Sea of Flames. Svea Dunnabey. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Svea Dunnabey
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738050912
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er war jemand gewesen, der in einen Stripclub gegangen war, um sich heiße Mädels anzusehen, die sich für Geld auszogen. Also war er doch genau wie alle anderen zuvor auch. Aber er hatte mich nicht angefasst, wollte am Anfang nicht, dass ich für ihn tanzte und hatte mich die ganze Zeit über nur angesehen und das in die Augen. Ich hatte ihn kein einziges Mal dabei ertappt, dass er auf meine Brüste oder meinen Hintern gestarrt hatte. Also war er doch anders, als die anderen, oder fand er meinen Körper nicht heiß? Warum musste das so kompliziert sein?

      Wütend trocknete ich mich ab, verdrängte die Gedanken an ihn und zog mich warm an, da es draußen eisig kalt aussah und ich gleich noch zur Bank gehen wollte. Als ich schließlich ins Wohnzimmer ging, sah ich wie meine Geschwister vor dem Fernseher saßen und Cornflakes aßen.

      >> Macht den Fernseher aus und geht in die Küche. Ich möchte nicht, dass ihr vor dem Ding esst.<<

      >> Da haben wir aber grade den Boden gewischt.<<

      Neugierig ging ich zur Küche und sah hinein. Dort war wirklich alles auf Hochglanz geputzt und der Boden noch feucht vom Wischen, was mich stolz machte.

      >> Ihr habt echt die ganze Küche geputzt?<<

      >> Ja und den Rest der Wohnung aufgeräumt, gesaugt, Staub gewischt, alle Sachen von Mum gereinigt und desinfiziert, sie gefüttert, umgelagert, alles fertig.<<

      Ich sah die beiden anerkennend an und setzte mich zu ihnen auf die Couch. Sie waren Zwillinge und inzwischen vierzehn Jahre alt. Natürlich verlangte ich von ihnen, dass sie im Haushalt mithalfen, allerdings nicht in so starkem Ausmaße.

      >> Danke, das ist klasse, aber das hättet ihr nicht machen müssen. Ich habe heute frei, da hätte ich euch helfen können.<<

      >> Wir wollten aber, dass du auch mal einen freien Tag hast. Du arbeitest so viel für uns, damit wir alle über die Runden kommen, da ist das wirklich gar nichts, außerdem musst du gleich schon wieder los, also hast du wieder nicht viel vom Tag.<<

      Ich lächelte Maya an und blickte dann zu Toby, der gerade seine leere Schüssel auf den Tisch stellte.

      >> Wie war dein Footballtraining gestern?<<

      >> Das war gut. Wir haben morgen ein Spiel, aber Maya kann sich dann um Mum kümmern.<<

      >> Ist gut. Sonst alles in Ordnung bei euch?<<

      >> Alles in Ordnung.<<

      >> Schön. Ich wollte gleich zur Bank und danach noch ein paar Sachen einkaufen, wenn ihr also etwas braucht, dann schreibt es auf die Einkaufsliste.<<

      Mit diesen Worten stand ich auf und holte mir einen Apfel aus der Küche, den ich im Gehen aß, während ich noch einmal bei unserer Mutter nach dem Rechten sah. Nebenbei legte ich schon mal alles für den Pflegedienst bereit, der immer kam, wenn Maya und Toby in der Schule waren.

      Anschließend zog ich mir meinen Mantel und meine Stiefel an und holte den Umschlag mit dem vielen Geld aus meinem Zimmer. Draußen umklammerte ich meine Handtasche so fest ich konnte, da ich Angst davor hatte, dass sie mir jemand klauen könnte. Mit so viel Geld war ich einfach noch nie unterwegs gewesen. Umso glücklicher und erleichterter war ich, als ich endlich an der Bank ankam und das Geld einzahlte.

      Ich war ungemein stolz auf mich, dass ich mich während meines Studiums nicht verschuldet hatte, während die meisten mit etwa 200.000 Dollar Schulden aus dem Studium gingen. Doch während die Anderen ihre Schulden anschließend abzahlen konnten, musste ich dann schon Geld zurücklegen, um Maya und Toby eine Chance auf ein Studium zu ermöglichen.

      Inzwischen hatte ich schon eine kleine Summe angespart, dennoch freute ich mich, wenn ich das Strippen endlich an den Nagel hängen konnte und nur mit meinem Beruf als Ärztin genügend Geld verdienen würde. Allerdings war ich noch im letzten Jahr der Facharztausbildung, also würde es noch ein wenig dauern.

