Vata-Typen leiden oft unter Ängsten, sind nervös, machen sich unnötig Sorgen und Gedanken, sind bisweilen unsicher, haben kein Zeitgefühl und keinen Orientierungssinn und wirken getrieben. In ihren Überzeugungen und Ansichten sind sie flexibel und offen. Vata-Typen haben eine blitzschnelle Auffassungsgabe und reden schnell. Ihre Fantasien sind grenzenlos, ihre Ideen und Kreationen zuweilen bahnbrechend. Schlafstörungen, Unruhe, Stress, Konzentrationsschwäche und Erschöpfung sind an der Tagesordnung. Das Temperament der Vata-Typen ist dem sanguinischen zuzuordnen.
Der Hitzkopf – Pitta
Physische Merkmale
Der feurige Pitta-Typus vereinigt alle Eigenschaften der Elemente Feuer und Wasser in sich: heiß, durchdringend, scharf, leicht, ölig und klar. Pitta-Typen wirken untersetzt, muskulös, sportlich, sind heißblütig und kaltschnäuzig und schwitzen leicht. Sie gehören zum athletischen Körpertypus und verkörpern das Empfindungsnaturell.
Gewohnheiten und Triebstruktur
Das Pitta-Naturell hat durchdringende Augen, einen scharfen Intellekt und ebenso scharfe Verdauungssäfte. Wird der Wolfshunger eines Pitta-Geborenen nicht sofort gestillt, bekommt man die scharfen Zähne und bissige Worte hautnah zu spüren. Dieser Menschenschlag ist sehr leidenschaftlich, heißblütig, verführerisch, machohaft, draufgängerisch, besitzt reichlich Humor, Ehrgeiz, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen. Durchdringend sind bei diesen Menschen gleichermaßen ihr Auftreten, ihr Körpergeruch, ihre Verdauung und ihr Sinn für Gerechtigkeit.
Genetische Schwachpunkte/Disposition
Die Schwachpunkte der Pitta-Geborenen sind die Verdauungsorgane des Oberbauchs (Magen, Gallenblase, Dünndarm, Leber), das Drüsensystem und die Haut. Pitta-Typen neigen aufgrund ihrer übermäßigen inneren Hitze in diesen Bereichen zu Übersäuerung, Schleimhautreizungen, Entzündungen, Geschwüren, Infekten, Fieber, Durchfällen, Allergien und Hautproblemen.
Mentale und emotionale Charakteristika
Das Pitta-Naturell ist leicht in Rage zu bringen, oft ungeduldig, jähzornig, ehrgeizig, eifersüchtig und angriffslustig. Diese Menschen können Verantwortung tragen, gut planen, abwägen und entscheiden. Ihre Ausdrucksweise ist klar und unverblümt, bisweilen verletzend scharf und kritisch. Frustration und Aggression sind für Pitta-Geborene eine gefährliche Spirale. Das Temperament der Pitta-Typen ist dem cholerischen zuzuordnen.
Der stille Genießer – Kapha
Physische Merkmale
Die Elemente Wasser und Erde sind im Gegensatz zu Feuer kalt, träge, zähflüssig, stabil, schwer und langsam. Bei diesen Naturen sind demzufolge alle Prozesse verlangsamt: die Nahrungsaufnahme, die Verdauung, die Ausscheidung, die Bewegungen und die geistige Verarbeitung von neuen Informationen. Körperbau, Knochen, Gelenke und Fettgewebe sind kompakt und zuweilen massig. Kapha-Typen sind meist schwergewichtig, zählen zu den Pyknikern und verkörpern das Genussnaturell.
Gewohnheiten und Triebstruktur
Der Kapha-Typus ist ein Genießer auf allen Ebenen. Er ist aber auch ein Stressesser. Beides beruhigt das Gemüt, vermehrt aber die Körpermasse. Genuss kann zur Genusssucht werden, wenn diese Menschen zu wenig von anderen gebraucht, anerkannt und gefordert werden. In sexueller Hinsicht haben sie die größte Ausdauer und die stärkste Libido. Leider sind hier aber Trägheit und oft auch Körperfülle ein Problem.
Genetische Schwachpunkte / Disposition
Die Schwachpunkte der Kapha-Geborenen sind ihre Schleimhäute: Nasen-Rachen-Raum, Lunge, Pankreas, Herz-Kreislauf und Magen. Ein überschießendes Wasser-/Erdelement führt zu Übergewicht, Schwellungen, häufigen Erkältungen, Nebenhöhleneiterungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Steinleiden und Süchten.
Mentale und emotionale Charakteristika
Kapha-Naturen sind äußerst zuverlässig, treu, geduldig, gutherzig, ausdauernd, umsorgend und harmoniebetont. Sie haben einen sicheren Umgang mit Geld. Sie können materielle Güter gewinnbringend verwalten und erhalten. Dass sie sich schwer von materiellen Dingen und/oder lieb gewonnenen Menschen trennen können, ist die Kehrseite. Der Kapha-Typ meidet Konflikte und unterdrückt häufig Emotionen wie Wut, Hass, Gereiztheit und sexuelle Begierden. Er kompensiert sie lieber durch Genusssucht. Das führt nicht selten zu Melancholie, Lethargie, Essstörungen und Depressionen. Das Temperament der Kapha-Typen ist demnach dem melancholischen zuzuordnen.
Tabelle: Die Fünf Elemente und Tridosha
Tabelle: Analoge Ebenen der Tridosha im Überblick
Konstitutionsmerkmale und individuelle Verhaltensmuster
Tabelle: Hauptmerkmale der Konstitutionstypen
Tabelle: VPK und Gunas
Die fünf grundlegenden Lehrsätze des Ayurveda
Die fünf grundlegenden Lehrsätze des Ayurveda erklären anschaulich die Entstehung des Universums und der drei Doshas (Tridosha).
1. Axiom
Mikrokosmos = Makrokosmos
Alles, was im äußeren Universum existiert, hat seinen Gegenpart im inneren Universum des menschlichen Körpers. Jede natürliche Kraft, jedes Objekt in der Natur – ob Sonne, Mond, die Gestirne oder der Wind, der Regen und die Urelemente – alles ist im menschlichen Körper in abgewandelter Form präsent.
Im Umkehrschluss hat das zur Folge, dass selbst die geringste Störung im Kosmos eine Auswirkung auf das innere Körper-Geist-Seele-Gefüge des Menschen hat. Die Hermetiker7 prägten dafür den Satz: „Wie oben, so unten.“
Das bedeutet, dass für den menschlichen Organismus die gleichen Gesetze gelten wie für das Universum – und umgekehrt. Über die fünf Elemente als Ursubstanzen erschließen sich uns diese kosmischen Gesetze. So gibt es folglich keinen Unterschied zwischen dem Kochen