Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben. Helmut Adler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helmut Adler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742705068
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über den Bäumen des Gänseberges, ein Fluggerät auf, das keinen Laut von sich gab. Am schmalen Rand der diskusförmigen Scheibe blinkten Positionslichter in verschiedenen Farben, wie rot, grün, gelb, blau.

      Sie überflog Kalteneber und kam dann, immer größer werdend, auf mich zu. Vor lauter Aufregung konnte ich den Feldstecher nicht finden.

      Als das unheimliche Ding nahe der Sternwarte war, blieb es in der Luft stehen und schwebte in doppelter Höhe der Bäume über dem Boden.

      Ich konnte nur ein leises Summen wie ein Dynamo hören. Das hatte auch mein Dackel mitbekommen. Er begann zu winseln, dann wollte er verrückt werden vor Angst. Es dauerte, bis ich ihn wieder beruhigt hatte.

      Im Feldstecher war das Objekt deutlich als eine ‚Fliegende Untertasse’ zu erkennen. Die Scheibe erinnerte mich an zwei Untertassen, die mit der Oberseite aufeinander liegen.

      Auf der vom Mond beleuchteten Seite glänzte das metallische Flugobjekt wie eine polierte Radkappe aus Chrom.

      Auf einmal schossen in kurzen Abständen zwei Lichtstrahlen zu Boden. Dann war eine ganze Weile Ruhe. Das Ufo rührte sich nicht von der Stelle. Erst nach geraumer Zeit blitzten wieder blaue Lichtstrahlen auf. Ich habe mitgezählt: Viermal hintereinander. Dann vergingen nur wenige Minuten und das Monster stieg langsam höher und höher, schwebte mehrere Sekunden in der Luft und flog mit einem zischenden Geräusch über mich hinweg.

      Ich bekam eine furchtbare, panische Angst. Die Haare an meinen Armen und auf dem Kopf standen aufrecht. Ich wollte über die Haare streichen, konnte mich aber nicht bewegen, war gelähmt. Doch meine Sinne funktionierten nach wie vor.

      Erst nach langen, bangen Minuten konnte ich mich wieder bewegen. – Und ein Stein fiel mir vom Herzen!“

      Tiefe Betroffenheit und stilles Nachdenken …

      „Was hast du dann gemacht?“, interessierte den Jüngsten in der zuvor feucht-fröhlichen Runde.

      „Ich bin zum Jeep gegangen, der am Anfang des Kreuzweges stand und auf den Parkplatz unterhalb der Sternwarte gefahren. Als ich am Zaun war, habe ich nach Markus gerufen und alles ausgeleuchtet. Es war niemand da – sonst hätte der Hund angeschlagen.“

      „Morgen früh musst du unbedingt seine Schwester und die Nichte anrufen, damit sie nachsehen können, ob Markus tatsächlich entführt worden ist“, redete die besorgte Wirtin auf ihren Gatten ein.

      „Dem Markus ist alles zuzutrauen!“, lästerte hämisch grinsend der Stammgast mit der roten Nase. Es wurde lange hin und her diskutiert.

      „Für heute reicht es! Wir trinken die letzte Runde, dann geht es in die Federn. – Morgen, besser gesagt heute, ist auch noch ein Tag“, erklärte der Hausherr sichtlich geschafft und entließ kurz darauf die Trinkfestesten des Dorfes in die Nacht.

      Der nächste Tag.

      Wie ein Lauffeuer hatte sich herumgesprochen, dass der Sterngucker von den Alien entführt worden ist.

      Die Kommentare der Leute fielen sehr unterschiedlich aus. Die einen meinten:

      „Endlich passiert mal etwas“, andere sagten:

      „Das geschieht ihm recht“, und die meisten äußerten:

      „Ich glaube nicht an so einen Quatsch – Ufos, Alien. Das sind nur Hirngespinste!“

      Gegen Mittag hatte der Gastwirt die Nichte von Markus telefonisch erreicht. Er schilderte ihr kurz und knapp, was in der Nacht geschehen war und bat sie, an Ort und Stelle nachzusehen, ob ihr Onkel anwesend sei oder von den Außerirdischen entführt worden ist.

      Sie versprach, nach Feierabend ihres Mannes nach Lutter zu fahren. Anschließend würden sie sich in der Gaststätte treffen. Nach dem Telefonat informierte Ramona ihre Mutter, die gleich nebenan wohnte. Diese nahm die Nachricht erstaunlich gelassen entgegen, in sich gekehrt, ohne ein Wort zu sagen.

