Fire&Ice 10 - Joey Parker. Allie Kinsley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Allie Kinsley
Издательство: Bookwire
Серия: FIRE & ICE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738054026
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kannst doch nicht so viel Geld mit dir herumschleppen! Was ist, wenn du überfallen wirst!"

      Sie sagte einen Moment lang nichts und Joey ärgerte sich bereits darüber, dass er sie so scharf angesprochen hatte, als sie antwortete: "Naja … wie du am eigenen Leib erfahren musstest, kann man sich mit viel Kleingeld ziemlich gut zur Wehr setzen …"

      Er lachte laut auf. Wo sie recht hatte …

      "Ich würde mich gern mit dir auf einen Kaffee treffen", sagte er dann.

      "Nein."

      Mehr nicht. Einfach nur Nein.

      "Komm schon, Kyle. Glaubst du nicht, du bist mir für die Hand etwas schuldig?" Es tat ihm leid, dass er sie so unter Druck setzen musste, aber er wollte auf jeden Fall ein Date mit ihr.

      "Ich will wirklich nicht."

      "Was ist schon dabei? Nur einen Kaffee. In Netties Diner? Da ist immer viel los." Er hatte eine ziemlich genaue Vorstellung davon, was ihr Problem mit einem Date war. Viele Menschen würden ihr vielleicht die nötige Sicherheit geben.

      "Warum?"

      "Ich will dich treffen, mit dir reden, dich kennenlernen. Ist das zu viel verlangt?"

      Beinahe rechnete er mit einem Ja, aber dann seufzte sie auf.

      "Nein. Okay. Wann?"

      "Nachdem ich jetzt sowieso nicht arbeiten kann, bin ich flexibel."

      "Das musstest du mir nochmal unter die Nase reiben, oder?"

      "Ja." Joey lachte auf. "Also wann?"

      "Morgen gegen zehn Uhr?"

      Frühstückszeit. Dann, wenn der Laden definitiv am vollsten war.

      "Hört sich gut an. Danke, Kyle."

      "Bis dann." Sie legte auf, ehe er ein weiteres Wort sagen konnte.

       KYLE

      Einige Minuten lang starrte sie auf ihr Handy. Irgendwie hatte es Mr. Stiernacken tatsächlich geschafft, sie zu einem Kaffee zu überreden.

      Allein die Tatsache, dass sie so lange mit ihm telefoniert hatte, war ein Wunder und dann das?

      Verwirrt schüttelte sie den Kopf, musste aber zugeben, dass es ein sehr angenehmes Gespräch gewesen war. Wenn sie nicht wüsste, wie er aussah, könnte sie ihn durchaus sympathisch finden.

      Kyle zuckte bei ihrem eigenen Gedanken zusammen. Tia hatte recht. Sie war furchtbar oberflächlich! Keinen anderen Menschen hätte sie jemals so in eine Schublade gesteckt nur wegen seines Aussehens!

      Peinlich berührt schwor sie sich, Joey eine gerechte Chance zu geben. Von mehreren Seiten war ihr jetzt versichert worden, dass an ihm nichts auszusetzen war, also warum nicht?

      Er hatte ihr absolut nichts getan.

      Kyle war froh über ihren eigenen Entschluss. Sie wollte niemanden aufgrund seines Aussehens abwerten.

      Nach einer kurzen Dusche legte sie sich ins Bett. Ihr Kopf war voll mit Bildern des Tages. Voll mit Bildern von Joey, seinen Oberschenkel-Armen und der breiten Brust in dem zu kleinen Shirt.

      Immer wieder waren da auch Bilder von Joey. Wie er versuchte es ihr recht zu machen. Wie er stehen geblieben war, um ihr den Vortritt in den Behandlungsraum zu lassen. Wie er die Klinke festhielt und sich dann dafür entschied, die Tür für sie offen zu lassen.

      Konnte so jemand ein schlechter Mensch sein?

