Hate is all I feel. Siobhan Davis. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Siobhan Davis
Издательство: Bookwire
Серия: Rydeville Elite
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783903278295
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genommen, weil er mich zum Beispiel in der Hand haben oder sich für irgendetwas rächen wollte.

      Während mein Hirn versucht, dem Ganzen einen Sinn zu verleihen, überrollt mich eine weitere Welle von Übelkeit. Auch wenn ich davon ausgehen muss, dass seine Abscheu auf der Rivalität zwischen seinem Menschenschlag und dem meinem fußt, kann ich mich nicht dagegen wehren, mich zurückgewiesen zu fühlen. Offenbar bereut er das Ganze und es hat ihm nicht annähernd so viel bedeutet wie mir.

      »Warum hasst du mich?«, frage ich, als die drei vor mir zum Stehen kommen, und sehe Camden direkt in die Augen.

      »Wenn du das fragen musst, bist du sogar noch dümmer, als du aussiehst.« Im Gegensatz zu seinen hasserfüllten Augen, ist seine Stimme völlig emotionslos.

      Seine Worte treffen mich tief in meinem Inneren, reißen alte Wunden auf, und sofort schalte ich in den Verteidigungsmodus. »Fick. Dich.« Ich fange an zu grinsen. »Oh, mein Fehler, das habe ich ja bereits gemacht, und es war in keiner Weise erinnerungswürdig«, lüge ich.

      Jackson reißt die Augen auf und ihm fällt die Kinnlade runter, während Sawyer seinen äußerst wachsamen Blick sofort auf Camden richtet. »Wovon redet sie?«, fragt Sawyer.

      Im Stillen trete ich mir für meinen Fehler heftig in den Arsch. Ich hatte angenommen, dass seine Kumpel von unserer gemeinsamen Nacht wüssten, und wollte das, was wir miteinander geteilt haben, abtun, bevor er die Gelegenheit dazu hatte. Den Reaktionen der anderen nach zu urteilen, hatten Jackson und Sawyer bisher keine Ahnung.

       Also war das vielleicht gar nicht Teil irgendeines Plans, denn wenn es ein abgekartetes Spiel gewesen wäre, hätten seine Freunde doch davon gewusst?

      Mist. Ich setze meinen eigenwilligen Gedanken ein Ende. Später kann ich die ganze Situation immer noch analysieren. Jetzt muss ich mich erst mal in Bestform präsentieren, und möglicherweise habe ich gerade alles deutlich verschlimmert. Da die drei nun mein Geheimnis kennen, muss ich mich konzentrieren, und einen Weg finden, um sicherzustellen, dass sie es nicht verraten.

      Camdens Kiefermuskeln sind angespannt und er sieht mich weiter unverwandt an, als er seinem Freund antwortet: »Sie ist das Mädchen vom Strand.«

      Jetzt wirkt Sawyer überrascht.

      »Du machst gern an Stränden herum, Schönheit?«, wirft Jackson wenig konstruktiv ein und zwinkert mir dabei zu.

      »Ich war bekifft«, stoße ich zwischen zusammengebissen Zähnen hervor.

      Camden löst seinen Blick von mir, um Jackson anzustarren. Anspannung erfüllt die Luft. »Möchtest du das vielleicht genauer erläutern?«

      Jackson schmunzelt, und ich balle die Hände an meinen Seiten zu Fäusten. »Sie hat sich Samstagabend an mich rangeschmissen und hätte es sich von mir besorgen lassen, hätte uns ihr Bodyguard nicht unterbrochen.«

      »Du hast mich zuerst geküsst!«, protestiere ich.

      »Du hast meinen Kuss erwidert!«

      Meine Fäuste schreien danach, ihm sein selbstgefälliges Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. »Mir war nicht bewusst, was ich da tue!«

      »Ist das der Grund, warum ich dich neulich mitten in der Nacht knietief im Wasser vorgefunden habe, während sich deine Nippel gegen deinen Seidenmantel bohrten?«, faucht Camden und positioniert sich so, dass unsere Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt sind. »Warst du da auch bekifft? Oder war das nur ein jämmerlicher Versuch, deinem armseligen Leben ein Ende zu bereiten?«

      »Mein Leben ist nicht armselig«, lüge ich und trete einen Schritt zurück, bis ich mit den Waden gegen den Rand des Podiums stoße.

      »Die Nachricht, die du mir hinterlassen hast, spricht eine andere Sprache.« Er holt den zusammengeknüllten Zettel aus seiner Tasche hervor und hält ihn mir vors Gesicht.

      Bevor ich danach greifen kann, hat Sawyer ihn Camden bereits aus der Hand gerissen. Jackson beugt sich über dessen Schulter, und beide lesen, was darauf geschrieben steht, während Camden und ich einander in Grund und Boden starren.

