Meine Pussy ist feucht und weit, obwohl ich alles andere bin als entspannt. Ich bin geil, aber gleichzeitig fühle ich nichts. Kein Fünkchen Lust. Ein Paradoxon.
Ich vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge. Keuche in sie hinein. Liam müsste jeden Moment in mir explodieren. Aber er tut es nicht. Stattdessen hebt er mich von sich und positioniert seinen Schwanz vor meinem Gesicht.
„Mund auf.“ Nach ein paar wenigen Stößen in meinen Mundraum, ergießt er sich in mir und ich schlucke die warme, klebrige Masse herunter.
Als Dank gibt er mir einen Kuss auf die Stirn, zieht sich direkt seine Boxershorts an, nimmt den Analplug und den Dildo von der Kommode und reicht sie mir. „Sauber machen“, sagt er bestimmend, gefolgt von einem kleinen Lächeln.
„Wo ist das Bad?“, frage ich.
„Wenn du im Flur stehst, wirst du es schon sehen.“
Tatsächlich ist es ziemlich eindeutig, wo ich hin muss. Das Badezimmer ist recht klein. Für eine Männer-WG ausreichend.
Während ich den Plug mit Seife und lauwarmen Wasser reinige, fällt mir auf, wie dick er wirklich ist. Kein Wunder, dass ich das Gefühl hatte, ein Kind zu gebären. Gut, das ist übertrieben. Nur frage ich mich, was das für Schmerzen sein müssen, wenn man ein Baby auf die Welt bringt … Trotz Adrenalin muss das die Hölle sein.
Nachdem ich fertig bin, überlege ich, ob ich auf Klo gehen sollte, um meine Blase zu entleeren, aber ich muss nicht und entscheide mich daher, nachher zu Hause zu gehen.
„Ich muss leider gleich zur Arbeit“, sagt er demotiviert.
Ich weiß nicht, ob er allgemein keinen Bock hat oder ob er lieber noch Zeit mit mir verbringen möchte …
Nachfragen tue ich nicht. Stattdessen kleide ich mich hurtig an, damit wir los können. Mein Oberteil stopfe ich wieder in die Seiten meines BHs.
Die weiße Tüte mit den Toys verstaut Liam im Kofferraum.
„Wir haben jetzt noch zwanzig Minuten. Ich würde gerne zu Fabian, um ihm Hallo zu sagen.“
„Geht klar.“ Und somit gehen wir Richtung Reeperbahn.
Fabian begrüßt Liam freudestrahlend, als wir den Fitnessstore betreten. Mich natürlich auch.
Die beiden unterhalten sich anregend. Aus diesem Laden geht man immer mit guter Laune heraus, weil seine Energie ansteckend ist und er einen tollen Humor hat.
Dank der vielen Lacher vergeht die Zeit jedoch noch schneller als gewöhnlich.
Kurz bevor Liam los will, treten Sophia und Josh über die Türschwelle. Was für ein Zufall!
„Was macht ihr denn hier?“ Beide schauen leicht überrascht, als sie Liam und mich entdecken.
„Ich brauche neues Whey“, beantwortet mein Bruder meine Frage.
„Kleine. Ich muss los jetzt. Wir schreiben.“ Liam verabschiedet sich mit einer festen, kurzen Umarmung bei mir. Und weg ist er.
„Cool, dann können wir ja gemeinsam nach Hause fahren“, wende ich mich den beiden zu.
Ich bin froh darüber, da ich ihnen, wenn wir in der Bahn sitzen, von meiner Entdeckung auf Liams Oberschenkel erzählen kann.
Wir verbringen eine gute Stunde bei Fabian, weil er so viel redet. Aber es ist verdammt interessant, was er uns erzählt.
So viel kostenloses Wissen über Gesundheit, Sport und Ernährung bekommt man sonst nirgendwo.
Mit neuen Erkenntnissen und neuen Supplements geht es zurück nach Hause.
„Und? Wie war’s mit Liam?“, stochert Sophia nach, nachdem wir uns in der U-Bahn niedergelassen haben.
„Aufregend, schön und zu kurz. Und verwirrend“, gebe ich nur preis.