      4 Kaffee-Date

       JOEY

      "Was ist denn mit dir los?", fragte Mike, der mit seinem Kaffee wie jeden Morgen üblich auf dem Sofa saß.

      "Ich treff mich gleich mit Kyle."

      "Warum das?"

      "Weil sie mir gefällt."

      Mike sah ihn an, als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank. "Sie hat dir die Hand gebrochen und ist dann davon gerannt. Wie deutlich brauchst du deinen Korb noch?"

      "Das war ein Missverständnis."

      "Du bist verrückt!"

      "Das fällt dir erst jetzt auf?"

      "Nein, aber das Ausmaß schockt mich jedes Mal aufs Neue."

      Joey lachte. "Du wirst schon sehen. Kyle wird mich mögen, wenn sie mich erstmal kennt."

      "Darauf würde ich nicht wetten!"

      "Und seit wann bist du so allwissend? Wenn ich mich recht erinnere, bist du Single!"

      "Nicht mehr lang!"

      "Sagt wer?"

      "Facebook. Noch 3 Tage und vier Stunden, dann habe ich meine Traumfrau."

      "Sag du mir noch einmal, ich sei verrückt!"

      Beide lachten laut auf.

      "Hast du deine Kollegin erreicht?"

      "Ja gerade eben. Übermorgen ist sie da."

      "Perfekt. Ich sag De gleich Bescheid, dass sie die Kunden für die kommenden Wochen informiert."

      "Danke dir."

      "Wir müssen uns noch um die Anzeige für das WG Zimmer kümmern!"

      "Mach ich. Ich muss los."

      "Viel Glück!"

      Das konnte er durchaus brauchen. Kyle war keine einfache Frau. Er würde alles Glück der Welt brauchen, um sie davon zu überzeugen, dass er mehr als dieses Kaffee-Date wert war!

       KYLE

      Wie erhofft war es zur Frühstückszeit in Netties Diner extrem voll. In weißen Ballerinas, Jeans und einer weiten Bluse fühlte sie sich wohl genug, um sich der Herausforderung zu stellen.

      Vorurteile überwinden und allen Menschen die gleiche Chance geben. Das war der Plan.

      Joey wartete vor der Tür auf sie. Das erste, was sie sah, war die große Schiene an seiner Hand. Sofort hatte sie wieder ein schlechtes Gewissen.

      "Hey, schön, dass du gekommen bist", begrüßte er sie lächelnd. Er hatte ein wirklich nettes Lächeln. Offen, sympathisch und sehr freundlich. Es dürfte also nicht allzu schwer sein, ihn zu mögen … oder?

      "Es tut mir so leid!"

      Einen Moment sah er verwirrt aus, dann hob er lachend die Hand.

      "Ach das? Quatsch. Einen Kaffee mit dir ist das auf jeden Fall wert."

      Er schien es wirklich nicht so schlimm zu finden, also entspannte sie sich wieder ein bisschen.

      Als nächstes fielen ihr erneut diese enormen Muskelberge auf.

      Sie musste sich selbst ermahnen, ihn deshalb nicht wieder in eine Schublade zu stecken.

      Er trug knielange Jeans und ein zu enges Shirt. Sie konzentrierte sich lieber wieder auf sein Lächeln.

      "Gut. Wollen wir rein gehen?", fragte sie, nachdem die Stille zwischen ihnen unheimlich wurde.

      "Es ist ziemlich voll … wir können auch woanders hingehen."

      "Nein. Hier ist gut." Voll war genau das, was sie wollte. Ohne auf seine Antwort zu warten, ging sie hinein.

      Er hatte recht. Es war verdammt voll. Alle Tische waren belegt und sogar an der Theke sah es wirklich schlecht aus.

      Sie zuckte zusammen, als er ihr eine Hand auf den Rücken legte und sie vorwärts schob.

      "Da hinten sind noch zwei Plätze", sagte er, nahm seine Hand aber nicht wieder weg.

      Und eigentlich, wenn sie ehrlich zu sich selber war,