Fire&Ice 10 - Joey Parker. Allie Kinsley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Allie Kinsley
Издательство: Bookwire
Серия: FIRE & ICE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738054026
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      Sechs Stunden später musste er seine Aussage revidieren. Einen Kuchen zu backen war sehr wohl sehr schwer! Er hatte es wirklich versucht!

      Zuerst hatte er Tina angerufen und sich die Adresse eines gut sortierten Buchhandels geben lassen.

      Ihr Tipp war verdammt gut und er hatte ein tolles Backbuch mit vielen Bildern gefunden.

      Er hatte sich alle Bilder angesehen und sich für einen Kuchen entschieden, der verdammt lecker aussah. Mit Sahne und Kirschen.

      Schließlich wollte er sich mit seinem Kuchen nicht blamieren.

      Dann hatte er sich aus einem nahegelegenen Supermarkt alle Zutaten besorgt und war dann in seine Wohnung gefahren.

      Leider musste er feststellen, dass er alle Küchengeräte, die man wohl laut Backbuch benötigte, um einen Kuchen zu machen, überhaupt nicht hatte.

      Er hatte Destiny angerufen. Diese hatte ihn jedoch nur ausgelacht und gefragt, ob er denn noch wüsste, dass sie bei Julien wohnte.

      Gute Antwort, damit war die mögliche Existenz von Küchengeräten eindeutig geklärt.

      Daraufhin war er, samt seiner Zutaten, zu Nina gefahren, weil mit ihr zu telefonieren einfach zu anstrengend war.

      "Ich und backen?", war ihre einzige Reaktion.

      Als er frustriert die Schultern fallen ließ, schickte sie ihn zu Maya.

      Die war leider nicht zuhause. Dafür traf er unterwegs Trish, die zwar nicht backen konnte, aber eine voll ausgestattete Küche hatte.

      "Warum hast du all dieses Zeug?", fragte er, als sie in ihrer alten Wohnung ankamen. Offiziell wohnte sie seit einiger Zeit bei Logan.

      "Chris hat die Wohnung eingerichtet. Wahrscheinlich ist er davon ausgegangen, dass ich irgendwann mal unter die Hausfrauen gehe."

      "Okay. Danke, dass du mir hilfst."

      "Ach was. Wie schwer kann es schon sein einen Kuchen nach Rezept zu machen?"

      Eine Stunde später hatten sie die Antwort. Es war für einen Laien nahezu unmöglich.

      Die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld. Er und Trish ebenso. Die Sahne war Butter und der Teig klumpig.

      "Ich frage Nicky. Sie kann das bestimmt!"

      Nur Minuten später kam sie zurück. Nicht mit Nicky, aber mit Tia.

      "Mein Gott, was habt ihr denn gemacht?", fragte diese mit großen Augen.

      "Versucht einen Kuchen zu backen", gab Joey frustriert zurück.

      "Und wie kommt das Mehl an euch und die Schränke? Es sieht eher nach einer Essenschlacht aus."

      "Die Maschine hat es verteilt."

      Trish schien das Ganze nichts auszumachen, aber Joey schämte sich für seine Unfähigkeit einen einzigen verdammten Kuchen zu backen in Grund und Boden.

      "Habt ihr nicht den Deckel drauf gemacht? Ach vergiss es. Ich helfe euch. Zeig mal das Rezept." Sie kam mit großen Schritten durch den Raum und zog das Backbuch über die Theke zu sich.

      Tia warf einen einzigen Blick auf die geöffnete Seite im Backbuch und sah ihn dann mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.

      "Warum willst du gleich mit so einer schweren Torte anfangen?", fragte sie und klang dabei als hätte er nicht mehr alle Tassen im Schrank.

       Hast du auch nicht! Spätestens klar, seit du behauptet hast, dass du backen kannst!

      "Sie sah gut aus!", wehrte er sich.

      "Na und? Ein fünf Gänge Menü sieht auch gut aus, dennoch fange ich erstmal mit Spaghetti an. Für was brauchst du ihn überhaupt?"

      Um diese Frage war er den bisherigen Tag immer gut herumgekommen. Die anderen hatten ihn schlicht für verrückt erklärt oder ausgelacht. Niemand wollte wissen, warum er Kuchen backen wollte.