„Hat er mit dir das Gespräch gesucht?“, hakt Joshi nach.
„Nein. Hat er leider nicht.“
„Dann weißt du also nicht, woran du bist?“
„Nein. Keine Ahnung, was das jetzt zwischen uns ist. Die Sache ist, dass ich auf seinem Oberschenkel auch noch ein kleines eingeritztes Herz entdeckt habe …“
„Was?!“, kommt es aus beiden Mündern im Chor gerufen.
„Ja. Keine Ahnung, ob er das selbst war oder ob es eine Frau bei ihm gemacht hat.“ Ich spüre, dass es mir nahe geht, obwohl ich nicht möchte, dass mich diese Tatsache verletzt.
„So krank wie der ist, kann er das auch selbst gemacht haben.“ Sophias Meinung über Liam ist nicht gerade positiv. Obwohl er ihr den einen Flogger für ihr Outfit für die Abi-Mottowoche geliehen hat … Sie ist als Domina gegangen und sah mit der Peitsche super authentisch aus. Ihre dunklen Haare zu einem glatten, strengen Zopf gebunden, ein schwarzes, freches Kleid, dazu schwarze, geschnürte Stiefel. Man hat ihr die Rolle total abgekauft.
Ihre Meinung über ihn fiel ins Negative, als sie mich bat, ihr seine Nummer zu geben, weil sie ihn etwas über Ernährung fragen wollte. Er beantwortete ihre Frage und fing dann aber an, mit ihr über andere Themen zu schreiben. Es ging natürlich in die sexuelle Richtung. Sophia ist aber sehr schlagfertig und hat das Ganze ins Lächerliche gezogen, was Liam nicht wirklich verstand. Ironie und Sarkasmus zu durchschauen, ist durchaus eine seiner Schwächen.
Ich habe dem Ganzen nicht viel Bedeutung beigemessen. Liam ist nun mal ein Mann, der offen mit seiner Sexualität umgeht und mit Sicherheit auch mit anderen Frauen flirtet.
Dabei fällt mir eine kurze schriftliche Konversation ein …
Ich hatte einen schlechten Tag und war genervt von ihm. Ich meinte zu ihm, dass er seinen anderen Frauen schreiben und nach Befehlen fragen soll. Er schrieb mir daraufhin, dass es nur mich gäbe. Das war vor seinem Österreichaufenthalt.
Ich kann ihm das nicht so recht glauben. Vor allem, wenn er selbst mit Sophia über Intimes schreibt, obwohl er weiß, dass sie mit meinem Bruder zusammen ist. Und jetzt dieses Herz …
In mir herrscht schon wieder ein Chaos. Es ist mir egal, sollte es neben mir andere Frauen geben. Auf der anderen Seite gefällt es mir ganz und gar nicht.
„Aber warum sollte er sich ein Herz selbst ritzen?“, wendet Josh ein.
„Liebeskummer?“, äußere ich eine intuitive Vermutung. Beide nicken.
„Ich werde später Antonella fragen, was sie über die ganze Sache denkt. Lasst uns über was anderes sprechen.“
Denn ich merke, wie meine Laune immer schlechter wird, was schade ist, da der Tag bisher grundsätzlich schön war.
Gegen Abend bekomme ich eine Nachricht von Liam, die mein Teufelchen freut und mein Engelchen in Zorn versetzt.
Ich hätte wirklich gerne noch länger Zeit mit dir verbracht!
Das freut mich. Ich auch mit dir. Aber es ist ja auch gut, dass du so schnell einen Job bekommen hast.
Das stimmt. Trotzdem wäre es wesentlich reizvoller gewesen, mich noch intensiver mit dir zu beschäftigen. ;)
Das hoffe ich doch. ;)
Bist du denn gut nach Hause gekommen?
Ja, wir waren noch eine Stunde bei Fabian …
Haha. Bei ihm kommt man immer nicht weg.
Das ist wahr. Aber macht immer Spaß bei ihm.
Ja, er ist fast wie ein Vater für mich. Er sagt auch selbst bei anderen, ich sei wie sein Sohn.
Das ist süß. Dann habt ihr echt ein enges Verhältnis.
Definitiv. Wir gehen sonntags auch immer gemeinsam