Arthrose lindern für Dummies. Sandra Krüger. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sandra Krüger
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Серия:
Жанр произведения: Здоровье
Год издания: 0
isbn: 9783527827756
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       Überwärmung

       eingeschränkte Funktion

      Vor jeder effektiven Behandlung muss natürlich eine genaue Diagnostik stehen. Denn wie wollen Sie etwas gezielt therapieren, das Sie gar nicht kennen? Gerade bei der Arthrose ist das aber ziemlich schwierig, da sie nicht unbedingt sofort Beschwerden verursacht. Oft treten erste Symptome erst mehrere Jahre nach Krankheitsbeginn auf. Als Erstes stört Sie häufig ein Schmerz. Wenn eines Ihrer Gelenke schmerzt, muss das aber noch lange nicht bedeuten, dass Sie an Arthrose leiden oder in naher Zukunft eine Arthrose entwickeln werden. Es gibt unzählige Ursachen, die einen Gelenkschmerz auslösen können. Trotzdem ist der von Ihnen empfundene Schmerz schon mal ein Anfang und ein erster Hinweis darauf, dass Sie an einer Gelenkerkrankung leiden könnten.

      Fragen und Antworten

      Ihre Ärztin oder Ihr Arzt filtert gezielt aus den Informationen, die Sie im Gespräch mitteilen, wenn Sie die Praxis aufsuchen, diejenigen heraus, die dabei helfen, zwischen verschiedenen Erkrankungen zu unterscheiden. Und wird Sie dann noch genauer um Auskunft bitten. Von Interesse sind die Art und Intensität Ihrer Beschwerden und die auslösenden Faktoren. Eventuell haben Sie ja auch noch andere Veränderungen an sich bemerkt. Fühlt sich Ihr Gelenk steif an oder können Sie es nicht mehr völlig frei bewegen? Blockiert Ihr Gelenk oder knickt es plötzlich weg? All das, was Sie über Ihre Erkrankung berichten, Ihre Beschwerden und Symptome und auch die Antworten auf gezielte Nachfragen Ihres Arztes gehören zur Anamnese. Diese professionelle Bestandsaufnahme ist der erste Schritt zur Diagnose.

      Sehen, Fühlen, Tasten, Testen

      Daran schließt sich meist die körperliche Untersuchung an. Zunächst wird Ihr Arzt Sie und Ihre Gelenke nur anschauen. Damit kann er schon Hautveränderungen, Fehlstellungen, Schwellungen, Asymmetrien im Muskelrelief und Schonhaltungen erkennen. Ihr Arzt wird damit prüfen, welche Funktionseinschränkungen Ihrer Gelenke vorhanden sind.

      Nach der reinen Inspektion ist auch die manuelle Untersuchung ein wichtiges Mittel, durch das Ihr Arzt allein mit seinen Händen viele weitere Informationen gewinnen kann. Es können Verspannungen, Muskelhartspann, Blockaden erfühlt werden. Wenn sich durch Ausübung von Druck an bestimmten Stellen Schmerzen auslösen lassen, gibt das wieder neue Hinweise, was die Ursache der Schmerzen sein könnte.

      Zur körperlichen Untersuchung gehört weiterhin eine Funktionsprüfung, eine Testung der Beweglichkeit, wann und durch welche Bewegungen sich Schmerzen provozieren lassen. Um andere Erkrankungen ausschließen zu können, muss gegebenenfalls die Untersuchung auch auf andere Organsysteme ausgeweitet werden. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihr Arzt nicht nur ein Gelenk untersucht, sondern gleichzeitig viele andere Gelenke und Ihre Wirbelsäule testet und sich auch für Ihre Durchblutung, die Funktionsfähigkeit der Nerven und Muskeln interessiert. Die Basis bildet immer eine allgemeine körperliche Untersuchung. Um die orthopädische Untersuchung zu ergänzen, gehören auch eine neurologische und eine Überprüfung des Herz-Kreislauf-Systems dazu.

