Lexikon der Gewebe. Thomas Meyer zur Capellen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Meyer zur Capellen
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783866415034
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stark an. → XFIT, → Lycra T400.

      Literatur: P.-A. Koch; S. Houis; F. Schreiber; T. Gries: Faserstoff-Tabellen nach P.-A. Koch: Bikomponentenfasern (deutsch/englisch), Shaker, Aachen, 2008.

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      Abb. 1: Biko-Polyester

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      Abb. 2: Biko-Polyester

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      Abb. 3: Biko-Polyester

      Bilateral, lat. = zweiseitig; beispielsweise ist die Struktur der Merino-Wollfaser bilateral in Form zweier Halbzylinder, dem sog. Orthocortex und dem Paracortex; → Wolle.

      Billardfilz, engl. = billard felt; irrtümliche → Bezeichnung für → Billardtuch, da es sich bei diesem Produkt um ein Gewebe und nicht um einen Filz handelt.

      Hersteller: www.filzfabrik-fulda.de und www.neufilz.de.

      Billroth-Batist, engl. = cerecloth; Name nach dem dt. Chirurgen Dr. Theodor Billroth (1829–1894), der neue Operationstechniken einführte. Es ist ein wasserdichter, leinwandbindiger, einfacher Baumwollbatist in gelblich-roter Farbe. Er enthält eine Leinölimprägnierung mit anschließender Glättebehandlung durch den Kalander.

      Einsatz: medizinische Verbände (daher auch die Bezeichnung „Verbandbatist“).

      Bimsstein, ahd. = bumis, lat. = pumex (Lava), engl. = pumice stone; ein mit Wasserdampf, Chlor, Schwefelwasserstoff, Kohlendioxid u. a. angereichertes Eruptivgestein von sehr hoher Leichtigkeit. Das spezifische Gewicht liegt bei ca. 2,4 bis 0,3 g/cm3 (das spez. Gewicht von Wasser liegt bei 1 g/cm3). Dieses teils scharfkantige, porendurchsetzte Material ist überwiegend grau bis weiß. Das geringe Gewicht ist auch der Grund, warum Bimssteine für das sogenannte Stonewashed-Verfahren für → Jeans Verwendung finden. Jährlicher Abbau ca. 12 Mio. Tonnen. Vorkommen in Mexiko, Ungarn, auf den Liparischen Inseln, aber auch im Laacher See und im Neuwieder Becken.

      Bindepunkt, engl. = crossing-point, interlacing-point; Bindungspunkt, Verkreuzungsstelle zwischen einem Kett- und einem Schussfaden.

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      Abb. 1: Bindepunkt, Kettfadenhochgang. Der Kettfaden liegt über dem Schussfaden.

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      Abb. 2: Bindepunkt, Kettfadentiefgang. Der Kettfaden liegt unter dem Schussfaden.

      Bindung, engl. = weave, cross weave; Gewebebindung; rechtwinklige Fadenverkreuzung von Kett- und Schussgarnen; dabei liegt der Kettfaden entweder über (Kettfadenhochgang) oder unter dem Schussfaden (Kettfadentiefgang); → Bindungsrapport.

      Bindungskrepp, engl. = crepe weave; → Kreppgewebe Unterpunkt 2.

      Bindungskurzzeichen, Konstruktionsangaben für Gewebegrundbindungen und deren einfache Ableitungen, wobei Buchstaben-Zahlen-Kombinationen oder nach der neueren DIN Zahlenkombinationen (DIN 61101-2) jeden einzelnen Schritt beschreiben. Diese neuen Kurzzeichen sind international verständlich und in der Datenverarbeitung einfacher zu handhaben.

      Folgende Grundbindungen werden mit den Bindungskurzzeichen dargestellt: Leinwand, Köper, Atlas. Aus diesen Grundbindungen können alle anderen abgeleitet werden.

      Die alten Kurzzeichen, bestehend aus Buchstaben-Zahlen-Kombinationen, sollen, da sie international noch im Gebrauch sind, kurz erklärt werden: Für die Leinwandbindung steht „L“, für die Köperbindung steht „K“ und für die Atlasbindung „A“. Die Hebung und Senkung wird durch einen Bruchstrich gekennzeichnet. Die Bindungen sehen wie folgt aus: Beispiel Leinwand:

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      Die Addition beider Zahlen ergibt den Höhenrapport 2. Das „L“ steht aber auch für die Versatzart, im dargestellten Fall ein Vollversatz (schachbrettartig).

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      Die Versatzzahl ist, wenn sie nicht angegeben wird, immer 1 und wird bei Köper nur explizit genannt, wenn sie größer ist, z. B. 2.

      Beispiel Atlas:

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      2 ist die Versatzzahl. Der Höhenrapport ist 5 (4 + 1).

      Wird eine längere Bindung dargestellt, z. B.

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      so folgt immer der Hebung eine Senkung: zwei Hebungen, drei Senkungen, vier Hebungen, eine Senkung, fünf Hebungen, zwei Senkungen.

      Bei der neueren DIN besteht der Schlüssel oder Code aus vier, durch Bindestriche voneinander getrennten Teilen.

      Beispiel Leinwandbindung:

      10-0101-01-00

      Die erste Zahl (Bsp: 10) stellt symbolisch die Bindungsart dar, hier Leinwand = 1. Die 0 bedeutet, dass die Bindungspatrone mit einer Ketthebung beginnt (Kästchen wird ausgezeichnet). Wird die 0 durch eine 1 ersetzt, also 11, beginnt die Bindung mit einer Kettsenkung (Kästchen wird leer gelassen).

      Die zweite Zahl (Bsp: 0101) bedeutet 01 Ketthebung und 01 Kettsenkung. Gezeichnet (patroniert) wird immer von links unten nach oben, dem Vertikalverlauf eines Kettfadens entsprechend. Aus der Addition dieser Zahlen ergibt sich immer die Höhe des Bindungsrapports.

      Die dritte Zahl (Bsp: 01) zeigt die Fädigkeit an, d. h. wie viele gleichbindende Kettfäden nebeneinanderliegen. Entsprechend der Bindung kann diese endlos variiert werden. Wird z. B. stattdessen 04 angegeben, bedeutet das, dass vier Fäden gleichbinden, d. h. deckungsgleich gezeichnet werden. Die letzte Zahl (Bsp: 00) ist die Versatz- oder Steigungszahl, wobei 00 keinen Versatz bedeutet, sondern dass der zweite Kettfaden entgegengesetzt (schachbrettartig) bindet.

      Beispiel Köperbindungen:

      20-0301-01-01

      Die 20 steht symbolisch für Köper, 0301 heißt drei Ketthebungen und eine Kettsenkung, 01 ist die oben erklärte Einfädigkeit und der letzte Teil, die 01, steht für die Versatzzahl. Sie beschreibt, um wie viele Schussfäden die Ketthebung und -senkung vom ersten Kettfaden nach oben versetzt wird; im vorliegenden Beispiel ist diese Versetzung eine „treppenartige“ um eine „Stufe“.

      Beispiel Atlasbindungen:

      30-0401-01-02

      Die 30 steht für Atlas, die restlichen Zahlenbedeutungen wie in linker Textspalte erklärt. Eine praktische Anwendung dieser Kurzzeichen wird zu Beginn dieses Lexikons unter „Patronendarstellungen“ aufgezeigt.

      Bindungspatrone, engl. = weave design; → Patrone.