Farrell und vier weitere Pinkertons stiegen die Treppe hinunter. Der Rest stand in Gruppen herum, musterte die Toten und unterhielt sich leise. Roger zog eine Decke von einem Sofa und legte sie Fifi um die Schultern.
Er schaute Lola an, und sein Blick sagte: Ich glaube, ich kann jetzt nicht mehr darauf bestehen, dass du dein Versprechen erfüllst. Ich bin nämlich drauf und dran, mich anderweitig zu binden.
»Wie schade«, sagte Lola seufzend, als hätte sie seine Gedanken gelesen.
»Was ist schade?«, fragte Fifi. Sie hängte sich bei Roger ein und sah ganz so aus, als wolle sie für längere Zeit nicht mehr von seiner Seite weichen.
»Dass ich nun keine Gesellschafterin mehr habe.« Lolas Blick fiel auf das mexikanische Mädchen mit den glutvollen Augen und dem kurzen Rock, das mit dem restlichen Personal draußen auf dem Hof stand. Dann fügte sie hinzu: »Aber vielleicht finde ich auch bald eine neue...«
»Man soll die Hoffnung nie aufgeben.« Roger gab Fifi einen Klaps. »Geh jetzt rauf und zieh dich an. Den Kerlen hier fallen schon die Augen aus dem Kopf.«
Fifi grinste und lief die Treppe hinauf. Als Roger mit Lola allein war, sagte er: »Und was machst du jetzt?«
»Ich denke mir eine hübsche Geschichte aus, die meinen König erfreut«, erwiderte sie. »Über böse Männer, die mich entführen wollten, aber versehentlich eine andere erwischt haben. Und wir es mir gelungen ist, sie mit Hilfe eines tapferen Aktienhändlers zu befreien, nur um festzustellen, dass sie...« Sie runzelte plötzlich die Stirn. »Was ist, wenn sie auspackt?«
»Was soll sie schon auspacken?«, meinte Roger. »Dass du dir das Haar gefärbt hast? Was will sie damit beweisen? Bis du wieder zu Hause bist, hast du es längst umgefärbt. Außer Roxanne weiß niemand von eurem Rollentausch.« Er räusperte sich. »Oder sagen wir, jetzt weiß es niemand mehr.«
Lola nickte. »Und was machst du? Handelst du weiterhin mit Aktien?«
Roger drückte auf sein Jackett, und Lola hörte das Knistern von Papier. »Ich weiß noch nicht«, sagte er. »Wahrscheinlich werde ich eher welche kaufen. Und wenn ich dann steinreich bin, mache ich mit meiner Frau eine Reise nach Europa und besuche dich. Ich wollte schon immer mal einen König kennen lernen.« Er hüstelte. »Und ich wette, er brennt darauf, den tapferen Aktienhändler kennen zu lernen, der dich bei deiner schwierigen Mission unterstützt hat.«
»Ja, mach das mal.« Lola beugte sich plötzlich vor, krallte sich in Rogers Hemd und küsste ihn auf den Mund. »War nett, dich kennen gelernt zu haben.«
»Ganz meinerseits, Lola.« Er erwiderte ihren Kuss, doch dann wandte er sich der Treppe zu und meinte: »Ich schätze, jetzt fängt für mich der Ernst des Lebens an. Und ehrlich gesagt – ein wenig hab ich Angst davor.«
Dann ging er hinauf, um Fifi La Plume beim Packen ihrer Reisetasche zu helfen.
Und natürlich beim Anziehen.
ENDE
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