»Ja klar! Das wird bestimmt lustig.« Ein Mädchenabend! Der Erste meines Lebens. Vielleicht gefällt es mir ja wirklich.
»Fein! Meine Damen, folgen sie mir bitte auf mein Zimmer, dort können wir in Ruhe weiter reden!« Warum so förmlich? Marguerite versucht Abstand zu halten oder einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Wir folgen ihr alle in ihr monströses „Zimmer“.
Ich mache es mir auf einem der Sofas bequem und höre den dreien gebannt zu. Valerie sitzt ebenfalls mit mir auf dem Sofa und Amelie und Marguerite durchstöbern den Kleiderschrank. Sie unterhalten sich über alle möglichen Leute aus der gehobenen Gesellschaft, über ungewollte Schwangerschaften, Ehebrüche und Mode-Fauxpas. Ich frage mich wirklich ob ich in diese Welt voller Intrigen, Geheimnisse und Lästereien jemals hinein passen werde. Ich schaue aus dem Fenster, um auf andere Gedanken zu kommen, als plötzlich ein seltsames Poltern von draußen ertönt. Die Flügeltüren zum Balkon sind geöffnet und man kann es laut und deutlich hören.
Zunächst versuche ich es zu ignorieren, um nicht den Faden zu verlieren. Soweit ich mitbekommen habe ist Rosi eine Art Sängerin, die im Le Regine auftritt. Sie ist bekannt für ihre Männergeschichten und ihre Freizügigkeit. Ihr Lebensstil scheint nicht gerade beliebt bei Marguerite und ihren Freundinnen zu sein. Jedes einzelne Detail ihrer Kleidung von gestern Abend wird ausführlich diskutiert und bewertet. Ich finde es absolut überflüssig seine Zeit mit Gesprächen über derartige Themen zu verschwenden. Da gibt es deutlich wichtigeres. Aber das würde den Horizont der drei eindeutig übersteigen.
Auch wenn ihre hitzige Diskussion noch zu interessant scheint, das seltsame Geräusch von draußen wird immer lauter. Ich kann mir nicht erklären, wer oder was dafür verantwortlich sein kann.
»Marguerite!« Ich will sie auf die seltsamen Geräusche aufmerksam machen. Vielleicht weiß sie, was es ist. »Marguerite, kommst du mal bitte?« Nur langsam kann sie sich losreißen.
»Was ist denn los? Ich zeige Amelie gerade den Entwurf für mein Kleid.« Das ist natürlich jetzt viel wichtiger. Hat dieses Mädchen denn nichts anderes in ihrem Kopf? Das Geräusch wird immer lauter. Jetzt flüstere ich.
»Ist das ein Einbrecher? Hör doch mal!« Jetzt habe ich auch die Aufmerksamkeit von Amelie, die mit einem riesigen Hut und einer Federboa bekleidet aus dem Kleiderschrank kommt.
»Ein Einbrecher? Niemals.« Wie gebannt starren wir zum Balkon. Mit einem Mal hören wir Schritte. Da der Balkon eher einer riesigen Terrasse ähnelt, können wir ihn nicht ganz überblicken. Valerie ergreift meine Hand und drückt sie ganz fest. Es tut weh, aber im Moment kann ich mich nicht darauf konzentrieren. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Mein Atem beschleunigt sich. Die Schritte kommen immer näher. Eine Gestalt taucht im Rahmen der beiden Flügeltüren auf, jedoch kann man nicht erkennen wer es ist. Die untergehende Sonne scheint von hinten, sodass man nur seinen Schatten sieht. Als die Gestalt durch die Tür tritt und sich zu erkennen gibt, bleibt mein Herz für einen Moment stehen. Es ist Bastian!
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