Während zahllose Gedanken und Fragen mein Hirn regelrecht foltern, sehe ich jetzt erst eine Karte, die auf dem Geschenkpapier liegt:
"Na, überrascht? Gefällt dir deine neue Nina? - Wie gerne würde ich jetzt dein Gesicht sehen! Das hättest Du wohl von deiner so braven Frau nicht erwartet! Aber seitdem ich vor 6 Wochen zufällig den so geheimen Ordner auf deinem Computer entdeckt habe, ist viel mit mir passiert! Das was diese gestiefelten Schlampen auf deinen gesammelten Fotos treiben, wirst du ab jetzt live erleben! Auch wenn du es dir wahrscheinlich im Augenblick noch nicht vorstellen kannst, mit diesen Wichsvorlagen nehme ich es alle Male auf! Und wie es heute an deinem Geburtstag weitergeht, das bestimme ich! Du setzt dich jetzt in dein Auto und fährst jetzt in die Innenstadt in unser Lieblingskaffee. Um Punkt 14 Uhr will ich dich an einem bereits reservierten Tisch sitzen sehen. Ich erwarte, dass du auf jeden Fall pünktlich bist! Ein Rückruf macht keinen Sinn, ich habe mein Handy ausgeschaltet.
Ich liebe dich!
Nina
PS: Es gibt da noch ein Paar Stiefel, die du noch nicht kennst!
Aus mir Tobias dem coolen, erfolgreichen, jungen Unternehmer, der eigentlich immer gerade hier in der Firma die Fäden klar in der Hand hält, ist innerhalb weniger Minuten ein kleiner erbärmlicher Wicht geworden. - Ich fühle mich ertappt, ohnmächtig und stark verunsichert. Ja, ich gerate hier in etwas rein, wogegen ich mich nicht wehren kann! Und jetzt erinnere ich mich plötzlich wieder an die kleine schwarze Spinne, die die Mangold an ihrem Hals trug und sehe Nina in grell glänzendem Lack aufreizend vor diesem Spinnennetz stehen.
Kapitel 2 "Unser Treffen"
Mich hält jetzt nichts mehr in der Firma. Auch wenn ich gewollt hätte, an Arbeit ist nicht mehr zu denken. Ich nehme dieses unfassbare Foto meiner Frau, lege es auf den Beifahrersitz und mache mich auf den Weg in die Innenstadt.
Wieder blicke ich auf das Foto und sehe Nina als gestiefelte Schlampe in geilstem schwarz glänzenden Lack in diesem bizarren Keller provokativ vor dem Spinnennetz stehen. Das was da so heiß fotografiert ist, ist nicht meine Frau. Wie ablehnend hat sie sich immer verhalten, wenn ich vorsichtig versucht habe, ihr meine Vorlieben etwas näher zu bringen. Und jetzt wäre sie eine absolute Nummer eins in meinem versteckt geglaubten umfangreichen Bilderordner. Ich kann nicht verstehen, dass diese Sammlung von mitunter äußerst bizarr gekleideten hoch gestiefelten oft auch dominanten Frauen, sie einfach dazu gebracht haben kann, jetzt selbst in solch eine Rolle so überzeugend zu schlüpfen. Alles andere hätte ich erwartet nur diese Reaktion nicht. Diese Geburtstagsüberraschung ist ihr wirklich gelungen!
Aber sie, die bisher immer was ihr Aussehen betrifft auf ein sehr gepflegtes Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit Wert legt, wird es doch nicht wagen, in solch einem nuttigen Outfit in dem Cafe zu erscheinen? Und jetzt geht mir auch noch eine weitere Frage nicht aus dem Sinn. Was sind das nur für unbekannte Stiefel, die sie auf ihrer Karte noch erwähnte? Alleine solch eine Ankündigung lässt meine Fantasie Purzelbäume schlagen.
