Wahrscheinlich haben Sie sich auch schon mal voller Neid gefragt, warum kleine Kinder sich so mühelos und voller Leichtigkeit bewegen, während es bei Ihnen selbst schon hier und da zwackt oder die Bewegung gar abrupt stoppt. Bei Kleinkindern fällt im Vergleich zu Erwachsenen eine extrem große Beweglichkeit auf. Sie sind so biegsam, da das Skelett von Kindern noch nicht vollständig ausgereift ist und noch einen hohen Anteil an Knorpelgewebe enthält. Kinder können ihren Rumpf und ihre Gliedmaßen mühelos in alle Richtungen bewegen. Aber nicht nur ein besseres Dehnungsvermögen lässt Kinder beweglicher erscheinen, auch die kindlichen Körperproportionen haben einen Einfluss auf die Gelenkigkeit. Das Bewegungsausmaß jedes Gelenks hängt außerdem vom Gelenktyp und von der Beweglichkeit und Stellung der Sehnen und Bänder, die das Gelenk fixieren, ab.
Superlative der Knochen und Gelenke
Auch wenn Ihre Knochen und Gelenke manchmal schmerzen, seien Sie froh, dass Sie sie haben. Erst durch Ihr Skelett werden Sie zu dem, was Sie sind. Das knöcherne Gerüst verleiht Ihrem Körper Stabilität und das, obwohl es nur etwa 12 Prozent Ihres Körpergewichts ausmacht. Die nachfolgende Liste stellt Ihnen einige Besonderheiten und Kuriositäten der Knochen und Gelenke vor:
Ihr längster Knochen ist der Oberschenkelknochen. Die absolute Länge ist von Ihrer Körpergröße abhängig, aber im Durchschnitt ist er fast einen halben Meter lang. Sein Schwachpunkt ist nicht die Achillesferse, sondern sein Hals. Dort bricht der Knochen bei sehr vielen Menschen bei einem Sturz.
Ihr kleinster Knochen ist der Steigbügel. Selbst diejenigen, die nicht reiten, haben immer zwei dabei. Es handelt sich um einen Knochen im Innenohr, der die Form eines echten Steigbügels hat. Die Gehörknöchelchen sind für die Schallweiterleitung vom Trommelfell ins Innenohr verantwortlich.
Ihr empfindlichster Knochen ist die Speiche. Das ist der Knochen, den sich die meisten Menschen im Laufe des Lebens brechen, weil sie im Falle eines Sturzes versuchen, sich mit den Händen abzufangen. Aber tun Sie es weiter, sonst würde die Speiche bestimmt vom Nasenbein in der Bruchhäufigkeit übertroffen werden.
Ihr Felsenbein ist hart wie Felsen. Sie können davon ausgehen, dass Sie sich diesen Knochen nie brechen werden. Das Felsenbein ist ein Knochen Ihres Schädels und schützt Ihr Innenohr und das Gleichgewichtsorgan. Die pyramidenartige Form trägt mit zur Stabilität dieses Knochens bei.
Ihr größtes Gelenk ist das Kniegelenk. Und es ist nicht nur sehr groß, sondern auch von großer Wichtigkeit. Sie benötigen es zum Laufen, Stehen, Treppensteigen, sogar zum Hinsetzen. Das Kniegelenk ist oft einem Vielfachen Ihres Körpergewichts ausgesetzt. Um dieser Beanspruchung standhalten zu können, müssen Muskeln, Sehnen und Bänder regelmäßig trainiert werden.
Ihr beweglichstes Gelenk ist das Schultergelenk. Sie können kein anderes Gelenk in solchem Ausmaß in alle Richtungen bewegen wie Ihr Schultergelenk. Das ergibt sich einerseits dadurch, dass es sich um ein Kugelgelenk handelt, und andererseits, dass es hauptsächlich muskulär und nicht knöchern oder durch starke Bänder geführt ist. Risiko bei so viel Beweglichkeit ist allerdings auch die höhere Gefahr von Verletzungen, Überlastungen und Arthrose.
Ihr Würfelbein ist nicht nur zum Spielen da. Sie können mit Ihrem Würfelbein zwar nicht würfeln, aber Fußball spielen. Es ist einer Ihrer Fußknochen. Benannt wurde das Würfelbein nach seiner Form, die einem Würfel gleicht.