      Mit Bildern – klar sehen

      Auch wenn Ihr Arzt jetzt sicher schon ein relativ genaues Bild von Ihnen und Ihren Gelenken hat, möchte er doch sicher gern noch ein reales Bild davon in den Händen halten. Die bildgebenden Methoden gestatten einen Einblick in Ihren Körper. Viele Strukturen lassen sich damit abbilden und genauestens auf Veränderungen untersuchen. Aber längst nicht alles lässt sich im Bild darstellen. Wenn Sie Schmerzen haben, sind Sie die einzige Person, die davon weiß, bis Sie sich mit Worten oder in Form von Mimik und Gestik ausdrücken, denn man kann sie weder sehen noch sind sie irgendwie darstellbar. Sie müssen also davon berichten und im Zusammenhang mit allen anderen Untersuchungsmethoden lassen sich dann meist deren Ursachen klären.

      

Bildgebende Verfahren sind apparative Untersuchungsmethoden, die Bilder von Ihren Organen und Geweben und deren Strukturen liefern. Sie erlauben krankheitsbedingte Veränderungen zu erkennen. Die meisten Verfahren schaffen statische, stehende Bilder, wie Fotos. Es gibt aber auch bewegte Bilder, die mit Videoaufnahmen verglichen werden können.

      Das wichtigste und am einfachsten durchzuführende Verfahren ist das Röntgen. Ein Röntgenbild wird heutzutage meist digital erstellt, sodass es relativ einfach gespeichert und übermittelt werden kann. Relativ weit verbreitet sind ebenfalls Bilder, die mittels Computertomografie oder Magnetresonanztomografie erstellt werden. Sie erlauben eine sehr viel genauere Abbildung der Knochenstruktur beziehungsweise der Muskeln, Sehnen, Bänder und des Knorpels.

      Bevor Bilder erstellt werden, muss eine klare Fragestellung formuliert sein, die durch die Bilder beantwortet werden kann. Denn durch Computertomografie- oder Magnetresonanztomografie-Bilder lassen sich unzählige Informationen gewinnen, die aber nicht unbedingt einen Mehrwert auf dem Weg der Diagnostik bedeuten. Es ist sehr wichtig, immer alle Puzzleteile zu einem großen ganzen Gesamtbild zusammenzufügen. Selbst wenn auf den Bildern Abweichungen von dem Normalzustand zu erkennen sind, muss das noch nicht bedeuten, dass diese Veränderungen unmittelbar mit Ihren Beschwerden zu tun haben. Außerdem muss immer berücksichtigt werden, dass die Bilder nur eine Momentaufnahme darstellen, im Gegensatz dazu ist Ihr Körper ja ständig im Prozess und verändert sich.

      Die Ultraschalluntersuchung ist ein dynamisches Untersuchungsverfahren. Körperstrukturen können damit auch während der Bewegung untersucht werden. Die Methode ist jedoch auch sehr untersucherabhängig. Kombinierte Schnittbildverfahren, nuklearmedizinische Verfahren und weitere neuere Technologien ordnen sich in die Reihe der möglichen bildgebenden Methoden ein. Sie sehen, vieles ist möglich, aber nicht alles, was möglich ist, bringt Ihnen einen Nutzen. Vor Anwendung jedes Verfahrens müssen daher immer der potenzielle Nutzen und das mögliche Risiko abgewägt werden.

      Zuerst konservativ

      Konservativ heißt nicht rückschrittlich, unzeitgemäß oder althergebracht. In der Orthopädie ist eine konservative Behandlung die Therapie von Gelenkschmerzen und Arthrose, die ohne chirurgische Operation auskommt. Sie erfolgt durch Medikamente, Physiotherapie, physikalische Therapie und medizinische Trainingstherapie (mehr zur konservativen Behandlung in Kapitel 13).

      Medikamentöse Therapie

      Medikamente, die die Entzündung hemmen und den Schmerz unterdrücken, können sehr wirksam sein. Beachten Sie jedoch auch das Nebenwirkungsprofil, von dem Sie betroffen sein könnten. Nehmen Sie solche Mittel daher nur in akuten Situationen und für einen begrenzten Zeitraum ein.

      

Arthroseschmerzen können Sie oft gut mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln behandeln. Zu diesen gehören die Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), wie beispielsweise Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen. Die Medikamente aus der Gruppe der COX-2-Hemmer, die Sie vielleicht auch unter dem Namen Coxibe kennen, haben eine ähnliche Wirkung. Zu ihnen gehören Celexoib und