In der Stadt angekommen, finde ich sofort ein Parkhaus mit freien Plätzen und muss feststellen, dass ich noch gut eine halbe Stunde zu früh bin. Irgendwie fühle ich mich im Augenblick zurückversetzt in die Zeit, als ich noch fünf Jahre alt war und Weihnachten auf das Christkind wartete. Der einzige Unterschied ist wohl, dass neben der Ungeduld auf die noch zu erwartenden Überraschungen dieses Mal noch eine sich stetig steigernde Geilheit in mir hinzukommt. Um die Zeit zu überbrücken schlendere ich alles andere als entspannt etwas durch die kleineren Einkaufsstraßen und kann es kaum fassen, als ich plötzlich cirka 50 Meter vor mir Nina entdecke. Eigentlich sind es wieder einmal Stiefel, die mich plötzlich hell wach werden lasen und all meine Sinne fokussieren. Natürlich tragen gerade zur Zeit viele Frauen schöne Stiefel doch Overknees sind eine absolute Ausnahme. Aber diese schwarzen eng anliegenden die Oberschenkel fast bis zur Mitte bedeckenden Prachtexemplare aus Leder sind der absolute Wahnsinn. Auch aus der Entfernung erkenne ich klar, dass die stiftförmigen Absätze relativ hoch sein müssen und bewundere Ninas beeindruckende Körperhaltung. Die Stiefel kommen deshalb so hervorragend zur Geltung, da sie eine hauteng sitzende etwas hüftige Jeans trägt, die sich um ihren Prachthintern spannt und diesen wahnsinnig zur Geltung bringt. Wie froh bin ich, dass sie heute nur eine kurze bis knapp zur Hüfte reichende Lederjacke trägt! All das was ich begeistert wahrnehme, gehört eindeutig zu meiner Frau und von ihr geht gerade eine in der Form noch nicht wahrgenommene einzigartige Stärke und Kraft aus. Sie verkörpert hier auf der Straße mein Bild einer wahren Stiefellady! Und genau diese ihre Sicherheit macht mir jetzt zu schaffen. Wie gerne würde ich sofort auf sie zu rennen, sie auch von vorne sehen, sie in den Arm nehmen und mitten auf der Straße meinen Gefühlen freien Lauf lassen. Was mich zurück hält, ist so etwas wie eine neue Macht die sie in diesem Augenblick ausstrahlt und auch ihre klare Anweisung, dass sie mich um Punkt 14 Uhr an einem reservierten Tisch in unserem Kölner Lieblingskaffee erwartet. Zum ersten Mal entwickelt sich in mir das Gefühl, dass da eine ganz andere begehrenswerte Frau vor mir läuft, der ich mich heute an meinem Geburtstag unterzuordnen habe. - Was für ein Geschenk!
Ein kurzer Blick auf meine Uhr sagt mir, dass ich noch einige Minuten Zeit habe und der Beschluss fällt mir leicht, ihr möglichst so, dass sie mich nicht entdecken kann, noch ein wenig zu folgen. Spannen war eigentlich noch nie mein Ding. Jetzt auf einmal muss ich auch diese vermutlich unterdrückte Seite in mir wahrnehmen und mir eingestehen, wie sehr mich dies hier alles erregt. Aber ich bin nicht der einzige, den sie durch ihr beeindruckendes Erscheinungsbild und Auftreten in ihren Bann zieht. Ich kann nicht glauben. wie viele ihr einen heimlichen Blick zuwerfen, sich nach ihr umdrehen oder sie sogar regelrecht anstarren. Ja, kurz hinter ihr laufen schon die ganze Zeit zwei Kerle, die ihr lüstern auf den Hintern starren. Aber das scheint Nina, die sonst eher zurückhaltend in der Öffentlichkeit auftritt, heute überhaupt nicht zu stören. Ganz im Gegenteil, die Art wie sie in diesen irren Stiefeln läuft und so fast zwangsläufig ihren geilen Arsch gekonnt in Szene setzt, scheint ihr richtig Spaß zu machen.
All das ist nicht erklärbar und jetzt frage ich mich, welche Zauberpille sie wohl eingeworfen haben muss, um sich von Null auf Hundert derart zu verändern. Oder habe ich vielleicht etwas vor lauter Firmenstress in der letzten Zeit verpasst?
Nina bleibt vor dem Schaufenster eines Wolford Ladens stehen, betrachtet eingehend die ausgefallenen Strumpfwaren und Dessous in der Auslage und beschließt schließlich das Geschäft zu betreten. Irgendwie bin ich froh, dass die beiden komischen Typen ihr auch nicht in den Laden folgen und jetzt mit einigen laut ausgesprochenen Kommentaren zu den "krassen Stiefeln, dem geilen Arsch und dass man die Alte durchficken müsste" auch ihren Weg fortsetzen.
Schon ein vorsichtiger Blick durch das Fenster sagt mir, dass das mal wieder etwas dauern kann und da der vorgegebene Zeitpunkt fast erreicht ist, halte ich es für sinnvoll, jetzt den von hier aus nahen Treffpunkt unbemerkt aufzusuchen. Erleichterung stellt sich bei mir ein, als ich in dem Cafe zu dem reservierten Tisch geführt werde, der etwas abseits in einer kleinen Nische steht. Die Aussicht in Kürze meine Nina hier etwas mehr für mich haben zu können, steigert meine freudige Erwartung auf all das was jetzt wohl geschehen wird.
Natürlich ist sie nicht pünktlich und das führt dazu, dass das Chaos in meinem Hirn sich weiter multipliziert. Heute Morgen beim Frühstückstisch war eigentlich bis auf die Tatsache, dass sie kein Geburtstagsgeschenk für mich bereit liegen hatte, alles so wie immer. Was war nicht alles bis jetzt mit mir geschehen?