      Leider sah Tia ihn sehr auffordernd an. Sie würde die Antwort auf jeden Fall hören wollen.

      "Spenden."

      "Wofür?"

      Nein. Um eine richtige Antwort würde er definitiv nicht herumkommen. Also wappnete er sich schon mal vor ihrem Gelächter.

      "Kyle", murmelte er und Tia lachte auch schon laut los.

      "Dieser ganze Aufwand für Kyle? Das ist echt süß, Joey. Aber dafür ist dieser Kuchen absolut ungeeignet. Es muss ein Kuchen sein, den man von der Hand essen kann. Komm, wir machen schnell einen hervorragenden Tia-Spezial-Cheesecake!"

      Joey atmete erleichtert auf. Endlich jemand, der Ahnung von dieser Materie hatte.

      Außerdem stellte sich heraus, dass Kuchen backen doch eine einfache Angelegenheit war.

      Nachdem sie die Küche geputzt hatten, mussten Trish und er sich an den Tresen setzten, während Tia ganz einfach in Windeseile einen perfekten Kuchen zauberte.

      Ganz einfach eben … solange er es nicht tun musste!

      5 Immer Näher

       JOEY

      Das Klingeln seines Weckers konnte er erst überhaupt nicht zuordnen. Nur ganz langsam erinnerte er sich daran, dass er Kyle versprochen hatte, den Kuchen mitten in der Nacht zu ihr zu bringen.

      Mühsam und mit noch halb geschlossenen Augen taumelte er unter die Dusche und schwor sich dabei, nie wieder zu einer so unmöglichen Uhrzeit aufzustehen. Er hatte noch nie verstanden, wie Menschen um sieben Uhr nachts schon fit sein konnten!

      Wenn es nach ihm ginge, würden die Tage nicht vor zwölf beginnen. Leider war das in seinem Job auch nicht immer möglich. Aber alles vor zehn war definitiv Körperverletzung!

      Duschen, während ein Arm nicht nass werden sollte, stellte sich für ihn in diesem Zustand als eine schier unüberwindbare Aufgabe dar.

      Irgendwie hatte er es dennoch geschafft. Der Kuchen war unbeschadet im Fußraum des Camaro gelandet und er selbst auf dem Fahrersitz.

      Die Fahrt über fluchte er abwechselnd über seine verdammte Schiene und den beschissenen Berufsverkehr. Beides besserte seine Morgenmuffelstimmung absolut nicht!

      Ganz im Gegensatz zu Kyle. Ein Blick auf ihr fröhliches Gesicht reichte, um seine Stimmung enorm zu heben!

       KYLE

      Sie hatte fast nicht damit gerechnet, dass Joey wirklich kommen würde. Aber als sie den dröhnenden Motor des Camaro hörte, aufsah und Joey entdeckte, war sie positiv überrascht.

      "Guten Morgen", sagte sie lächelnd. Dass es nicht seine Uhrzeit war, sah man auf den ersten Blick. Er sah ein bisschen aus wie ein Zombie, aber er hatte tatsächlich einen Kuchen dabei.

      Eigentlich hatte sie sich auf eine Ausrede wie "Mein Hund hat ihn gefressen" eingestellt.

      "Guten Morgen. Cheesecake für die Damen."

      "Super. Danke dir. Hast du ihn schon angeschnitten?"

      Er sah sie ein wenig an, als würde sie eine fremde Sprache sprechen und antwortete dann zögerlich: "Nein?"

      "Okay, dann mach ich das schnell. Sie nahm ihm die Box ab und ging zu einem der Tische hinter der gekühlten Glastheke.

      Joey folgte ihr. "Und was macht ihr hier jetzt?"

      "Wir verkaufen die Kuchen, um die Spendenkasse ein bisschen aufzubessern."

      "Wie lang dauert das?", fragte er dann, während sie den Kuchen aus der Box nahm. Es war nicht irgendein Cheesecake. Er war mit Schoko und Himbeersirup. Kyle hätte schwören können, dass es Tias Rezept war.

      Ihr gegenüber hatte sie sich strikt geweigert, das Rezept rauszugeben. Sie