“Daniel, aber ist es nicht eigentlich egal, was ich an dir liebe? Braucht es dafür einen speziellen Grund? Ich liebe dich einfach, außerdem warst du bei mir, als kein anderer bei mir war. Mein Herz klopft so wild, wenn ich an dich denke und ich kriege weiche Knie. Ich würde alles für dich tun. Ich fühle das halt einfach, ohne dir den genauen Grund sagen zu können. Es ist einfach so.”
Daniel fühlte sich nach dieser Aussage glücklich, geschmeichelt, verschämt, amüsiert, aber vor allem Dingen fing jetzt sein Herz wild zu hämmern an und in seinem Bauch war ein ganzer Schmetterlingsschwarm mit ein paar vereinzelten Bienen, denn so ein bisschen bereitete ihm das auch Bauchschmerzen.
Warum musste diese tolle Frau, die er liebte und begehrte… warum musste diese, ausgerechnet seine Tochter sein?
“Jetzt hast du mich ganz schön gebauchpinselt.” Fest nahm er sie in den Arm.
Am Samstag, den 17. Juli war nun das Firmenevent. Daniel musste um zehn Uhr bereits anwesend sein, Lauren erst offiziell um kurz vor 12:00 Uhr, eine Stunde bevor das Fest begann, aber sie ging bereits in der früh mit. Daniel war nervös, er war schließlich hier mit verantwortlich, aber nervös war er auch wegen Lauren. Er hoffte es würde zu keine Unannehmlichkeiten kommen.
Kapitel 6
"Hi Daniel, du kommst ziemlich spät”, rief ihm Lucas zu, als Daniel am Gelände ankam.
“Ich bin zwei Minuten zu früh”, antwortete er und blickte auf die Uhr. Es war 9:58 Uhr.
“Zwei Minuten zu früh, heißt zehn Minuten zu spät.”
Daniel grummelte in sich rein. Sich von diesem Grünschnabel, neunmalkluges Geschwätz anzuhören war auf seiner Liste der zehn nervigsten Dinge sehr weit oben.
“Daniel was ist denn los? Du bist heute so angespannt”, hörte er eine, ihm sehr bekannte und angenehme, Stimme fragen. Lauren legte ihre Hand auf seine Schultern.
“Lauren, halt bitte Abstand. Du machst mich nervös.”
Er nahm ihre Hand sanft von seinen Schultern.
“In Ordnung. bin vorne im Empfangsbereich.” Leise ging sie.
Daniel lief zu einer Freundin und Firmeninhaberin Lizzy Brease, besprach mit ihr den Ablauf des Tages. Vielleicht war dies ein Erfolg der Firma, denn Elizabeth Brease war aktiv in der Firma tätig. Hätte sie nicht tun müssen, theoretisch konnte sie sich ein schönes Leben machen.
Schon während den Vorbereitungen sehnte er schon den Abschluss herbei. Es war heute wieder mal sehr heiß und die Luft dazu extrem trocken.
Um dreizehn Uhr würde der Einlass beginnen, um vierzehn Uhr gab es die Begrüßung sowie ein Gläschen Champagner, um 14:30 Uhr fand dann die Vorstellung des neuen Produktes statt. Danach, um 16:00 Uhr folgte ein kleiner Snack, um 17:30 eine kurze Ansprach zu den geplanten Produkten die in den nächsten Monaten auf den freien Markt kommen sollten und als Abschluss würde dann um 18:00 Uhr ein reichhaltiges Buffet eröffnet werden…
Die letzten Vorbereitungen wurden erledigt.
Daniel war mit an der Präsentation beteiligt und diente auch als Ansprechpartner des neuen Produktes. Lauren war heute als Meinungsforscherin und Beraterin tätig, primär jedoch als hübscher Anblick.. Lauren war in solchen Dingen überaus gefragt, da sie nett, charmant und noch dazu gut aussah. Um 13:00 Uhr war dann der Einlass. Lauren begrüßte lächelnd die Gäste bzw. Kundschaft, stellte sich vor, erfreute mit ihrer Anwesenheit, trank mit diversen Leuten ein Gläschen Prickelbrause.
Als sie gerade mal nicht in einem Gespräch beteiligt war, blickte sie diskret durch die Menschenmenge. Es war ein guter Moment sich kurz umzuziehen und sich schnell frisch zu machen. Sie ging in den Privatbereich, zog sich ein neues Kostüm an. Kurz darauf kam auch ihre Arbeitskollegin Nina rein.
“Ach hallo Lauren. Die männliche Belegschaft ist wieder mal total von dir angetan. Du solltest dir echt ein Sonderzuschlag bezahlen lassen”, grinste Nina hämisch.