      In der Abenddämmerung fuhren Matthias und Ramona zur Sternwarte. Weder Markus noch Dux waren anwesend. Auch in der Wohnung war niemand anzutreffen. – Es war ihnen klar, dass alles so eingetroffen war, wie er es ihnen angekündigt hatte. Jetzt mussten sie entsprechend seinen Instruktionen schnell handeln.

      Sie kochten erst einmal Kaffee und sahen im Kühlschrank nach, was noch vorhanden war. Für eine Abendmahlzeit reichte es allemal.

      Während sie gemütlich am Küchentisch saßen, überlegten sie, wie sie vorgehen sollten …

      Alles, was jetzt zu tun war, wurde erledigt. Und dann Markus` fahrbarer Untersatz startklar gemacht.

      Mit zwei Autos fuhren sie los und hielten vor dem Gasthaus an.

      Die mollige, stets gut aufgelegte Wirtin, empfing sie sehr freundlich. Derweil die Frauen miteinander plauderten, staunte Matthias über die neue Innenausstattung der Gaststube. Sie war ganz im Bauernstil gehalten. An den Wänden hingen Jagdtrophäen und großflächige Bildnisse von Jagdszenen, die ein hiesiger Kunstmaler geschaffen hatte.

      „Da seid ihr ja!“, begrüßte der in den Gastraum eintretende Chef des Hauses seine bereits erwarteten Gäste.

      Sie nahmen zu viert am Stammtisch Platz.

      „Was darf ich euch anbieten?“, fragte die Wirtin Marion

      „Nur Alkoholfreies, am besten Cola, da bleibt man munter“, antwortete Matthias.

      „Das ist ja ein Ding!“, begann Marion die Unterhaltung und trank einen kräftigen Schluck Bier, frisch vom Fass.

      „Ich war geschockt!“, erklärte Ramona notgedrungen, mehr oder weniger scheinheilig.

      Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort:

      „Wir haben in der Sternwarte nachgesehen. Dort ist Markus nicht. In der Wohnung war er auch nicht anzutreffen. Der Hund ist ebenfalls weg. Es könnte schon sein, dass das Ufo beide mitgenommen hat.“

      „Berichte uns der Reihe nach, was du in der letzten Nacht erlebt hast“, sagte Matthias zum Gastwirt.

      Beim nächsten Glas Bier und einer Zigarette erzählte Waldemar bis ins Detail seine Geschichte …

      Danach waren Ramona und Matthias sehr erregt und aufgewühlt, obwohl es sie keineswegs unvorbereitet getroffen hatte.

      „Was wollt ihr jetzt machen?“, fragte die Wirtin.

      „Abwarten! – Vorsorglich haben wir seine Papiere und einige andere Sachen eingepackt. Wir wissen ja nicht, wann und ob er jemals zurückkommt. Die Sternwarte werden wir regelmäßig aufsuchen und die Wohnung kontrollieren. – Vor Einbrechern ist man nie sicher“, meinte Ramona und erklärte:

      „Das Auto nehmen wir mit zu uns.“

      Und Matthias fügte hinzu:

      „Wenn es nur da steht und nicht gefahren wird, kann man es bald auf den Schrottplatz bringen.“

      „Ich würde an eurer Stelle eine Vermisstenmeldung bei der Polizei aufgeben“, riet der Kneiper den Betroffenen.

      „Daran haben wir auch gedacht“, sagte Ramona.

      „Auf dem Heimweg werden wir die Polizeiinspektion in der Kreisstadt aufsuchen, das erledigen und dich als Augenzeugen benennen“, erklärte Matthias.

      „Das könnt ihr! Die Polizisten werden denken, sie haben es mit Spinnern zu tun – aber das macht nichts“, sprach der Gastwirt und ließ noch eine Runde ein.

      Als dann fünf krakeelende Jugendliche die Gaststätte betraten, fand das Gespräch ein abruptes Ende. Die auswärtigen Gäste zahlten und verabschiedeten sich. In Heiligenstadt gaben sie eine Vermisstenanzeige auf und waren froh, bald wieder in Westhausen zu sein, ohne dass jemand Verdacht geschöpft hatte …

      Tage später wurde der Gastwirt und Jagdpächter Waldemar von der Kriminalpolizei als Zeuge der Entführung vorgeladen.

      Er gab das, was er mit eigenen Augen gesehen und am Körper verspürt hatte, zu