Die Legende von Ascardia. Morpheus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Morpheus
Издательство: Bookwire
Серия: Ascardia
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847688075
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ließ das Gesagte auf sich wirken.

      Sie wusste dass auf Verrat die Todesstrafe stand.

      Doch soweit sie das sagen konnte, war in Ascardia nur ein einziges Mal jemand wegen Hochverrat angeklagt und hingerichtet worden.

      Und diese Person war ihre Mutter gewesen.

      Und auch Lillith hatte geschworen, dass diese unschuldig war.

      Es war erstaunlich wie sehr sich diese beiden Fälle ähnelten.

      Sie sah auf und ihr Blick klärte sich als sie Anthonius fest in die Augen sah.

      „Ich glaube Euch nicht!“ sagte sie und war dabei ganz ruhig. „Leelu hätte etwas derartiges niemals getan!“

      „Es spielt keine Rolle, ob Ihr es glaubt, oder nicht. Seine Majestät hat den Beweisen geglaubt und seine Befehle waren eindeutig.“

      „Wisst Ihr... mir wurde gesagt, dass schon einmal jemand wegen Hochverrats angeklagt wurde,“ sie wollte ihren Vater nun endlich damit konfrontieren und konnte sehen wie sich seine Augen bei ihren Worten weiteten.

      „Ich war erstaunt zu hören, dass es sich hierbei um Leandra DuPuis handelte... Meiner Mutter.“

      Anthonius Reaktion überraschte Cathrina.

      Er lachte schallend auf.

      „Und das hat Euch natürlich Lillith erzählt, habe ich nicht recht? Ja natürlich! Es stimmt, was sie sagt. Leandra wurde damals hingerichtet, wir konnten von Glück sagen, dass Helembertus davon überzeugt war, dass ich mit dieser Sache nichts zu tun hatte und seine Majestät von meiner Unschuld überzeugen konnte, sonst wären wir alle heute nicht mehr am Leben.“

      „Wieso habt Ihr es uns nicht gesagt!?“ rief Cathrina. „Wieso mussten wir von einer Fremden erfahren, was mit unserer Mutter geschah!? Es wäre Eure Pflicht gewesen, es uns zu sagen!“

      „Meine Pflicht.“ schnaubte Anthonius abfällig.

      „Ich habe meine Pflicht schon damit erfüllt, dass ich Euch und Eure Schwestern in diesem Haus aufgenommen habe...!“

      „Was? Wovon redet Ihr da?!“

      Anthonius sah sie an. Sie konnte den Ausdruck in seinem Gesicht nicht deuten.

      „Es reicht jetzt, Cathrina.“

      „Nein, tut es nicht. Ich will endlich die Wahrheit wissen!“

      Anthonius funkelte sie wütend an.

      „Ihr seid genau wie Eure Mutter! In allem was Ihr tut! Ihr denkt, alles zu wissen, doch in Wirklichkeit habt Ihr keine Ahnung! Nicht im Entferntesten.“

      „Ach nein! Dann sagt es mir endlich! Hören wir doch mit diesen Spielchen auf und machen reinen Tisch...“

      Ihr Vater schnaubte.

      „Das könnt Ihr nicht, nicht wahr? So verworren sind nun Eure Lügen.“

      Anthonius lachte verächtlich.

      „Ihr habt keine Ahnung, Cathrina! Ihr glaubt, Ihr hättet verstanden, worum es hier geht, doch Ihr irrt Euch! Noch eine Parallele zu Eurer Mutter!“

      Cathrina die sich gerade zum gehen umwandte hielt in der Bewegung inne.

      „Wisst Ihr, dass ist genau das, was mich am meisten zum nachdenken gebracht hat. Von jedem, der meine Mutter gekannt hat, Euch eingeschlossen, höre ich ständig, wie ähnlich ich ihr doch bin.“

      Sie drehte sich vollends zu Anthonius um.

      „Doch wenn das wirklich wahr ist, wenn wir uns wirklich so ähnlich sind, dann bringt mich das zu einer festen Gewissheit; meine Mutter hätte ihren König niemals verraten! Ebenso wenig wie Leelu es getan hat, oder ich selbst es tun würde. Und das, kann nur eines bedeuten; meine Mutter wurde in eine Falle gelockt! Und wer könnte das besser, als ihr eigener Gemahl!?“

      Ihre Worte taten ihre Wirkung.

