Spinnen-Feind. Michael H. Schenk. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Michael H. Schenk
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847611585
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Zerstörer, und die unglaublich schnelle Annäherung der Kugel, lösten bei den irdischen Verteidigern einen Schock aus. Dennoch reagierte die Abwehr.

      Das Kugelschiff der Fremden bremste mit unglaublichen Werten ab, bis seine Fahrt annähernd denen der irdischen Schiffe gleichkam.

      In diesem Moment löste ein Teil der Satellitenabwehr die schweren Raketen aus. Von Plasmabrennern angetrieben, rasten die Abfangraketen auf die Kugel zu. Die ersten Raketen trafen auf den flimmernden Schutzschirm der Aliens. Entladungsblitze zuckten auf. Weitere Raketen schlugen ein, und das schützende Energiefeld begann sichtbar zu flackern.

      Dann zerplatzte die Kugel, und die Männer und Frauen der Erde schrien begeistert auf. Es sah aus, als würde das fremde Schiff in unzählige kleine Trümmer zerfallen.

      Bill Greer auf der Enterprise erkannte es zuerst. Die Echos der Trümmer folgten alle der Flugrichtung des Objektes. Zumindest ein paar von ihnen, hätten bei einer Explosion jedoch in die anderen Richtungen treiben müssen.

      Dann bemerkten es auch die Besatzungen der anderen Schiffe und Stationen.

      Die Kugel war keineswegs explodiert.

      Stattdessen lösten sich von ihrer Oberfläche Dutzende der bereits bekannten Fünfzacke und rasten in den Raum zwischen Mond und Erde.

      Die Abschussblitze der fremden Lichtdruckkanonen blitzten ebenso auf, wie die Laserschüsse und Raketenstarts der irdischen Waffensysteme.

      Der Kreuzer Montana und der Zerstörer McArthur waren plötzlich von den schnellen Jagdschiffen des Feindes umgeben. Die McArthur erhielt sofort schwere Treffer und trieb, innerhalb von Sekunden, Antriebslos im Raum. Die beiden Gefechtstürme der Montana erzielten einen Abschuss, doch der zerplatzende Angreifer durchsiebte mit seinen Trümmern die aufragende Brücke des Kreuzers. Nur die beiden Gatlingkanonen an seinen Flanken feuerten noch, und die Männer und Frauen der Erde beobachteten zum ersten Mal, dass sich die neuen Q-Geschosse bewährten. Drei der Feinmaschinen wurden zerstört.

      Während die anderen Gegner an dem schwer mitgenommenen Kreuzer vorbeiflogen, fiel die Montana für die weiteren Kampfhandlungen aus.

      Erst jetzt gelangten die Jäger der Moskva und Enterprise zum Einsatz. Die 25 Maschinen verließen im Sekundentakt die Startdecks der beiden Träger. Die amerikanischen F-41C und ihre russischen Gegenstücke waren ebenfalls mit Q-Geschossen ausgerüstet. Jede der Maschinen führte vier zielsuchende Raketen unter den Tragflächen. Noch immer war der Gegner weitaus schneller und wendiger, noch immer waren seine Maschinen, durch die Energiefelder, weit besser geschützt. Die Verluste der beiden irdischen Staffeln waren furchtbar. Doch auch etliche der Angreifer vergingen unter Treffern.

      Die schweren Geschütztürme der beiden Trägerschiffe feuerten gelegentlich in das Durcheinander der kämpfenden Maschinen. Die Träger mussten sich zurückhalten, denn die Gefährdung der eigenen Maschinen war erheblich. Doch ab und an blitzten die schweren Hochleistungs-Laser auf. Nicht jeder Schuss traf, und selbst wenn, so durchschlugen die He-4-Laser kaum die feindlichen Schutzschirme. Die abgefeuerten Raketen zeigten nur Wirkung, wenn sie ein Feindschiff von der Seite oder von vorne erfassten. Entfernte sich ein Angreifer von den Raketen, so konnte er einfach zu schnell beschleunigen und wurde meist nicht eingeholt. Doch auch hier erzielten die hohen Schussfolgen der Gatlings drei Abschüsse.

      Der Gegner mochte mit rund fünfzig seiner kleinen Fünfzackschiffe angegriffen haben, und er hatte die Hälfte dieser Maschinen eingebüßt. Doch von den irdischen Jägern war kaum ein Dutzend übrig, und nun standen Moskva und Enterprise selbst unter Beschuss. Während Treffer die beiden Träger erschütterten, stürzte sich ein Dutzend der Angreifer den Raumstationen und Satelliten entgegen.

      Die Raketen der Satelliten waren überwiegend großkalibrig, und so programmiert, sich nicht gegenseitig zu gefährden. So feuerten nur jene Abwehsatelliten auf die, zwischen ihnen umher fliegenden Gegner, die über kleinere Waffensysteme verfügten.

