Arthrose lindern für Dummies. Sandra Krüger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sandra Krüger
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Серия:
Жанр произведения: Здоровье
Год издания: 0
isbn: 9783527827756
Скачать книгу

      Die Konsistenz der Gelenkflüssigkeit wird von ganz verschiedenen Faktoren beeinflusst. Sie ist abhängig von:

       dem Aktivitätszustand Ihres Gelenks: Ruhe (zähflüssig) – Bewegung (dünnflüssig)

       dem Molekulargewicht Ihrer körpereigenen Hyaluronsäure

       den Scherbewegungen, die die Zähflüssigkeit vermindern

      Die Gelenkflüssigkeit hat folgende Funktionen:

       Gleiten der Knochen erleichtern

       Reibung verringern (Schmiermittel)

       Stöße dämpfen (aufgrund ihrer Zähflüssigkeit)

       Versorgung des Gelenkknorpels mit Nährstoffen

       Regeneration des Gelenkknorpels

       Erhalt der Elastizität des Gelenkknorpels

       Abtransport von Abbauprodukten aus den Gelenken

      

Die Gelenkflüssigkeit muss ständig ausgetauscht werden, damit gewährleistet werden kann, dass die Eigenschaften konstant bleiben und sie ihren Aufgaben nachkommen kann. Die Nährstoffe werden durch umgebendes Bindegewebe bereitgestellt, jedoch kann der Knorpel nur bei ausreichender Bewegung der Gelenke versorgt werden.

      Wenn Sie es bis hierhin geschafft haben, möchte ich Ihnen erst einmal meine Hochachtung für Ihr Durchhaltevermögen aussprechen. Da wird der Rest dann wie von selbst gehen. Sie haben jetzt schon eine ganze Menge über den Aufbau der Gelenke erfahren. Wie Sie sich aber denken können, ist das längst noch nicht alles. Im nächsten Abschnitt können Sie die Helfer kennenlernen, die sich die Gelenke zugelegt haben, damit sie richtig funktionieren können.

      Hilfsstrukturen an Gelenken

      Sehnen, Bänder, Schleimbeutel, Zwischenknorpel, Gelenklippen, Gelenktaschen und Fettkörper sind unterstützende Strukturen, die der Funktion des Gelenks dienen. Sehnen und Bänder stabilisieren die Gelenke und erlauben ihre Bewegung. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Wörter Sehnen und Bänder oft synonym verwendet, es handelt sich jedoch um ganz unterschiedliche Strukturen mit anderen Funktionen:

       Sehnen verbinden die Muskeln mit den Knochen. Das eine Ende ist am Knochen angewachsen, während das andere in den Muskel übergeht. Sie können die Kraft der Muskulatur auf die Knochen übertragen. Sie sind aus sehr stabilen Kollagenfasern aufgebaut.

       Bänder dienen der Gelenkführung und Hinderung eines übermäßigen Bewegungsausmaßes. Sie können die Gelenkkapsel verstärken.

       Schleimbeutel wirken als Puffer im Bereich mechanisch stark beanspruchter Strukturen. Sie sind gleichzeitig Abstandhalter für am Gelenk vorbeiziehende Muskeln und Sehnen und begünstigen deren Gleiten. Durch die Schleimbeutel kann die Reibung beim Übereinanderrutschen von angrenzenden Gewebeschichten bei der Bewegung verringert werden. Schleimbeutel sind spaltartige Hohlräume, die mit Gelenkschmiere gefüllt sind. Sie befinden sich in der Umgebung bestimmter Gelenke etwa am Kniegelenk, der Schulter oder am Ellbogen. Schleimbeutel sind immer dort anzutreffen, wo bei Bewegung Muskeln, Sehnen, Bänder oder auch Haut über einen Knochen gleiten. Je nach Lage handelt es sich um:Hautschleimbeutel: Sie befinden sich dort unter der Haut, wo sie direkt auf einem Knochen liegt.Sehnenschleimbeutel: Sie sind zwischen Sehnen und Knochen zu finden.Bandschleimbeutel: Sie sind zwischen Bändern und der knöchernen Unterlage lokalisiert.

       Die Sehnenscheiden können Sie sich als verlängerte Schleimbeutel vorstellen. Sie umhüllen längere Sehnen und haben wie die Schleimbeutel eine Schutzfunktion. Außerdem vermindern sie die Reibung, wo Sehnen hoher Spannung ausgesetzt sind, wenn sie über ein Gelenk ziehen. Ein Beispiel in Ihrem Körper finden sie bei den Sehnen, die über das Handgelenk verlaufen.Schleimbeutel und Sehnenscheiden sind wie die Gelenkkapsel aus einer äußeren Bindegewebsschicht und einer inneren Synovialschicht aufgebaut. Die Synovialschicht sondert als Äquivalent zur Gelenksflüssigkeit die Schleimbeutelflüssigkeit ab, die ebenso Synovia genannt wird.

