Kling Glöckchen. Friedrich Bornemann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Friedrich Bornemann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847678298
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ich nicht. Und ob wir brav da drin geblieben sind, kann sie sicher auch nicht beschwören.“

      „Beschwören muss im Moment keiner irgendetwas. Im Gegenteil: Das klingt doch alles ganz plausibel, was Sie uns erzählt haben.“

      „Dann können wir ja wieder abmarschieren“, meinte Wippert.

      Brasche widersprach: „Moment! Ich habe Ihnen zwei Fragen angekündigt. Ist Ihnen in den letzten Tagen oder Wochen irgendjemand aufgefallen, der sich mehr als normal für Ihre Arbeit oder die Baustelle interessiert hat?“

      „Da habe ich schon die ganze Zeit drüber nachgedacht“, antwortete Kruse. „Theoretisch könnte das ja jeder sein, der an der Baustelle vorbeigekommen ist und uns bei der Arbeit gesehen hat. Das sind inzwischen wahrscheinlich Hunderte.“

      „Ich meine nicht die üblichen Neugierigen. Hat Ihnen jemand konkrete Fragen gestellt? Zu bestimmten Arbeitsabläufen? Oder zu dem Kran? Oder, ob die Baustelle nachts bewacht ist?“

      „Doch“, sagte Wippert jetzt. „Da fällt mir etwas ein. Ein Typ ist öfter da gewesen. Der hat dann meistens ein paar Fotos gemacht. Und auch Fragen gestellt.“

      „Kann das vielleicht jemand von der Presse gewesen sein?“, fragte Brasche.

      „Das weiß ich nicht. Aber ich glaube es eher nicht.“

      „Warum nicht“, wollte Lüdenkamp wissen.

      „Weil die von der Presse immer in Rudeln kommen. Und nur zu bestimmten Anlässen.“

      „Zu was für Anlässen?“

      „Na, zum Beispiel zum Baubeginn, als die untere Steinreihe ausgerichtet worden ist. Oder als das Tympanon gesetzt worden ist.“

      „Das was?“ fragte Brasche.

      „Das Tympanon, der erste große Schmuckstein in der Fassade. Den können Sie links über der Öffnung sehen, wo demnächst mal die Tür zum Turm hinkommt. Oder als die Löwen-Ziersteine kamen.“

      „Das habe ich in der Zeitung gelesen“, sagte Lüdenkamp. „Da sind zwei Löwen abgebildet, die das Wappen von Wesel halten.“

      „Ja, richtig. Das sind Steine, die besonders attraktiv sind. Das zieht dann jedes Mal die Pressemeute an.“

      Zu den Löwen fiel Lüdenkamp noch etwas ein: „Jemand von der ‚Bürgerinitiative Historisches Rathaus’ hat dazu gesagt, die beiden Steine seien eine besondere Herausforderung für die Experten gewesen.“

      „Wieso das?“, wollte Brasche wissen.

      „Weil es keine genauen Pläne gab, nach denen man diese Figuren gestalten konnte. Deshalb hätten die Wiesel im Stadtwappen anfangs wie Windhunde ausgesehen.“

      „Das stimmt“, bestätigte Wippert. „Ich war in Weimar bei der Entstehung der Wiesel dabei. Das war gar nicht so einfach und hat ziemlich lange gedauert. Man muss dabei beispielsweise die Perspektive der späteren Betrachter berücksichtigen. Deshalb macht es einen Unterschied, ob ein Zierstein weiter oben oder unten eingesetzt wird.“

      „Interessant“, meinte Brasche. Aber lassen Sie uns wieder zum Thema kommen. Der ‚Typ’ - wie Sie sich ausgedrückt haben – war also bei den Presserudeln nicht dabei?“

      „Nein. Der kam immer allein und an ganz normalen Tagen.“

      „Und der hat Ihnen Fragen gestellt?“

      „Ja“, bestätigte Wippert. „Beispielsweise nach dem Material, also nach der Herkunft des Sandsteins. Und wo die Steine bearbeitet worden sind. Und wie das mit dem Kran funktioniert.“

      Lüdenkamp wollte wissen: „Hat er auch nach der Funk-Fernbedienung gefragt?“

      „Das weiß ich nicht mehr. Er wird sie aber gesehen haben. Wir haben ja ständig mit dem Teil hantiert. Jedes Mal, wenn wir einen neuen Stein brauchten.“

      „Gut. Können Sie den Mann beschreiben?“

      „Ein ziemlicher Normalo. Ungefähr Mitte 30. Ein Meter fünfundachtzig groß. Schlank. Kurze dunkelblonde Haare. Kein Bart. Keine Brille. Blaue Jeanshose, braune Stiefel, schwarze Jacke mit der Rücken-Aufschrift ‚Reebok’. Spiegelreflex-Kamera mit mehreren Objektiven.“

      „Boh! Solche Beschreibungen würden wir uns immer wünschen“, stellte Lüdenkamp fest.

      „Eine gute Beobachtungsgabe ist Voraussetzung für unsern Beruf“, erklärte Wippert. „Ohne das könnten wir einpacken. Dann gäbe es immer nur Windhunde statt Wiesel.“

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