„Da passt du aber nicht ganz drauf …“
„Gut erkannt. Daher will ich hier schnellstens raus. Das ist kein Zustand.“
„Kannst du so überhaupt schlafen?“
„Ich muss halt mit meinem Kopf am Bettende schlafen. Also sozusagen an seinen Füßen, damit meine Füße über den Rand zur Tür ragen können. Viel schlafen tue ich ja eh nicht.“
„Das klingt definitiv nicht angenehm“, sage ich mitfühlend.
Ich frage mich, ob wir nun in Lars Bett Sex haben werden und erhalte direkt eine Antwort.
„Ist es auch nicht. Lars ist nicht davon begeistert, dass du jetzt hier bist. Noch ein Grund, eine eigene Wohnung zu finden. Sein Bett ist tabu.“ Liam geht an eine Sporttasche, die hinter der Tür verstaut liegt, und holt ein Handtuch hervor, welches er auf seinem Schlafplatz auslegt.
Nun weiß ich, wo das Spektakel stattfinden wird. Leider ist die Erregung von vorhin längst verflogen. Ich bedaure es sehr, dass wir nicht direkt da weitermachen können, wo wir aufgehört haben.
Ich hätte gerne erfahren, wohin mich diese neu empfundene Lust geführt hätte.
In der Möglichkeitsform zu denken, ist reine Zeitverschwendung. Ich sollte mich auf das Jetzt konzentrieren und nicht den vergangenen Gefühlen hinterhertrauern.
„Hol mal aus dem Kofferraum die weiße Tüte. Die hab ich vergessen.“ Liam drückt mir den Autoschlüssel in die Hand.
„Warum gehst du nicht selbst?“ Ein Blick genügt …
„Okay, ich gehe eben“, sage ich schnell, bevor es Ärger gibt. „Klingel nicht, sondern klopf ans Fenster. Die Klingel funktioniert nämlich nicht.“
„Komme ich da denn an?“
„So klein bist du nicht. Los jetzt.“
Ohne etwas zu entgegnen, setze ich mich in Bewegung.
Natürlich bin ich mal wieder zu blond und habe Probleme, den Kofferraum aufzubekommen. Da ich nicht zu lange wegbleiben will, damit Liam nicht nachfragt, was ich getrieben habe, setzt mich das nur noch mehr unter Druck, aber ich bekomme das Schloß auf gut Glück entriegelt. Ich greife nach der weißen Tüte und bin mir sicher, dass es sich dabei um die altbekannte Wundertüte handeln muss.
Er will also nicht bloß mit mir vögeln …
Ich schließe das Auto wieder ab und gehe zurück zum Haus. Ohne Weiteres komme ich allerdings nicht an das Fenster. Liam hat meine Größe überschätzt. Ich stelle mich auf die Zehenspitzen und klopfe zweimal gegen das schmutzige Glas. Wenige Sekunden später ertönt der Türsummer.
Langsam bilden sich kleine Ameisen in meinem Bauch. Das Kribbeln der Vorfreude.
„Und? Alles geklappt?“, empfängt er mich im Flur. Leider noch vollkommen bekleidet. Sein T-Shirt hätte er gerne schon mal ablegen können.
„Klar!“ Ich überreiche ihm die Tüte und seinen Autoschlüssel.
„Prima.“ Er geht in Lars Zimmer. Ich folge. Er setzt sich auf das Sofa und legt die Tüte neben sich ab.
„Zieh dich aus.“ Der tiefe Klang, der aus seiner Kehle ertönt, durchdringt mich.
Schon damals habe ich keine Unsicherheit gefühlt, als ich mich in seiner WG in Harburg entkleiden sollte. Doch war damals eine unterbewusste Unsicherheit vorhanden. Jetzt fühle ich mich anders. Wesentlich sicherer. Was daran liegen mag, dass ich ihm Aufnahmen von mir geschickt habe, die mich nach meinem Empfinden nicht gerade vorteilhaft präsentiert haben und da er nun dort sitzt, mich lüstern anschaut, ist es ziemlich klar, dass ich mich definitiv für nichts schämen brauche.
Würde ihn etwas stören, wäre ich nicht hier.
Es sei denn, er ist total notgeil und bekommt nichts Besseres ab … Mein Engelchen gönnt mir Liams Interesse nicht. Ich bin eine gute Partie. Notgeil ist er, aber das heißt nicht, dass er mich nur für sexuelle Zwecke benutzt. Er muss mich mögen.