      »Aw, du hast ihr eine kostbare Erinnerung geschenkt, Cam«, neckt Jackson und haut seinem Kumpel auf den Rücken. »Und wie war es für dich?«

      »Völlig bedeutungslos«, antwortet Cam gleichgültig und reißt mir damit das Herz aus der Brust. »Ich ficke aus gutem Grund keine Jungfrauen. Sie haben nämlich von Tuten und Blasen keine Ahnung.« Meine Wangen verfärben sich feuerrot, als Jackson und Sawyer loslachen. »Ich hätte dich einfach im Wasser lassen und der Welt einen Gefallen tun sollen.«

      Ein heftiger Schmerz durchfährt mich und macht mir das Atmen schwer. Was für ein Arschloch sagt so etwas zu jemandem, der sich das Leben nehmen wollte?

      »Es war ein Fehler. Da sind wir uns beide einig. Es gibt keinen Grund, das Ganze noch einmal zur Sprache zu bringen.« Da ich unbedingt von hier wegwill, ehe ich noch etwas sage, das ich bereuen werde, schiebe ich mich an ihm vorbei.

      »Wer zum Teufel hat gesagt, dass du gehen kannst?«, knurrt Cam, packt meinen Arm und stoppt mich. Wärme breitet sich von seiner Haut auf meine aus, und ein herrliches Prickeln wandert meinen Arm rauf und runter. Ich hasse es, dass mein Körper so erwartungsvoll auf seine Berührung reagiert.

      Ich versuche, mich zu befreien, aber sein Griff ist fest, und er packt nur noch gröber zu, je stärker ich mich zur Wehr setze. Ich zucke zusammen. »Au.«

      Mit gezielter Bewegung schiebt Cam den Ärmel meiner Jacke und meines Hemds nach oben und lässt seinen Finger über die blauen Flecken auf meiner blassen Haut gleiten. »Warst du das?«, fragt er Jackson mit entspannter Miene und in lockerem Tonfall.

      »Nope«, antwortet dieser, wobei er das P besonders betont. »Ich würde auf den idiotischen Verlobten tippen.«

      »Wer hat dir das angetan?«, fragt Cam.

      »Warum zum Teufel interessiert dich das?«, fauche ich.

      »Das tut es nicht. Hierbei geht’s nur darum, Informationen zu sammeln.«

      Ich lache auf und versuche ein weiteres Mal, meinen Arm aus seinem Griff zu befreien. »Und warum zur Hölle sollte ich euch welche liefern?«

      Ein arrogantes Grinsen umspielt seinen Mund. »Du wirst uns welche liefern, vertrau mir. Du wirst genau das machen, was wir von dir verlangen.«

      »Du hast sie nicht mehr alle.«

      »Und du bist ein dummes, naives Mädchen, das glaubt, an der Spitze mitspielen zu können.«

      »Du kannst hier nicht einfach auftauchen und mir sagen, was ich zu tun habe. Ich bin Teil der Elite. Ich werde dir sagen, was du tun sollst.« Angesichts meiner Worte brechen alle drei in schallendes Gelächter aus, was dafür sorgt, dass mein Hals und mein Gesicht ganz heiß werden. Auch wenn ich Gewalt verabscheue, werde ich nicht noch länger hier stehen und mich von ihnen niedermachen lassen.

      Ich bin fertig damit, freundlich zu sein.

      Mit der freien Hand greife ich zwischen unsere Körper, packe seine Eier und quetsche sie zusammen, so fest ich kann, wobei ich zusätzlich noch meine langen, manikürten Fingernägel in sein Fleisch bohre. Sofort lässt er mich los und stößt einen kehligen Laut aus. Fluchend stolpert Cam zurück und hält sich sein Gemächt. Ich nutze die Gelegenheit, um an Jackson und Sawyer vorbeizueilen, und erklimme die Treppenstufen so schnell ich kann.

      »Haltet sie auf!«, keucht Cam mit schmerzerfüllter Stimme, und ich lächle in mich hinein, ehe ich noch etwas schneller werde.

      Ich berühre mit den Händen bereits die Tür, als ich von hinten gepackt und zurückgerissen werde. Ich schreie auf, doch da legt sich bereits eine Hand auf meinen Mund. Gleichzeitig werde ich hochgehoben und an eine warme Brust gedrückt. Jackson kommt die Treppe hoch und auf uns zu, während ich mich noch in Sawyers Armen winde.

      »Hör verdammt noch mal auf, dich zu bewegen«, knurrt Sawyer und steigt mit mir die Treppe hinunter. Ich beiße ihm in die Hand. »Scheiße!«, schimpft er und