Elfen der 7 Elemente. Max Johnson. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Max Johnson
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847686989
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von Selamar erkannten zudem, dass es ein Dunkelelf war – die meist gefürchtetste aller Rassen auf Ayulu und in der Feenwelt – zumindest von allen, welche eine Begegnung mit einem Dunkelelf überlebt hatten.

      Die Zeit des Redens war vorbei, die beiden Drachen erhoben sich mit ihren Reitern in die Luft. Die Elfen auf dem Rücken der Drachen woben Schutzzauber, und begannen sich gegenseitig mit Kriegszaubern zu attackieren. Selamar feuerte einen Wasseratem ab, welcher er abermals, wie zuvor, gefrieren liess – zu eisigen messerscharfen Dolchen. Der schwarze Fäulnisdrache hauchte seinen giftigen heissen Odem auf seinen Feind. Beide konnten ausweichen. Lange umkreisten sich die Drachen. Ihre Attacken trafen manchmal, und wurden von den Schutzzaubern absorbiert. Andere magische Attacken fegten die Goblins hinweg, oder verschwanden in der Ferne und explodierten laut auf dem Boden der riesigen Halle.

      Das Duell der Giganten dauerte lange an.

      Selamar begann einen Tornado zu zaubern. Der Sturmwind fegte insbesondere die Goblinhorden hinweg – Seine Freunde schützte Glorfindel mit einem Schutzzauber. Kurz darauf fegte er mit einer Flutwelle weitere Goblins hinfort. Der Wasserdrache sah, dass er auf lange Dauer nicht gegen den schwarzen Drachen gewinnen konnte. So verursachte er zumindest Zerstörung bei allen anderen Feinden.

      Nach unzähligen Energiestrahlen und Blitzen gewann dann wie erwartet der Finsternisdrache die Überhand. Die Schutzschilder von Selamar wurden immer Schwächer. Er entschied sich, auf den richtigen Moment zu warten, um eine speziellen defensiven Zauber zu wirken.

      Absichtlich liess er dem Fäulnisdrachen Zeit, seine Energie zu sammeln und zu bündeln, während er ebenfalls sich vorbereitete. Der Wasserdrache zauberte: „Teridian Serudiel Wedironel!“ - Ein blausilberner Spiegelschild umgab den Wasserdrachen gerade zum rechten Zeitpunkt. – Ein dicker intensiver schwarzer Energiestrahl zuckte auf ihn. Der Spiegelschild reflektierte die Attacke und schoss somit direkt zurück auf den Urheber des Zaubers. Entsetzen stand auf dem Gesicht des schwarzen Drachen geschrieben. Ein Ausweichen war unmöglich. Der Strahl durchbohrte seine Schilder und bohrte ein tiefes blutendes Loch durch seinen tonnenschweren Stahlplattenkörper. Der Fäulnisdrache fiel aus der Luft und erschütterte die ganze Erde mit einem ohrenbetäubenden Lärm beim Aufprall auf dem rötlich schimmernden Boden.

      Reo jauchzte auf! Doch sein Jubeln verstummte sogleich, als er den ausgepowerten Wasserdrachen sah. Er schien um tausend Jahre gealtert zu sein. Er hatte nicht nur mit Magie gezaubert, sondern eine Pforte der Magie beschritten, bei der er mit eigener Lebenskraft gezaubert hatte. Auch er fiel leblos aus der dunklen Höhlenluft.

      Der Elf hatte den Sturz seines Drachens überlebt. Doch hatte er ein heftiges Problem: Es gab noch viele weitere Schwarzmagier unter der überlebenden finsteren Armee.

      Glorfindel dachte: Ich habe nicht mit einer solchen Übermacht gerechnet. Ich habe nicht mit einem so mächtigen Drachen gerechnet. Meine Mission wird scheitern.

      In einer letzten Anstrengung, sich und seine Freunde zu retten, zauberte er:

      „Telidier Jenalaser Verdirian!“

      Einige Energiestrahlen flossen aus ihm heraus. Sie suchten ganz spezifische Ziele inmitten der Mengen von Monstern und finsteren Wesen, und trafen auf die Reisegefährten des Elfen.

      Vor dem Auftreffen des Zaubers hörten die Abenteurer folgende Worte des Elfen in ihren Gedanken, gesandt durch magische Telepathie:

      „Es tut mir Leid. Ich habe versagt. Ich habe nicht mit einem so mächtigen Drachen gerechnet, ich dachte, ich und Selamar seien unbesiegbar. Bisher war uns kein Drache oder sonst ein Ungeheuer auf Ayulu gewachsen. Bisher waren wir unantastbar. –Ihr werdet gleich durch meinen Zauber sehr weit in Richtung Ausgang des Höhlensystems teleportiert. Jedoch wird jeder von euch sich an einem separaten Ort der Höhle befinden. Wir brauchen Verstärkung, um diese Mission ein anderes Mal zu schaffen. – Ich hoffe wir sehen uns wieder!“

      Kapitel 2: Reo im Feenland

      Reo war allein in der Dunkelheit. - Ganz alleine. Irgendwie hatte es schon seit vielen Jahren immer ihn erwischt, wenn etwas Dummes irgendjemand geschah.