       Zwischenscheiben wirken als Stoßdämpfer. Sie haben Einfluss auf die Gelenkführung, indem sie die Krümmungen und Wölbungen der Knochenenden ausgleichen können. Damit verbessern sie die Passform des Gelenkkopfes in der Gelenkpfanne. Gelenkscheiben, sogenannte Menisken, kommen in Knie- und Kiefergelenken vor. Menisken bestehen aus Faserknorpel und sind scheiben- oder keilförmig. Sie sind der Gelenkkapsel angehaftet und ziehen ins Gelenkinnere. Somit unterteilen sie den Gelenkspalt.

       Gelenklippen können nicht küssen und das liegt daran, dass sie nicht weich und sinnlich sind, sondern »nur« ein Knorpelsaum am Rande der Gelenkpfanne. Sie vergrößern die Gelenkpfanne. Das Gelenk wird so stabilisiert. Der Gelenkkopf kann besser in der Pfanne positioniert werden. Gelenklippen sind allerdings doch von sensiblen Nerven durchzogen (was ja für die Sinnlichkeit sprechen dürfte). Daher sind Verletzungen einer Gelenklippe sehr schmerzhaft. Die Funktion der Gelenklippen bestehen in:Vergrößerung der Gelenkpfanne, Erhöhung der StabilitätSchutz des freien Knorpelrands (wie ein Dichtungsring)SchmierfunktionKüssen des GelenkkopfesDrei Ihrer Gelenke sind mit Gelenklippen ausgestattet, und zwar das Schultergelenk, das Hüftgelenk und das Handgelenk.Die Gelenklippe des Schultergelenks ist 3 bis 4 Millimeter breit. Sie besteht hauptsächlich aus rundherum verlaufenden Kollagenen, aber zusätzlich auch aus Faserknorpel. Die Gelenklippe ist teils fest, teils beweglich mit der Gelenkpfanne verbunden.Die Gelenklippe des Hüftgelenks verläuft bogenförmig (fast komplett kreisförmig) am Oberrand der Hüftpfanne, bildet das Dach des Hüftgelenks und sorgt dafür, dass der Oberschenkelkopf über seinen größten Umfang hinaus umfasst wird. Am Unterrand wird die Gelenklippe durch ein Band ergänzt, damit sich der Kreis schließt. Die Hüftgelenkslippe besteht aus Faserknorpel.Auch die Speiche (einer der Unterarmknochen) trägt am Übergang zur Mittelhand Gelenklippen. Sie können der Lage entsprechend eine hohlhandseitige und eine handrückenseitige Gelenklippe unterscheiden.

      Muskulatur – Bewegung wird möglich

      Die Skelettmuskeln können sich zusammenziehen, das ermöglicht es, Körperteile zu bewegen. Ein Muskel setzt sich aus mehreren Muskelfaserbündeln zusammen, die wiederum aus vielen Muskelfasern bestehen. Die Muskelfasern lassen sich in Myofibrillen unterteilen, die aus den dicken und den dünnen Myofilamenten bestehen. Sie sind abwechselnd und überlappend angeordnet und für das Zusammenziehen der Muskulatur verantwortlich.

      

Eine Myofibrille ist die Bau- und Funktionseinheit einer Muskelfaser der quergestreiften Skelettmuskulatur. Sie ist lichtmikroskopisch sichtbar. Sie ist durch aneinandergereihte Sarkomere aufgebaut. Sarkomere setzen sich aus den Myofilamenten zusammen. Sie sind die kleinste zusammenziehbare Einheit des Muskels. Myofilamente sind fadenförmige Proteine.

      Durch die Anordnung sehen die Myofibrillen unter dem Mikroskop gestreift aus. Deshalb nennt man die Skelettmuskulatur auch quergestreifte Muskulatur. Die für Haltung und Bewegung zuständigen Skelettmuskeln sind an den Knochen befestigt. Die gelenkumgreifende Muskulatur ist in Gruppen angeordnet, die gegensinnige Bewegungen ausführen. Ein Muskel, der zum Beispiel das Kniegelenk beugt, hat einen Gegenspieler, der es wieder streckt. Diese Gegenbewegungen sind kontrolliert, wodurch flüssige, ausgeglichene Bewegungen entstehen. Verletzungen des Bewegungsapparats können so vermieden