      Die Fremden schien es nicht zu kümmern, dass sie vier oder fünf ihrer Jäger verloren. Sie schossen fast drei Dutzend der Satelliten ab und brachen eine riesige Lücke in den Verteidigungsgürtel der Erde. Selbst zwei der Shuttles, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, fielen ihnen zum Opfer.

      Dann war plötzlich die Pjotr Amassov zwischen ihnen.

      Sie brach in die kreisenden Fünfzacke, wie ein Habicht in einen Hühnerstall. Zum ersten Mal kam ein irdisches Schiff zum Einsatz, dessen Antrieb und Waffensysteme dem des Gegners fast gleichwertig waren. Die starken Strahlen der neuen HE-7-Laser durchschlugen die Schirmfelder auf kurze Distanz, zerstörten innerhalb weniger Minuten drei der feindlichen Jäger. Ein anderer wurde schwer getroffen, raste der Atmosphäre entgegen.

      Die letzten drei Feindjäger zogen sich zurück, eilten dem fremden Kugelschiff entgegen, gefolgt von dem weiterhin feuernden Cherenkov-Kreuzer. Der neue Antrieb des irdischen Schiffes ließ den Kreuzer unmerklich aufholen.

      Ein anderer Angreifer hatte in der Zwischenzeit das Feuer auf die ISS eröffnet. Ein Teil der Blase der Station riss auf. Luft entwich explosionsartig, Pflanzen und Material wurden in den Raum gesogen, dazwischen ein paar unglückliche Menschen, die, ohne Raumanzüge, den Tod im All fanden.

      Der Gegner sammelte sich, rief seine Schiffe offensichtlich zurück.

      Es gelang der Pjotr Amassov, noch ein paar Schüsse aus großer Entfernung auf die Kugel abzugeben, dann verbanden sich die letzten Fünfzacke mit ihrem Mutterschiff, und dieses beschleunigte. Selbst mithilfe des Cherenkovs erreichte die Pjotr Amassov bei Weitem nicht die Beschleunigung der Kugel, und der Kreuzer brach die Verfolgung nach wenigen Minuten ab.

      Als das Schiff wieder in Richtung auf Erde und Mond beidrehte, herrschte dort das Chaos. Die Kommunikationskanäle schwirrten von Meldungen und Notrufen. Der Cherenkov-Kreuzer erreichte die angeschlagene Aboukir und passte sich ihrem Flug an, um dem Kreuzer Hilfe zu leisten. Auf den Radarschirmen waren die Shuttles zu erkennen, die nun den beschädigten Stationen und Schiffen zu Hilfe eilten.

      General Wassilij Treptanowitsch, Kommandant des russischen Kreuzers, sah zur Erde hinüber. Die Nachtseite war dem Schiff zugewandt. Der Russe sah einen hellen Schein, irgendwo auf der Erde. Er stieß einen heftigen Fluch aus. Das sah nicht gut aus. Überhaupt nicht gut.

      Kapitel 17 Der Untergang von Las Vegas

      Die Spielerstadt Las Vegas hatte sich immer mehr zu einem Schmarotzer entwickelt. Um die zahllosen Touristen angemessen zu versorgen und mit Wasserspielen und Springbrunnen zu unterhalten, erwarb die Wüstenstadt die Rechte an privaten Wasserquellen, in einer Entfernung von bis zu 600 Meilen. Zahlreiche kleine Kommunen und Ranches hatten aufgeben müssen, weil Las Vegas ihr Wasser abpumpte und über riesige Pipelines in die Stadt beförderte. Der Kommune und ihren Besuchern war die so entstandene Wassernot im Umland vollkommen gleichgültig.

      Der schwer angeschlagene Feindjäger raste fast senkrecht in die Atmosphäre der Erde. Je tiefer er eindrang, desto dichter wurde die Luft, und immer mehr Moleküle wurden durch die enorme Reibungswärme verdampft. So zog der abstürzende Fünfzack eine gewaltige Feuerspur hinter sich her. Er hätte längst durch die enorme Reibungshitze verglühen müssen, doch das erneut stabilisierte Energiefeld schützte ihn vor der Vernichtung.

      Zumindest, bis die amerikanische Stadt Las Vegas unter ihm auftauchte, und das, kaum sechs Meter durchmessende Objekt, fast im Stadtkern aufschlug.

      Ein Gegenstand, der aus großer Höhe zu Boden stürzt, kann enorme Schäden verursachen. Es hatte Fälle gegeben, in denen eine, von einer Aussichtsplattform herabfallende Münze, Menschen erschlug. Hier handelte es sich um einen weit größeren und schwereren Gegenstand, der dazu noch mit einer enormen Wucht aufprallte.

      Genau genommen, durchschlug der Fünfzack fast senkrecht ein Hochhaus, und bohrte sich tief in den Boden. Eigentlich explodierte er nicht. Im Grunde war es die enorme kinetische Energie, die freigesetzt wurde, als sich die, relativ geringe, Masse des Objektes schlagartig in reine Energie verwandelte.

      Obwohl