      Nachdem ich für die kommende Woche eingekauft hatte, schleppte ich die schweren Tüten und Wasserflaschen nach oben in den vierten Stock. Ich wollte nicht das Maya und Toby das machten, da ich ihnen, so weit es eben ging, eine normale Kindheit ermöglichen wollte. Natürlich war das reines Wunschdenken, da sie durch die Pflege unserer Mutter und die Tatsache, dass sie nie eine Mutter gehabt hatten, so etwas wie eine normale Kindheit nicht kannten.

      All das, was Teenager in ihrem Alter taten, war für sie nicht möglich. Es musste immer jemand zu Hause bleiben, der sich um unsere Mutter kümmerte und da ich so gut wie immer arbeitete, oder schlief, fiel diese Aufgabe auf die beiden ab. Ein Heim konnten wir uns einfach nicht leisten und das wollte ich meiner Mutter auch nicht antun. Sie war immer für mich da gewesen, also war es das Mindeste, was ich für sie tun konnte.

      Maya und Toby halfen mir beim Einräumen der Einkäufe, bevor ich uns noch etwas zum Abendessen kochte und wir zusammen aßen.

      In zwei Wochen hatten sie Frühjahrsferien, in denen ich selbst eine Woche Urlaub hatte. Eigentlich wollten wir gemeinsam einzelne Tagesausflüge machen, da die meisten ihrer Freunde in ein Ferienlager fuhren, doch durch die 5000 Dollar von Blake konnte ich die beiden nun ebenfalls hinschicken, woraufhin sie mir um den Hals fielen. Natürlich erzählte ich ihnen nichts von Blake, sondern nur, dass ich bei der Bank festgestellt hatte, dass wir es uns leisten könnten, woraufhin mir beide um den Hals fielen.

      Ich freute mich darüber, dass sie so glücklich waren und direkt ihre Freunde anriefen, während ich die Reise beim Veranstalter buchte. In zwei Wochen würde ich also eine Woche lang allein mit meiner Mutter in dieser Wohnung hocken und ein wenig Kraft tanken.

      Wann würde ich mal wieder Urlaub machen? Oder überhaupt? Während ich darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich noch nie im Urlaub gewesen war, sondern höchstens Mal über Nacht bei einer Freundin, oder einem Liebhaber geblieben war und so schnell würde sich das auch nicht ändern.

      Als ich schließlich meine Tasche für den Club und für die Arbeit packte, kamen Maya und Toby herein und umarmten mich noch einmal, da wir uns erst in zwei Tagen wiedersehen würden. Schließlich klingelte Charly, der mich wieder mitnahm, sodass ich nach unten rannte und zu ihm ins Auto stieg.

      >> Und gut geschlafen Süße?<<

      >> Und wie. Fast zehn Stunden.<<

      >> Sehr gut. Du sahst gestern wirklich vollkommen fertig aus.<<

      >> Ich weiß, aber die Schicht im Krankenhaus vorher war ziemlich anstrengend.<<

      Er nickte und bog rechts ab, als es auch schon zu regnen anfing.

      >> Wie geht’s deinen Mädels?<< lenkte ich ihn ab, damit er aufhörte sich um mich Sorgen zu machen.

      >> Denen geht’s gut. Zu gut manchmal. Ich glaube ich brauche bald noch männliche Verstärkung.<<

      >> Na dann legt mal los.<<

      >> Erst wenn ich auf dem Bau arbeite und eine geregelte, normale Arbeit habe.<<

      Sofort fiel mir wieder unser Gespräch ein, das wir gestern geführt hatten, weswegen ich unbedingt etwas klarstellen musste.

      >> Charly hör mal, wegen gestern. Es tut mir Leid, wenn ich falsch reagiert habe. Ich freue mich für dich, dass du gekündigt hast und bald auf dem Bau arbeitest. Das ist die beste Entscheidung, die du je treffen konntest. Ich bin stolz auf dich.<<

      >> Das weiß ich doch Eve.<<

      >> Es wird nur schwer ohne dich.<<

      >> Deswegen sollst du da ja auch so schnell wie möglich weg.<<

      >> Wenn ich noch mehr Typen wie diesen letzten von gestern hätte, ginge das auch sehr schnell.<<

      >> Du machst mich wirklich neugierig. Wie viel hat er dir gegeben?<< fragte er und blickte mich erwartungsvoll an, weshalb ich schmunzeln musste.

      >> 5000.<<

      >>