“Brauch ich nicht”, sagte Lauren abweisend, eigentlich hatte sie Nina nicht mal richtig zugehört.
“Ich hasse solche Veranstaltungen. Ich krieg von diesem blöden Dauergrinsen immer eine halbe Gesichtsstarre”, erzählte Nina während sie gerade ihre Bluse auszog und Lauren provokativ ihr Dekolleté aufzwängte.
“Ich hatte vorher, als ich auch noch 75 B hatte, immer solche Komplexe.”
Lauren versuchte die Anspielung auf ihre Brust zu ignorieren. Nina hatte sich ihre Brust von 75 B auf 75 D vergrößern lassen und prahlte nun gerne damit rum. Lauren war von Natur aus mit einer guten 75 B ausgestattet und hatte auch nicht vor, sich das ändern zu lassen. Sie waren zwar nicht überdimensional groß, aber straff und fest und lagen ganz gut in der Hand. Aber eigentlich waren ihr ihre Brüste auch egal.
“Ich habe keine Komplexe und bei mir hat sich noch kein Mann daran gestört”, sagte Lauren kurz und knapp, richtete noch kurz ihren Rock, eine Haarsträhne und ging dann raus.
Als sie, glücklich dass sie dem Geplapper von Nina entkommen war, nach draußen ging, bekam sie einen kurzen Herzstillstand. Sie musste mit Entsetzen feststellen, dass der Typ von der Tankstelle hier auch anwesend war.
“Was macht der denn hier?”, fragte sie leise und bekam Panik. Der Typ sah sie ja mit ihren Vater Daniel als Liebespaar, sie dachte ja nicht daran, dass sie den jemals wieder sehen würde. Elf Millionen Menschen im Lande waren einfach doch zu wenig um sicher zu gehen, jemanden nicht mehr zu begegnen. Wie sollte sie jetzt nur aus dem Schlamassel wieder rauskommen? Sie musste ja hier bleiben. Vielleicht hatte sie Glück und der Typ würde sie nicht erkennen.
Panisch und schreckhaft ging sie dann vorsichtig zu einem Gast hin, der anscheinend ein wenig Beratung oder Gesellschaft wünschte.
Daniel hatte wiederum den Typ von der Tankstelle schon wieder komplett vergessen, auch als dieser ihn dann ansprach, kam ihm nur der Gedanke das er den doch schon irgendwo gesehen hatte.
“Und wie geht es ihrer Freundin?”, fragte Nick, der Typ von der Tankstelle. Daniel schaute ihn kurz perplex an, dann fiel es ihm wieder ein. Vor lauter Schreck, fiel ihm dann auch keine Antwort ein. Nick grinste ihn an.
“Entschuldigung, aber ich bin hier nur für berufliche Fragen da. Mein Privatleben gibt es hier nicht”, sagte Daniel höflich. Nick drehte sich grinsend weg und Daniel suchte nach Chris. Dieser plauderte mit seiner Lizzy. Daniel räusperte sich kurz, tippte Chris an die Schulter an und ging mit ihm zwei Meter weiter. Nicht auszudenken wenn die Oberchefin Lizzy das mitbekäme, auch wenn er mit ihr ebenfalls befreundet war, aber da konnte er sich gleich die Kündigung geben lassen.
“Chris es kann sein, dass ich ein kleines Problem hab”, flüsterte Daniel ihm leise zu.
Chris schaute ihn fragend an.
“Kannst du mir verraten wer dieser eine Typ, im hellen Anzug, lila Krawatte und geleckten Haaren ist?” Chris schaute sich kurz um und sah dann einen jungen Mann, der auf Daniels Beschreibung ungefähr zu traf.
“Das ist der Sohn eines guten Kunden. Sein Vater ist Rechtsanwalt und besteht vom technischen her immer auf das Beste und Neueste… aber warum?” Chris grinste und Daniel seufzte.
“Der Typ hat uns gesehen. Lauren und mich”, sagte Daniel leise.
Chris verstand im ersten Moment nicht was er wollte, doch dann schaute er Daniel entsetzt an. “Tut mir ja leid Chris”, sagte Daniel kleinlaut und erzählte in kurzen Sätzen was geschehen war und seine Befürchtungen.
“Ich schicke Lauren nach Hause. Den Tag setzte ich euch beiden als Urlaub ein und noch dazu dürft ihr dafür unbezahlte Überstunden ableisten”, sagte Chris genervt und suchte Lauren auf. Als ob Daniel nicht schon genug unbezahlte Überstunden