„Ben, fick mich bitte! Biittee! Mach’s mir!“
Das werd‘ ich irgendwann, du kleines Miststück. Das versprech‘ ich dir! schießt es Ben triumphierend durch den Kopf.
Als Mika‘s Stöhnen langsam nachlässt, wirft er seinen Kopf zurück, schnappt nach Luft und hustet ein wenig. Erschöpft rappelt er sich auf, greift nach einer Wasserflasche, die auf dem kleinen Tisch bei den Sesseln steht und gießt sich einen Schwall Wasser über das Gesicht, Hals und Brust.
Anschließend wischt er sich mit der Hand die Flüssigkeit ab.
David wird von Ben mit einem harschen Befehl heran befohlen und verschafft seinem Gebieter nun voller Hingabe dessen zweiten Orgasmus.
Mika beobachtet sie dabei und ein schales Gefühl steigt in ihm hoch. Er hat ein schlechtes Gewissen und fühlt sich im Nachhinein ziemlich billig, weil er Ben bedient hat und ihn auch noch so … unwürdig angefleht hat, ihn zu nehmen. Wenn Keno das erfährt. Oh, scheiße!!
Warum mach‘ ich das? fragt er sich selbst in Gedanken. Ich will doch eigentlich – verdammt noch mal – nur zu Keno zurück!
Mika atmet tief durch und setzt dann schnell wieder die Flasche an die Lippen, weil ihm ein bisschen schlecht wird.
(Rückblick)
Keno kniete mit gesenktem Haupt vor dem Schreibtisch des Chefs. Der drückte mit dem Ende einer Reitgerte Keno’s Kinn nach oben.
„Ich hoffe, wir haben uns verstanden, Sklave! Das ist ein wichtiger Abend, von dem ich gerade spreche. Wenn du alles zu meiner Zufriedenheit erledigst, darfst du zwei Wochen bei Annabelle bleiben, ihr bei den Pferden helfen und mit dem Hund arbeiten.“
Innerlich wunderte sich Keno, dass der Chef wusste, wie viel ihm die Arbeit mit dem Hund bedeutete. Anscheinend hatten sie hier wirklich überall Kameras oder ihre Spione.
Zisch!! Die Gerte fuhr ihm kurz und beißend über die nackte Schulter. Keno sog laut die Luft durch die Zähne ein.
„Hab‘ ich jetzt deine Aufmerksamkeit?“, fauchte der Chef ihn an. Keno stöhnte leise auf.
Zisch! Und noch ein Schlag traf ihn auf der anderen Schulter.
„Dann bedank‘ dich gefälligst, wie es sich gehört.“
„Danke“, murmelte Keno so leise, dass er kaum zu hören war.
Zisch!!
„Runter mit dem Kopf auf den Boden!“
Keno machte sich ganz rund und berührte mit der Stirn den Boden.
Der Chef stellte sich vor ihn und schob einen Fuß bis an Keno’s Kopf.
„Du bist immer noch viel zu widerspenstig. Dir gefallen wohl die Schläge, was?! Leck meinen Schuh sauber, Sklave! Aber langsam! Und ich will deine Zunge sehen!“
Keno wagte es nicht, sich zu weigern. Er wusste, dass dieser kleine dicke Mann zwar eine gewisse Toleranzgrenze hatte, doch wo sie genau anfing und aufhörte … keine Ahnung.
Er seufzte leicht und streckte zögerlich seine Zunge heraus, um die glatten Lackschuhe abzulecken. Währenddessen strich die Reitpeitsche weiter drohend über Keno’s Rücken.
„Gut! Sehr gut, Sklave! Du bist lernfähig. Das nächste Mal, wenn ich dich zu mir rufen lasse, wirst du völlig nackt erscheinen. Hast du das verstanden?“
Keno schwieg.
„Verstanden?!!“, brüllte der Chef und seine Stimme überschlug sich wütend, während er wahllos auf Keno’s Rücken einschlug.
„Ja, Master!“, keuchte Keno rasch, damit die rasend schnelle Abfolge der beißenden Hiebe möglichst schnell endete.
„LAUTER!“, schrie sein Peiniger und die Gerte zischte weiter gnadenlos durch die Luft.
„JA! JA, MASTER!“, brüllte nun auch Keno verzweifelt und versuchte seinen Oberkörper aus der Reichweite der Gerte zu drehen.
