»Komm wieder zur Sache!«
»Gern.«
Tullius sah über das mitleidige Grinsen hinweg, das der jüngere Reeder jetzt gar nicht unterdrücken wollte; er würde es ihm nicht vergessen.
»Eine Corbita also. Länge mehr als einhundertachtzig Fuß, ein korbartig gebauchter Rumpf, daher vielleicht auch der Name, mit dem wie üblich überhängendem, hochgezogenem Vorsteven. Auf dem zum Heck hin ansteigenden Achterdeck die Hütte, die von dem Flaggstock und dem in einen Gänsekopf auslaufenden Achtersteven überragt wird. Genau - die tun nicht nur Dienst auf dem Kapitol. Gehen auch Wache auf Schiffen.«
Hatte er wirklich ein so dummes Gesicht gemacht?
»Ja gut. Weiter!«
»An beiden Bordseiten achtern die Steuerruder, für die das Schanzkleid über den Dollborden etwas ausgestellt ist und so den Rudergängern Arbeitsraum bietet. Ein kräftiger Mast senkrecht in Schiffsmitte, gehalten von einem dick gedrehten Vorstag, je vier leicht nach achtern versetzten Wanten, alle an Juffernblöcken und Taljereeps. Die beiden Brassen fast parallel zum Achterstag nach achtern geführt, ihre Holepunkte am Schanzkleid dicht bei den Rudern. Die Großrahnocks ragen beidseitig zwei, drei Fuß über die Schiffsbreite hinaus, ein dreieckiges Toppsegel kann bei gutem Wetter noch zwischen ihnen und dem Masttop gesetzt werden. Das Topp nicht rot wie bei der Annonaflotte, die das kaiserliche Getreide aus Ägypten holt, die Orion fuhr auf private Rechnung. Der einholbare Vormast ragt stark geneigt über das Vorschiff hinaus und trägt bei Bedarf das an einer kleineren Rah anzuschlagende, rechteckige Artemon-Segel. Es wird sich auf Vorwindkursen mit der Luft füllen, die unter dem großen Rahsegel hindurchstreicht, und bei mehr dwars einfallendem Wind auch noch der Luvgierigkeit entgegen wirken können - wie es überhaupt wohl mehr der Schiffssteuerung diente als dem Vortrieb.«
Tullius versuchte sich ägyptische Dekors vorzustellen; was er jetzt hier liegen sah, war ein abgewettertes Handelsschiff, von dem er nicht glauben mochte, daß es im kommenden Frühjahr noch einmal auslaufen könnte. Er war zu den Tiberkais getrabt, um sich den Marseiller Segler genauer anzusehen; mit der seemännisch vermutlich völlig korrekten Beschreibung der Orion, wie man sie ihm im Forum der Corporationen geliefert hatte, konnte er nicht viel anfangen. Die Steuerleute hatten seine Miene richtig gedeutet.
»Geschenkt. Geh mal an die alte Pier und sieh dir die Omphale aus Marseille an. Liegt da seit achtzehn Tagen, der Schiffer sucht Ladung. Will noch zurück, aber es kann gut angehen, daß er hier überwintern muß. Die Omphale ist auch so ein Corbita-Bau, vielleicht'n paar Fuß kürzer als die Orion, büschen weniger Freibord auch.«
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