      Anthonius packte sie fest an den Oberarmen.

      „Ihr wagt es?!“ er schäumte vor unbändiger Wut. „Ihr seid meine Tochter! Ihr lebt in meinem Haus! Und Ihr wagt es mich derart zu beleidigen!?“

      Er stieß sie von sich und Cathrina lächelte.

      „Machen wir uns doch nichts vor, Vater.“ das letzte Wort spuckte sie ihm fast vor die Füße. „Ich war in diesem Haus noch niemals willkommen. Und vielleicht hebt das Eure Stimmung wenn ich Euch sage, dass ich es verlassen werde. Für immer.“

      Anthonius lachte bei diesen Worten.

      „Macht Euch doch nicht lächerlich! Wo wollt Ihr denn schon hin gehen?“

      „Nun ich habe eine Aufgabe zu erfüllen und als erstes muss ich mit Hawke sprechen.“

      „Mit dem Kommandanten? Als hätte er nicht Wichtigeres zu tun, als sich Eure wilden Anschuldigungen anzuhören, vor allem zu dieser späten Stunde.“

      „Er wird mich anhören.“

      Irgendetwas in ihren Worten alarmierte Anthonius und er betrachtete Cathrina genauer.

      Dann erbleichte er.

      „Ihr habt Euch ihm hingegeben...?!“

      Es war keine Frage sondern eher ein Vorwurf.

      Abermals packte er Cathrina an den Armen und schüttelte sie.

      „Ihr habt Euch von ihm anfassen lassen, einfach so? Wie eine... einfache, erbärmliche Dirne?!“

      Er starrte sie angewidert an.

      „Das hätte ich niemals von Euch gedacht. Ich dachte Ihr seid eine ehrbare Frau...!“

      „Erzählt Ihr mir nichts von Ehrbarkeit!“ stieß sie hervor.

      „Habt Ihr eine Ahnung was Ihr da getan habt?!“

      „Was ich getan habe, geht Euch nichts an...“

      Er starrte sie aus zusammengekniffenen Augen an, bevor er sie entsetzt aufriss.

      „Ihr... liebt ihn?!“ sein Griff wurde fester.

      „Ihr glaubt ihn zu lieben... Doch wisst Ihr eigentlich, wer er wirklich ist!?“

      „Was soll das heißen, wer er wirklich ist!?“ fragte Cathrina verwirrt und Anthonius lachte bösartig.

      „Er hat es Euch also nicht gesagt? Ihr teilt mit ihm das Lager und wisst eigentlich nichts von ihm! Gar nichts!“

      „Wovon zum Teufel redet ihr da!?“ sie knirschte mit den Zähnen und er genoss ihre Pein in vollen Zügen und dann sagte er es ihr und Cathrina verschlug es für einen Augenblick die Sprache.

      „Ihr lügt!“ rief sie. „Das ist unmöglich!“

      „Nein! Mein Kind, genau so ist es. Er ist eine Gefahr, eine Bedrohung für ganz Ascardia. Seit er auf dieser Welt ist.“

      „Das ergibt doch alles keinen Sinn...“

      „Oh doch natürlich. Und Ihr, dummes verwöhntes Gör habt nichts besseres zu tun als die Beine für so einen Mann zu öffnen! Das ist einfach widerlich!“

      Cathrina hatte genug gehört.

      Sie stieß Anthonius von sich.

      „Wagt es nicht über mich zu urteilen! Nicht nach allem, was Ihr getan habt! Ihr steht da, mit Eurem selbstgefälligem Grinsen und wagt es mich zu verurteilen. Ja, ich liebe ihn und was Ihr auch sagt wird nichts daran ändern, wenn es denn der Wahrheit entspricht.“

      Sie wandte sich zum gehen.

      Sie musste schleunigst raus aus diesem Raum, der für sie immer mit schlechten Erinnerungen verbunden war.

      Anthonius schnellte hervor, riss sie zu sich herum.

      „Ihr werdet nirgendwo hingehen. Nicht nach allem was Ihr getan habt.“ er wollte sie mit sich zerren und sie