„Was redest du denn da? Natürlich bin ich glücklich. Mir fehlt nichts. Ich habe dich. Das ist alles, was ich will. Wie kommst du auf eine solche Idee?“
„Keine Ahnung. Mir ist aufgefallen und das nicht erst seit heute, dass du keine Ruhe findest. Du bist immer in Bewegung. Immer unterwegs. Du könntest nie für längere Zeit an einem Ort bleiben, erst recht nicht, wie unsere Freunde, so viel Zeit zu Hause verbringen.“
„Muss ich das denn? Du weißt, dass ich immer schon ein aktiver Mensch war. Das bin ich immer noch. Ich jogge gerne, weil man dabei den Kopf frei bekommt und ich so Kraft tanke, für den nächsten Auftrag. Was ich nachher auch noch tue. Ich spiele gerne Tennis so oft es geht. Das brauche ich einfach. Mir fehlt sonst nichts. Was stört dich plötzlich daran?“, interessiert es ihn.
„Es stört mich nicht. Mir ist es nur aufgefallen. Ich weiß ja, dass du Sport und vor allem das Laufen liebst. Du tust es sogar, wenn wir auf Reisen sind und kaum Zeit dafür haben.“
„Vielleicht solltest du es auch mal probieren“, schaute Barry sie fragend an.
„Warum sollte ich?“
„Es würde deine Gedanken vertreiben, die du gerade mit dir herumschleppst“, schaute Barry sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Welche Gedanken meinst du?“
Spürte er, dass sie das Thema, über welches sie gestern gesprochen hatten, noch nicht abgehakt hatte?
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„Du weißt genau, von welchen Gedanken ich rede. Vergiss es endlich. Du wirst sehen, wenn wir erst wieder unterwegs sind, denkst du gar nicht mehr daran“, nickte er mit dem Kopf.
So einfach war das für ihn? Es war ihm nicht wichtig, ob sie sich die Zukunft anders vorstellte, als er. Ich werde ständig daran denken, wie es wäre, Kinder zu haben, dachte sie.
„Ich weiß nicht, von was du sprichst“, tat sie unwissend.
„Glaube schon. Das Thema Kinder ist bei dir noch nicht erledigt. Ich sehe es dir an.“
„Unsinn. Du irrst dich. Ich habe damit abgeschlossen. Ich liebe unser Leben, so wie es ist. Hauptsache ist, dass du glücklich und bei mir bist“, beruhigte sie ihn.
„Ich bin glücklich und ich werde immer bei dir sein. Ich könnte dich nie verlassen. Niemals, egal, was auch geschehen wird.“
Ist das wirklich so? Was ist, wenn ich es darauf ankommen lasse und tatsächlich schwanger werde? Was würde er dann tun? Würde er mich wirklich verlassen? Oder, würde er sich freuen? Ich könnte mir vorstellen, dass er ein liebevoller Vater wäre, dachte sie.
„Träumst du gerade?“, riss er sie aus ihren Gedanken.
„Warst du eigentlich froh darüber, als du noch eine kleine Schwester bekommen hast? Ich meine, du warst lange allein und hattest deine Eltern ganz für dich. Dann musstest du sie mit deiner Schwester teilen?“, wollte Laurel jetzt plötzlich wissen.
„Natürlich war ich froh. Ich liebe Lexi. Sie bedeutet mir sehr viel. Auch wenn wir neun Jahre auseinander sind, war es doch immer lustig bei uns zu Hause. Lexi hat Leben in die Bude gebracht, so war es nie langweilig. Meine Eltern, waren sehr glücklich als Lexi auf die Welt kam. Und ich als großer Bruder habe sie vergöttert. Wie ich dich vergöttere“, lächelte er.
„Tust du das?“, ging Laurel langsam auf ihn zu.
„Ja, dass tue ich und du weißt es.“
Liebevoll schlang er die Arme um sie und küsste sie leidenschaftlich.
„Du weißt schon, dass wir noch unsere Freunde anrufen müssen?“, hielt sie ihn zurück.