Bevor mich meine Gedanken wieder davon abhalten, Lust zu empfinden, stelle ich sie ab und konzentriere mich nur noch auf Liam und mich.
„Sehr schön“, kommentiert er meinen nackten Körper.
„Komm her. Beug dich vor.“ Seine Anweisungen gibt er von sich, während er mit der Tüte in der Hand aufsteht. Ich suche Halt an der Rückenlehne des Sofas.
„Die Nippelklemmen sind noch im Auto?“
„Ja, die hatte ich nicht mitgenommen. Die liegen noch vorne im Handschuhfach.“
„Hm. Ok. Egal.“ Ich bin froh, dass sie im Auto liegen. Meine Nippel sind bereits wund genug. Meine Pussy erhofft sich ein Wiedersehen mit dem großen schwarzen Gummidildo.
Eine G-Punkt Massage wäre jetzt genau das Richtige. Doch es kommt anders. Ganz anders.
„Ahhh!“, schreie ich laut auf und werde dann ganz leise. Mein Puls erhöht sich schlagartig. Meine Nägel vergraben sich im Material der Couch. Das ist definitiv nicht der Dildo, der in meiner Vagina steckt. Ich vermute, dass es sich dabei um den Analplug handelt. Es sei denn, Liam hat sich in der Zwischenzeit ein paar neue Toys zugelegt.
„Das tut verdammt weh!“, jammere ich.
„Stell dich nicht so an“, zeigt er keinerlei Mitgefühl.
„Ohne Spaß. Es tut echt weh.“ Dieses Druckgefühl ist mit das unangenehmste, was ich je gefühlt habe. Beinahe schlimmer als meine Analentjungferung. Beinahe? Definitiv ist es schlimmer! Das gleicht wahrscheinlich der Praktik Fisting. Ob es sich so anfühlt, wenn man ein Kind gebärt? Dann möchte ich noch weniger Kinder haben, als es jetzt schon der Fall ist.
„Fühlt es sich kein bisschen gut an, so ausgefüllt zu sein?“, fragt er nach; die Erregung in seiner Stimme ist kaum zu überhören.
„Nein. Überhaupt nicht. Kein Fünkchen.“
„Entspann dich und versuche, dich daran zu gewöhnen“, bleibt er stur.
Der Schmerz lässt tatsächlich ein wenig nach, aber der Druck bleibt. Wenn ich mich bewege, wird der Schmerz mit Sicherheit aufs Neue entfacht.
„Kannst du das Ding bitte rausnehmen? Bitte, Sir“, winsele ich.
„Wenn du feiern gehst, wirst du das Teil tragen, damit kein anderer Kerl dich ficken kann“, klingt es bestimmend aus seiner Kehle.
„Mit dem Teil kann ich mich kein Stück bewegen. Ich würde also direkt zu Hause bleiben“, argumentiere ich zickig.
„Noch besser.“ Erneut zeigt er mir ein eifersüchtiges Verhalten. Hör hin, Engelchen. Ich muss ihm etwas bedeuten. Ansonsten wäre es ihm total egal, ob ich mit einem anderen vögle.
Er will dich nicht teilen, weil du ihm so sehr am Herzen liegst, sondern weil du bloß sein Besitz bist. Sein Spielzeug. Kein Kind teilt sein Spielzeug gerne mit anderen, kontert es.
Ich will diesen Worten keinen Glauben schenken. Mein Verstand sagt mir, dass Liam Gefühle für mich hegt. Gleichzeitig sitzt jedoch ein tiefer Zweifel in meiner Seele.
Als er es entfernt, bekomme ich einen Schweißausbruch. Wenn ich dachte, das Einführen sei schlimm gewesen, bin ich jetzt eines Besseren belehrt worden.
„Jesus Maria!“, fluche ich. Ich lasse mich mit den Knien auf das Handtuch, was auf dem Sofa liegt, fallen und lege meine Stirn auf der Rückenlehne ab. Ich versuche, den Schmerz wegzuatmen.
Währenddessen scheint sich Liam zu entkleiden. Ich höre das Öffnen des Reißverschlusses seiner Jeanshose.
„So. Komm, hoch mit dir.“ Er packt meinen Arm und zieht mich in den Stand. Ich fühle mich vaginal unglaublich gedehnt. Der Gedanke gefällt mir nicht. Hoffentlich ist es nicht wie nach dem Analverkehr, dass man ein paar Tage danach noch