„Weil du nicht richtig zugehört hast. Für dich waren ja immer deine Reisen wichtig. Frag die anderen.“
„Wann ist es denn eigentlich bei euch so weit?“, richtete Kristen die Frage an Barry.
Laurel schaute Barry in die Augen. Was wird er jetzt sagen?, dachte sie.
„Wir haben noch nie über Heirat gesprochen“, antwortete Laurel schnell.
„Dann wird es Zeit. Aber ich dachte eigentlich an Nachwuchs“, grinste Kristen.
„Das wird nicht passieren. Ihr kennt unsere Meinung dazu“, schaute Barry in die Augen von Laurel.
Er hatte den Blick von Laurel gesehen und wusste, was sie gerade dachte. Barry konnte es in ihren Augen lesen. Es war die Frage, die sie ihm schon gestern gestellt hatte.
„Aber, in der Zwischenzeit ist viel Zeit vergangen. Ihr seid beide älter geworden. Es könnte doch sein, dass sich einer von euch mittlerweile anders entschieden hat“, meinte Matt.
„Wen meinst du denn? Unser Beruf lässt eine Planänderung nicht zu.“
„Ist das auch deine Meinung, Laurel?“, schaute Sara sie fragend an.
„Ja. Wir haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen. Daran wird sich auch nichts ändern“, sah sie zu Boden.
„Das ist doch nicht dein ernst? Du willst also nie Mutter werden?“, fragte Kristen nach.
„So ist es.“
„Dann verpasst du, nein ihr, etwas. Es ist ein wunderschönes Gefühl, wenn dich dein Kind anschaut und umarmt. Wenn es zum ersten mal Mama oder Papa sagen kann. Darauf wollt ihr also wirklich verzichten?“, hakte Jessi nochmal nach.
„Es kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo du bemerkst, dass in eurer Beziehung etwas fehlt“, nickte Katie enttäuscht.
„Ich hätte mir auch nie vorstellen können, dass ich mal Vater werde. Aber, seit unser Sohn da ist, weiß ich, wie herrlich das Leben mit ihm ist. Ich hätte es nie für möglich gehalten. Ein Kind ist eine Bereicherung“, erzählte Nolan.
„Wir führen das Leben, dass wir immer wollten. Ich weiß gar nicht, was daran so ungewöhnlich ist. Es gibt viele Paare, die ohne Kinder glücklich sind. Wir haben uns. Mehr brauchen wir nicht, um glücklich zu sein. Stimmts Laurel?“, nahm er sie in den Arm und schaute ihr tief in die Augen.
„Ja. Wir haben alles, was wir brauchen“, küsste sie ihn.
Katie, Jannett und die anderen schauten sich kopfschüttelnd an. Sie hatten bemerkt, wie traurig Laurel schaute, als sie erfuhr, dass nun auch das einzige, kinderlose Paar in ihrem Freundeskreis, Nachwuchs erwartete. Alle anderen hatten bereits Nachwuchs.
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„Nun lasst uns endlich über was anderes reden. Wir haben euch eingeladen um zu feiern. Wir sind bald wieder weg und diesmal könnte es etwas länger dauern“, teilte Barry den Freunden mit.
David und Tommy sahen sich kopfschüttelnd an. Konnte er nicht endlich vergessen, was geschehen war? Adrian, Gordon, Matt und Nolan verstanden Barry nicht. Sie waren glücklich mit ihren Kindern. Warum war er nur so gegen Kinder? Laurel spielte das Spiel mit. Sie ließ sich nichts anmerken. Niemand sollte sehen, wie traurig sie war und wie weh es tat, als sie die Worte von Barry hörte. Es wurde ein langer Abend, bis sich die Freunde von ihnen verabschiedeten. Über Kinder wurde nicht mehr gesprochen. Natürlich versprach man, Barry und Laurel zum Flughafen zu
begleiten. Man wollte sich dort nochmal verabschieden, denn dann sah man sich wieder eine lange Zeit nicht.