      Einige Nachbarskinder hatten Reo immer „Tollpatsch!” oder „Löli!” nachgerufen. Es stimmte ja wirklich, er hatte einfach zwei linke Hände in vielen Bereichen des Lebens. Eigentlich überall ausser im Kämpfen. – Dort war er der Beste.

      Noch viel allgemeiner hatte Reo schon bemerkt, dass er anders war als die anderen. Sein Temperament, sein Charakter, seine Art – er passte nicht immer in allen Bereichen zu den Mittelländern. -

      Reo konnte äusserst aufbrausend sein. Weder sein Vater noch seine Mutter hatte er je von Zorn erfüllt gesehen. - Doch er war da anders: Er konnte sich in extrem starke Emotionen steigern. Es war nicht nur ein Nachteil: Wenn er in einem Kampf heftige Wut empfand, dann schwang er sein Schwert nicht mehr verteidigend, sondern wuchtig stark, den Gegner vollständig überwindend.

      Reo tastete sich vorwärts. - Wie genau nochmals wurde er von der Gruppe getrennt?

      Einige Zeit strengte er sich fest an, die vergangenen Stunden zurück in sein Bewusstsein zu rufen. – Es gelang ihm nach und nach.

      Glorfindel hatte ihn hinfort teleportiert. Vom Elfen, und auch von Inuel und Quin war nichts zu sehen. Auch die anderen waren weg.

      Reo blieb nichts anderes übrig, als den Weg aus der Höhle nun selber zu suchen. Er hatte keine Ahnung wo er war. Es gab ja auch tausend Gänge hier. Wie hatte der Elf sich überhaupt orientieren können?

      Mühsam suchte der Krieger sich seinen Weg durch das endlose Labyrinth. Er bezwang fünf Höhlen-Orks, einige Waldschrate und ein paar Goblins, alles selten gesehene Kreaturen auf der Oberfläche des Landes.

      Nach langem Suchen und laufen ging der Tunnel dann endlich sachte bergan, ein äusserst gutes Zeichen. Der Anstieg wurde steiler und steiler, und schliesslich sah er sogar ein grelles, blendendes Licht durch eine kleine Öffnung brechen. Endlich! Gleich hatte er es geschafft! Ohne den Magier, der ständig mit seinen Feuerzaubern den Weg erhellt hatte, war es einfach unerträglich gewesen, sich zurechtzufinden. Es gab zwar schon einige Fackeln, besonders in den Ecken, wo der unterirdische Weg knickte, aber es gab Stellen wo kaum Licht zu sehen war.

      Wieder ein helles Frühlingslicht erwartend kroch Reo durch den neuartigen Ausgang. - Er wurde enttäuscht. Stattdessen begrüsste ihn ein eher spärliches Licht. Obwohl keine Wolke zu sehen war, gab es auch keine Sonne oder anderweitige Quelle des Lichtes. Es war noch nicht Abend

      Eines war klar, wo auch immer er die Höhle verlassen hatte, er war nicht auf Ayulu. Nun denn, Reo machte das Beste aus der neuen Situation: Er lief durch die blumenbewachsenen Felder, durch die saftig grünen Wälder.

      Lange marschierte er. Immer wieder rief er die Namen seiner Freunde, um sie zu finden, falls sie auch an diesem eigenartigen Ort waren.

      Nach einigen Stunden begann es dunkler zu werden. Reo reagierte sofort: Er begann Feuerholz zu sammeln.

      Nicht viel Zeit verging, und ein gutes Lager-Feuer loderte im Zentrum einer grösseren Lichtung. Reo nutzte die Zeit, um ein wenig auszuruhen, und dachte nach, beunruhigt über seine Einsamkeit hier an dieser Fremde. Er döste leicht ein.

      Hufgetrampel schreckte ihn auf. - Ein Pferd musste direkt auf sein Feuer zu rennen.

      Reo bereitete ein Lasso vor, um es zu fangen. Kurzes Warten, dann war es da:

      Ein strahlend weisses Pferd, grösser und anmutiger als alle anderen Pferde, die Reo je gesehen hatte. Und da war noch etwas Besonderes: Ein langes Horn, aufgebaut in mehreren ringartigen Schichten, war dem Pferd aus der Stirn gewachsen. - Ein Einhorn!

      Die Begeisterung über das Erscheinen des Einhorns auf der Lichtung hielt schnell nach, als sechs, sieben, sogar acht hohe ausgehungerte Wölfe dem Einhorn geschwind folgten.

      Das Einhorn ritt um das Feuer, und blickte Reo mit grossen, erwartungsvollen Augen an. Dann sprach es zu Reo, in Gedanken, die Reo unmissverständlich