NEW PASSION. Katie Pain. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Katie Pain
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783745085693
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ich die Augen schließe. Aber wahrscheinlich wird eh nur eine Nachricht von Liam, in der er mich fragt, ob ich mich bereits entschieden habe, angekommen sein. Und seit dem Konzert fühle ich mich leicht und frei. Mit dem Gefühl möchte einschlafen und lasse deshalb das Handy aus.

      Am Morgen nehme ich eine heiße Dusche. Meine Brustwarzen sehen fast schon wieder normal aus. Im Gegensatz zu meinem Hintern. Schade, dass die Haut dort nicht schneller verheilt. An den Schmerz beim Hinsetzen habe ich mich gewöhnt. Ich freue mich aber schon darauf, mich wieder schmerzfrei hinsetzen zu können.

      Schmerz ist definitiv nicht meins. Beim besten Willen kann ich nicht nachvollziehen, dass Menschen dadurch geil werden können. Ich bin dankbar für die Erfahrung. Die Nacht hat mir durchaus gefallen. Es war neu und aufregend und das hat für mich den Reiz ausgemacht. Nach jedem Treffen mit Liam mit Spuren auf der Haut und Schmerz nach Hause zu gehen …

      Nein, danke. Darauf kann ich getrost verzichten. Die Nähe und Geborgenheit werde ich vermissen. Wie auch seine Fähigkeit, die Kontrolle voll und ganz zu übernehmen. Dennoch würde ich jedes Mal mit einem flauen Gefühl im Magen zu ihm fahren. Vor allem möchte ich mein vollkommenes Freiheitsgefühl nicht aufgeben. Das ist mir gestern nach dem Konzert klar geworden.

      Obwohl ich vor dem Duschen meine Blase entleert habe, habe ich das Bedürfnis, sie wieder zu entleeren. Ich befürchte das Schlimmste. Auf dem Klodeckel sitzend, versuche ich, meiner Blase freien Lauf zu lassen. Allerdings höre ich es nur dreimal plätschern. Drei verdammte Tropfen haben meine Blase verlassen und dabei habe ich dieses unangenehme Gefühl in der Blasengegend verspürt. Herzlichen Glückwunsch. Neben den ganzen Arschschmerzen hat es jetzt auch noch meine Blase erwischt. Normalerweise bekomme ich spätestens zwei Tage nach dem Akt eine Blasenentzündung. Wieder eine Premiere. Ich hatte wohl doch zu lange mit dem Klogang gewartet, als ich bei ihm war. Jetzt habe ich den nächsten Salat. Nachher kaufe ich mir Blasentee und Cranberrysaft. Mit Glück bekomme ich diese Entzündung selbst in den Griff und muss beim Arzt nicht wieder in einen kleinen Plastikbecher pinkeln. Das hasse ich. Ich habe jedes Mal Angst, mich anzupinkeln, wenn ich den Becher unter mich halte. Als Mann ist man da treffsicherer.

      Nach einem guten Frühstück und einem Liter Tee, schalte ich mein Handy ein.

      Liam habe ich lange genug zappeln lassen. Nun werde ich ihm meine Entscheidung verkünden.

      Fünf ungelesene Nachrichten. Alle von Liam.

       Melina? Hast du dich entschieden?

       ???

       Guten Morgen. Ich hoffe du hast gut geschlafen.

       Wie viel Zeit brauchst du denn noch?

       Alles ok?

      Ich freue mich darüber, dass er sich anscheinend für mich interessiert, aber auf der anderen Seite lösen seine Nachrichten Stress in mir aus. Leider negativen. Dann bringe ich es mal hinter mich.

       Hey. Alles ok. Ich hatte gestern nach dem Konzert mein Handy direkt ausgelassen. Also … ich habe mich jetzt entschieden. Es ist nicht meins. Diese Sache mit dem Schmerz. Ich möchte das nicht. Mein Körper ist mir heilig und ich will nicht, dass ihm Schaden zugefügt wird. Dafür achte ich ihn zu sehr. Es tut mir leid. Das war wirklich eine tolle, unvergessliche Nacht für mich. Danke, Liam.

      Als ich auf senden drücke und meine Worte an Liam nicht mehr rückgängig zu machen sind, besucht mich wieder diese Unsicherheit. War das die richtige Entscheidung?

      Die vernünftigste auf jeden Fall, pflichtet mir mein Engelchen bei. Am liebsten würde ich ihn blockieren und seine Nummer löschen. Irgendwie habe ich Angst, dass seine Worte auf meine Absage mich verletzen könnten. Deshalb muss es die richtige Entscheidung sein.

      Ich lege mein Handy aus der Hand, als ich sehe, dass er online gekommen ist. Ich bin psychisch nicht bereit für seine Antwort.

      Daher geselle ich mich zu meinen Eltern ins Büro, um zu arbeiten. Mit meiner Mom halte ich noch einen kurzen Small Talk über das gestrige Konzert, bevor ich fleißig werde.