„Halt still!“, wurde er angefahren. Und nachdem Keno zitternd diesem letzten Befehl nachkam, erhielt er noch vier bis fünf weitere Schläge, bevor der Chef – immer noch vor Wut bebend – aufhörte.
„So langsam kann ich George verstehen!“, flüsterte er vor sich hin, während seine fleischige Hand sich einige Schaumflocken aus dem Mundwinkel wischte.
„Setz‘ dich auf deine Unterschenkel!“, ertönte der nächste Befehl.
Keno setzte sich schwankend hin und streckte seinen Rücken gerade durch.
„Sieh‘ mich an!“, befahl der Chef leise.
Keno hob den Blick seiner verheulten Augen und starrte in die kleinen wachen Schweinsäuglein.
„Der Abend neulich mit dir hat mir sehr gefallen, Sklave! Du warst viel gehorsamer, als George behauptet hat. Liegt das daran, dass du nur ihn persönlich so hasst? Du darfst antworten!“
„Ja!“, bestätigte Keno sofort und wischte sich die Augenwinkel trocken. „Ich hasse ihn … sehr!“
„Und hasst du mich auch?“, fragte der Chef hinterhältig. „Sei ehrlich!“
„Ich verabscheue alles, was mir hier widerfährt!“, antwortete Keno schnell.
Der Chef lächelte. „Das war eine diplomatische Antwort. Ich weiß, dass du klug bist, Sklave! Aber unterschätze mich nicht! Ich behalte dich im Auge! Und vor dem Abend in vier Tagen wirst du noch einmal zu mir kommen und mir dienen!“
Er lachte genüsslich und leise. „Ich will sehen, wie folgsam du wirklich bist. Wenn jemand gefesselt ist, muss er die Schläge und andere Torturen ertragen. Aber wirst du auch tun, was ich verlange, wenn du nicht in Ketten liegst?“
Während sein Magen bereits vor Ekel zuckte, stand Keno auf und verbeugte sich kurz vor dem Chef. Dann traten – wie immer – die Wachleute vor und führten ihn zurück in sein Zimmer.
Keno hätte gar nicht so viele Worte gehabt, um erklären zu können, wie viel Kraft es ihn kostete, diese devote Haltung zu bewahren. Ihm war klar, dass der Chef wusste, was wirklich in ihm vorging. Er war ein sehr schlauer Mann. Man durfte sich von seinem Äußeren nicht täuschen lassen. Auf den ersten Blick wirkte er wie ein kleiner dicker Beamter, dem frühzeitig die Haare ausgefallen waren, bis nur noch ein Kranz rings um den Kopf übrig geblieben war. Doch er hatte mehr auf dem Kasten als alle anderen zusammen in diesem Scheißladen hier.
Als Keno ihm das letzte Mal zu Diensten sein musste, bearbeitete der Chef ihn mit einer Peitsche, während Keno sich nackt auf eine Couch knien musste. Seine Hände wurden an Ringen in der Rücklehne fixiert und seine Beine mit einer Spreizstange auseinander gedrückt. Der Chef schlug ihn gezielt und darauf bedacht, ihn nur soweit zu demütigen, dass er nach einiger Zeit aufschrie oder stöhnte. Irgendwann war er dann so geil, dass er Keno von hinten penetrierte. Jegliche Gegenwehr war zwecklos. Als Keno merkte, dass der Dicke nur noch geiler wurde, als er sich wehrte, ließ er sich hängen und wartete nur noch darauf, dass alles schnell vorbei wäre. Nie würde Keno vergessen, wie der Dicke geschnauft hatte; welche Widerwärtigkeiten er ihm zugekeucht hatte.
Als er endlich fertig war, klatschte er ein letztes Mal mit der flachen Hand auf Keno’s Hintern und verließ den Raum.
Keno musste seine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um sich nicht noch im selben Moment zu übergeben. Sein Magen zuckte und brannte wie verrückt.
Und wieder einmal wurde ihm bewusst, dass alles Reine und Unverdorbene, was jemals in ihm gesteckt haben könnte, unwiederbringlich verloren war. Ja, seine Unschuld war verloren. Könnte er sie doch einfach mit beiden Händen packen und zwingen, ihn nicht zu verlassen; ihn nicht so unglaublich hilflos zurückzulassen.