutter hörte, veränderte sie sich. Sie war nicht mehr lieb und nett, sondern aggressiv und zickig. Ihre Schulnoten fielen penetrant in den Keller, sie schrie von früh bis spät ihre Mutter und ihre Geschwister an, denen sie Mitschuld an der Sache gab.

      An dem Tag, als ihr Vater sie dann aufnahm, sollte Jerry wiederkommen. An diesem Abend veranstaltete sie einen fürchterlichen Radau, beschimpfte ihre Mutter und zerschlug die halbe Wohnung. Als ihre Mutter dann sagte, dass sie zu ihm sollte, damit dieser ihr mal Benehmen beibrachte, verschwand sie und wollte weg.

      Sie erzählte niemanden was los war.

      Als sie bei ihrem Vater dann lebte wurde alles anders.

      Er war so lieb zu ihr und völlig anders, als sie ihn vorher kennen gelernt hatte. Er wurde ihr gegenüber niemals zudringlich. Für sie war er der tollste Mann und Mensch geworden.

      Sie konnte das mit Jerry niemanden sagen, auch wenn sie teilweise mit dem Gedanken spielte sich Daniel anzuvertrauen, doch was würde das bringen? Ein Riesentheater…

      Sie konnte damit ja leben, denn Jerry verschwand aus ihrem Leben. Hoffentlich würde er sich nicht weiter an Daniel ran machen.

      “Lauren? Hey? Hörst du mir zu?”, hörte sie Daniel dann sagen.

      “Was?” Sie versuchte ihn loszulassen.

      “Ich habe dich gefragt, ob es besser wäre, wenn wir nach Hause gehen.”

      Lauren stimmte zu und küsste ihn. Sie wollte ihn schmecken.

      Es war so schön mit ihm.

      Auf dem Rückweg bat Daniel sie, sich ihm nicht intim zu nähern. Vor allem kein Händchenhalten.

      Sie fügte sich, schaute sich immer wieder ängstlich um. Sie wollte diesen Kerl nie wieder sehen.

      Kapitel 5

      Sie war erleichtert, als sie endlich nach Hause kamen und kuschelte sich sofort in Daniels Bett. Sie zog sich die Bettdecke bis zum Kopf hoch und richtete sich das Kissen schützend hin. Nach zwei Minuten, stellte sie fest, dass was fehlte. Eilig stand sie auf, schlich sich ins Bad, in dem Daniel gerade unter der Dusche stand und schnappte sich ein getragenes und ungewaschenes Hemd. Es konnte gar nicht genug nach ihm riechen.

      Daniel bekam nicht mit, dass sie gerade im Bad war. Er überlegte was mit Lauren sein könnte.

      So einen wirklich plausiblen Zusammenhang erkannte er nicht zwischen Jerry und ihrem komischen Verhalten, aber er machte sich Sorgen um sie.

      Daniel ahnte noch nicht mal ansatzweise was mit Lauren schlimmes passiert war.

      Lauren lag nun, sich sicher fühlend, im Bett. Erfrischt kam Daniel, mit einem Handtuch um die Hüften, aus dem Bad. Langsam öffnete er die Schlafzimmertür und sah, dass sie sich im Bett komplett verkrochen hatte. Vorsichtig ging er zu ihr hin, legte seinen Arm um sie.

      “Lauren was ist los? Bist du unglücklich mit uns? Möchtest du dass wir unsere Beziehung beenden?” Vorsichtig strich er ihr übers Gesicht. Ruckartig drehte sie sich zu ihm um und hielt ihn, mit aller Kraft die sie hatte, fest und fing bitterlich zu weinen an.

      “Daniel nein. Nein, ich will für immer mit dir zusammen sein. Ich liebe dich über alles. Ich habe Angst, dass wir mal nicht mehr zusammen sein können. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass wir uns jemals trennen.”

      Sie schluchzte, krallte sich an ihn, als wäre es ihr einziger