      Das Buchen von Belegen ist tatsächlich eine äußerst gute Ablenkung. Meine Gedanken kreisen nur um die jeweiligen Konten.

      Mein Tag verlief gut, bis auf die Tatsache, dass ich stündlich aufs Klo muss. Ich fühle mich befreit. Als sei mir eine Last von den Schultern gefallen. Erst, als ich mein Handy abends in die Hand nehme, spüre ich, wie sich meine Schultern anspannen und sich die Angst und die Unsicherheit wieder melden.

      Ganz oben in meiner WhatsApp Liste erscheint Liam. Bevor ich seine Nachricht öffne, scrolle ich die Liste einmal runter und wieder hoch. Das ist ein Tick von mir. Ich vollziehe dieses kleine Ritual täglich. Eigentlich ist es nur die Neugierde, ob jemand ein neues Profilbild hochgeladen hat. Dabei fällt mir auf, dass Amb kein Profilbild mehr von sich drin hat, was wirklich ungewöhnlich ist, da sie sich immer von ihrer schönsten Seite präsentieren muss. Als ich unseren Chatverlauf öffne, kommt die Meldung auf, dass ich dieser Person keine Nachrichten mehr senden kann.

      Haha. Krass, da hat die Alte mich tatsächlich einfach blockiert! Ich weiß, da ich Amber sehr gut kenne, dass es ihr spätestens in zwei Wochen leidtun wird und sie mich vermisst. Denn sie hat kaum Freunde und ist auf diese aber angewiesen. Ich komme auch gut ohne Freunde aus. Für Ratschläge habe ich meine Mom und wenn ich ins Kino oder feiern gehen will, gehe ich alleine oder ich frage Josh, ob er mich begleitet.

      Amber steht nun auch auf meiner Ignore-Liste, damit ich sicher gehe, dass ich in Zukunft nichts mehr von ihr hören werde. Ihre Entschuldigung kann sie sich sonst wo hinstecken. Für mich ist das Thema durch. Nun da das geregelt ist, kann ich mich Liams Antwort widmen. Allerdings muss ich vorher noch einmal dringend auf die Toilette. Scheiß Blase! Es war wohl einfach zu krass, was Liam da mit mir angestellt hat. Aber dieses Thema ist nun auch durch. Alles aus und vorbei. Ich kann mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren.

      Juhu!, ruft meine innere Stimme. Selbstverständlich mit einem ironischen Unterton.

      Nachdem ich meine Blase unter Schmerzen entleert habe, lege ich mich gemütlich auf mein Bett, atme einmal tief durch und öffne dann seine Nachricht.

       Hm … Schade. Aber ich akzeptiere deine Entscheidung natürlich, auch wenn ich mich gefreut hätte, weiter mit dir zu spielen. Ich will dir aber anbieten, dass wir auch normalen Sex haben können, wenn du magst. Meine Nummer hast du ja. Kannst dich immer melden.

      Scheiße! Hätte er mein Nein nicht einfach gänzlich akzeptieren können? Und peng! Da ist die Unsicherheit vollkommen in mir ausgebrochen. Was mache ich denn jetzt? Wenn ich sein Angebot annehme, bin ich inkonsequent. Wenn ich es ablehne, könnte ich es spätestens dann bereuen, wenn ich Lust auf einen Schwanz bekommen sollte und mir die Selbstbefriedigung keinen Spaß macht. Ja, solche Phasen habe ich leider. Die Sehnsucht schwindet nach ein paar Tagen wieder. Nerven tut sie trotzdem. Es wäre praktisch, einen Schwanz auf Abruf zu haben. Liam ist schon ein guter Liebhaber. Den findet man auch nicht so schnell irgendwo im Internet oder in irgendeinem Club.

      Er ist der erste Mann, der Leidenschaft in mir ausgelöst hat. Wieso sollte ich ihn demnach gehen lassen? Liam, ohne Schmerz. Das Angebot ist äußert attraktiv. Ich springe von meinem Bett und laufe die Treppen ins Büro hoch.

      „Mom!“

      Sie schaut von ihrem Bildschirm zu mir auf und wirkt gerade leicht gestresst, sodass ich sie eigentlich nicht ablenken mag, aber es ist wirklich dringend. Finde ich.

      „Was ist denn jetzt los?“ Mein Dad arbeitet konzentriert weiter. Er weiß, dass er gar nicht wissen will, worum es geht.

      „Ich habe Liam geschrieben, dass ich das Ganze nicht möchte und nun hat er mir angeboten, ganz gewöhnlichen Sex mit ihm zu haben. Soll ich das Angebot annehmen oder besser nicht? Praktisch wäre es doch schon, oder wie siehst du das?“

      „So euphorisch, wie du gerade auf mich wirkst, solltest du es wohl annehmen. Solange du dich nicht in ihn verliebst, hast du doch auch kein Risiko.“

      „Optisch ist er eigentlich