„Wir haben noch genug Zeit. Ich habe eine viel bessere Idee.“
Schon hob er sie auf seine starken Arme und verschwand mit ihr.
„Jetzt wird es aber Zeit. Rufen wir unsere Freunde an“, schmiegte sich Laurel an Barry.
„Ok. Du die eine Hälfte, ich die andere.“
„Hoffentlich haben alle Zeit. Es ist schon etwas kurzfristig“, nickte Laurel.
Zum Glück hatten alle nichts besseres vor. Diesmal kamen sie sogar ohne ihren Nachwuchs, was Barry besonders beruhigte, denn er wollte dieses Thema mit Laurel vermeiden.
„Es ist schön, dass es geklappt hat“, begrüßten sie ihre Freunde.
„Ihr werdet uns also bald wieder verlassen?“, fragte Katie.
„Ja. In ein paar Tagen geht es wieder los“, nickte Laurel.
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„Bist du es nicht leid ständig woanders zu sein?“, schüttelte Rebecca den Kopf.
„Das ist unser Leben. Wir haben uns dafür entschieden“, antwortete Laurel etwas eigenartig.
„Aber ist es auch dass, was du willst?“, wollte Rebecca wissen.
„Aber ja. Warum fragst du mich das jetzt?“
„Nun, ihr seid die einzigen, die noch nie über Kinder geredet habt“, stellte Rebecca fest.
„Ist das so?“
„Willst du wirklich auf Kinder verzichten, nur wegen Barry?“, fragte Jessi nach.
„Ich tue es nicht nur wegen ihm. Es war auch meine Entscheidung“, nickte Laurel.
„Ja, damals. Das ist schon lange her“, erinnerte Sara sie.
„Trotzdem“, meinte Laurel nur.
Rebecca nahm Blickkontakt zu Tommy auf.
„Tommy, sollen wir es ihnen sagen?“
„Auf jeden Fall. Ich will, dass es alle erfahren. Vor allem Laurel und Barry, die uns ja bald wieder verlassen“, kam Tommy auf Rebecca zu und nahm sie in den Arm.
„Alle mal herhören. Rebecca und ich werden heiraten“, strahlte Tommy.
„Aber, dass ist noch nicht alles. Ich bin schwanger. Tommy und ich bekommen ein Kind. Ist das nicht wundervoll?“, schaute sie in die erstaunten Gesichter ihrer Freunde.
„Ihr bekommt Nachwuchs?“, starrte Laurel beide an.
„Ja. Ich bin im 4. Monat“, lächelte Rebecca.
„Was? Ihr habt es so lange geheim gehalten?“, staunte Jannett.
„Wir wollten ganz sicher gehen“, legte Tommy seine Hand auf Rebeccas Bauch.
„Das ist ja eine tolle Neuigkeit. Ich freue mich so für euch“, fiel Katie den beiden um den Hals.
Sie freuten sich alle mit ihnen über diese Nachricht und umarmten sie. Barry und Laurel sah man an, wie überrascht sie waren.
„Da habt ihr uns wirklich überrascht“, klopfte Adrian seinem Freund auf die Schulter.
„Wann ist denn die Hochzeit?“, wollte Nolan wissen.
„Einen festen Termin haben wir noch nicht. Wir wollen natürlich warten, bis Barry und Laurel wieder zurück sind“, erklärte Rebecca.
„Ist es wirklich wahr? Ihr heiratet?“ fragte Barry nochmal nach.
„Ja. Warum bist du so erstaunt darüber. Wir sind jetzt schon fünf Jahre zusammen und wir lieben uns. Also, warum sollen wir den Schritt nicht wagen, zumal ein Baby unterwegs ist“, erklärte Tommy ihm.
„Ich dachte immer, dass du …..“
Weiter kam Barry nicht.
„Hast du etwa gedacht, dass ich nie heiraten wollte? Da hast du dich geirrt. Auch wenn ich nur selten darüber gesprochen habe, war für mich immer klar, dass ich irgendwann einmal heiraten und eine Familie gründen möchte. Nun ist es soweit.