Ihr Goetheknochen – für die Poeten. Johann Wolfgang von Goethe war nicht nur Dichter, er hatte auch großes Interesse an Medizin und Wissenschaft. Bei anatomischen Untersuchungen fand er bei einem Embryo einen Zwischenkieferknochen. Dieser wurde zwar schon bei Affen entdeckt, jedoch noch nie bei Menschen, weil er im Laufe des Wachstums im Oberkiefer verwächst. Goethe hatte damit einen Beweis für die Abstammung des Menschen vom Affen gefunden.
Kapitel 3
Vorbeugung und Prognose
IN DIESEM KAPITEL
Bewegen – Bewegen – Bewegen
Raus aus der Schonhaltung
Runter mit dem Gewicht
Achtung, das hat Folgen!
Wo wird das noch hinführen?
Angriff ist die beste Verteidigung. Das will heißen: Legen Sie los, bevor Sie (oder Ihre Gelenke) angegriffen werden (von der Arthrose). Sie haben drei verschiedene Zeitpunkte, zu denen Sie mit der Vorbeugung beginnen können:
bevor die Arthrose überhaupt aufgetreten ist
wenn die Arthrose schon da ist – nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern die Krankheit im Zaum halten
selbst beim Vollbild einer Arthrose kommt Vorbeugung noch eine Bedeutung zu, um Folgeerscheinungen zu vermeiden
Wenn Sie alle Möglichkeiten zur Verhütung der Arthrose kennen, können Sie sich die Kapitel über die Therapie sparen. Also investieren Sie Ihre Zeit und Mühe lieber sinnvoll bei der Vorbeugung. Sie wollen wissen, welche Prognose Ihre Arthrose hat? Dann wagen Sie einen Blick in die Glaskugel. Auch Ihr Arzt kann nicht wirklich hellsehen, also die Zukunft voraussagen. Aber es gibt bestimmte Anhaltspunkte, anhand derer mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit der mögliche Verlauf der Arthrosekrankheit vorausgesehen werden kann.
Der Entstehung von Arthrose vorbeugen
Sie sind vielleicht in der glücklichen Situation, dieses Buch rechtzeitig in den Händen zu halten, und Ihre Gelenke sind noch nicht von Arthrose betroffen. Sie möchten das Auftreten von Arthrose von vornherein verhindern, sind zu allem bereit und fragen sich jetzt, wie nur am besten? Dann lesen Sie gleich weiter. Im Folgenden finden Sie viele Tipps, wie Sie der Arthrose aus dem Weg gehen können.
Die Primärprävention setzt auf Erhalt der Gesundheit beziehungsweise die Vorbeugung von Arthrose. Sie beginnt bereits zu einem Zeitpunkt, zu dem noch keine Schädigung vorliegt, noch keine Arthrosezeichen zu finden sind. Schauen Sie nach den Ursachen und Risikofaktoren, die bei Ihnen zur Arthrose führen könnten. Die Primärprävention wendet sich an jeden gesunden Menschen.
Die Vorbeugung der Arthrose ist von den Risikofaktoren und der Grunderkrankung abhängig, die zur Arthrose führt. Nicht alles im Leben lässt sich ändern. Manchmal werden Sie nicht vorankommen, weil Sie nicht wissen, wie Sie es am besten angehen sollen. Sie können jedoch Ihr Risiko senken, an Arthrose zu erkranken, indem Sie auf beeinflussbare Risikofaktoren positiv einwirken. Beweisen Sie jetzt Mut zu
ausreichend körperlicher Betätigung – Bewegung aller Gelenke ohne Überlastung.
normalem Körpergewicht. Sie müssen es erhalten beziehungsweise wieder erreichen.
Gedanken über Ihre Ernährung. Stellen Sie auf gelenkbewusste Ernährung um.
Abstinenz von Genussgiften wie Alkohol und Nikotin.
prinzipieller Vermeidung von Überlastungen der Gelenke, sei es durch Beruf, Sport oder Freizeit.
grundsätzlicher Verhütung von Gelenkverletzungen.
Um den Ausbruch der Arthrose zu verhindern, müssen schon die Vorstufen erkannt werden, damit sie rechtzeitig behandelt werden können. Jede Vorstufe der Arthrose hat eine bestimmte Wahrscheinlichkeit, schließlich in einer Arthrose zu enden. Mit welcher Sicherheit und wie schnell die Erkrankung eintritt, hängt von