Kapitel 2 Eine Reise die einiges veränderte
Der Tag der Abreise war gekommen. Die Freunde brachten Laurel und Barry zum Flughafen. Sie umarmten sich und Tränen flossen, weil man sich nun wieder ein paar Monate nicht sehen konnte.
„Wenn wir uns wiedersehen, ist wahrscheinlich unser Kind schon da. Schade, dass du es nicht miterleben kannst. Erwartest du nicht auch mehr von deinem Leben?“, umarmte Rebecca liebevoll Laurel.
„Ich weiß es nicht.“
„Du zweifelst also?“
„In letzter Zeit habe ich viel darüber nachgedacht, aber du kennst Barry“, schaute Laurel mit Tränen in den Augen ihre Freundin an.
„Glaubst du nicht, dass er seine Entscheidung ändern könnte?“
„Niemals. Ich kenne nur den eigentlichen Grund dafür nicht“, schüttelte Laurel den Kopf.
„Dann musst du ihn herausfinden, bevor es für dich zu spät ist. Nutze die Zeit, in der ihr unterwegs seid. Melde dich ab und zu. Ich denke an dich“, drückte Rebecca sie wieder.
„Werde ich. Machs gut, Rebecca.“
„Ich wünsche euch eine wundervolle Zeit“, umarmte Jessi Laurel.
„Ja, ich euch auch. Und vielleicht ändert sich die Meinung von Barry doch noch“, küsste Sara sie auf die Wange.
David, Tommy, Matt, Adrian, Gordon und Nolan klopften ihrem Freund noch einmal auf die Schulter.
„Überdenke deine Entscheidung“, sagte Adrian dabei.
„Ja, überleg dir die Sache nochmal, Barry, bevor du Laurel verlierst“, meinte David.
„Was meinst du? Warum sollte ich Laurel verlieren. Sie liebt mich“, schaute er sie erstaunt an.
„Sie ist eine Frau. Vielleicht vermisst sie etwas in eurer Beziehung. Könnte doch sein. Pass auf sie auf, mein Freund“, fügte Gordon hinzu.
Seine Freunde schauten ihn noch einmal eindringlich an.
„Ich werde immer auf sie aufpassen“, rief Barry ihnen hinterher.
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„Auf wen passt du auf?“, schaute Laurel ihn fragend an.
„Auf dich natürlich. Auf wen denn sonst, mein Liebling.“
„Ich kann auch gut auf mich selbst aufpassen. Ich brauche nicht ständig deinen Schutz“, antwortete sie ihm etwas ungehalten.
Barry betrachtete sie genau.
„Ist was? Habe ich etwas falsches gesagt oder getan?“
„Nein.“
Noch einmal drehten sich die beiden um und winkten ihren Freunden zu. Dann waren sie im Flugzeug verschwunden.
„Ist euch auch aufgefallen, wie nachdenklich Laurel wirkte?“, fragte Jannett in die Runde.
„Nachdenklich und irgendwie traurig“, meinte Kristen.
„Ich denke, dass der Zeitpunkt gekommen ist, wo sie sich fragt, ob die Entscheidung, die sie vor Jahren getroffen hat, richtig war“, nickte Katie.
„Ich bin deiner Meinung. Bald haben wir alle Kinder, nur die beiden nicht. Ich verstehe Barry nicht. Warum wehrt er sich so dagegen?“, schüttelte Sara mit dem Kopf.
„Ja, dass ist schon sehr eigenartig“, meinte auch Jessi.
Keiner hatte eine Antwort. Und die beiden, die den Grund kannten, schwiegen darüber. Sie hatten es Barry versprochen. So hoben die Jungs nur die Schultern und schauten sich gegenseitig an.
Während des ganzen Fluges redete Laurel kaum ein Wort. Sie hing ihren Gedanken nach. Barry fiel auf, wie ruhig sie war. Er ahnte worüber sie nachdachte. Immer wieder schaute er nach ihr, nahm sie in den Arm oder streichelte ihre Hand.
„Was ist mit dir, Süße? Fühlst du dich nicht wohl?“
„Mir geht es gut. Es ist nichts.“
„Ich