Eine Ernährung im Wandel der Jahreszeiten und angepasst an die individuelle Konstitution ist das Fundament für ein gesundes und glückliches Leben
Die alte Kochkunst der vedischen Brahmanen beruht auf den therapeutischen Prinzipien der alten ayurvedischen „Wissenschaft vom langen Leben“. Es ist eine reiche Tradition, die die abendländische Kochkunst verarmt erscheinen lässt. Man verwendet hierbei unzählige Kräuter und Gewürze – die Juwelen der Verdauung. Eine Antwort auf die Tatsache, dass die moderne, westliche Küchenkultur die Geschmacksrichtungen so einseitig anspricht, ist auch das erhöhte Suchtpotenzial bei uns Europäern.
Der Durchschnittseuropäer konsumiert täglich künstliche Genuss- und Anregungsdrogen:
Zucker, Weißmehl, Kaffee, Nikotin und Alkohol. Der Grund für dieses Suchtverhalten ist ein chronischer Mangel an Prana-Energie. Sie ist nur in frisch zubereiteten, sanft gegarten Speisen und Rohkost, versetzt mit Gewürzen und Küchenkräutern, enthalten. Fast Food ist zwar praktisch und bequem, aber diese Nahrung ist tot – bloßes Füllmaterial, das den Konsumenten unerfüllt lässt. Prana-Energie ist quantitativ nicht an Vitaminen, Mineralien und Kalorien messbar.
Je mehr wir uns von den naturgemäßen Lebensgewohnheiten entfernen, desto mehr Leid entsteht. Je mehr Nahrungsmittel verarbeitet, mit chemischen Zusätzen versehen, schockgefrostet, thermisch behandelt, denaturiert oder anders verfremdet werden, desto mehr entfernen wir uns von der uns innewohnenden Natur. Folge sind zunehmende Unzufriedenheit und wachsender Hunger, ein Hunger der Seele – auf der Suche nach wahrer Seelennahrung. Sucht ist die unerfüllt bleibende Suche. Krankheit und Depression sind die logischen Folgen.
Zu Zeiten der Rishis gab es weder polychlorierte Biphenyle, DDT, Natriumchloracetat, Dioxin noch übermäßig radioaktive Strahlung oder Nitrate. Umso mehr ist es heute ein Gebot der Umstände, für eine routinemäßige Unterstützung der Ausscheidung, für eine Entgiftung des Körpers zu sorgen. Gewürze und vor allem auch Nüsse, Kräutersamen und Gartenkräuter, frische Früchte und Gewürze sorgen für die optimale Funktion von Agni (Verdauungsfeuer) und für mehr Prana-Energie in unseren vitalen Körpergeweben. Kräuter und Gewürze sind dementsprechend die Medizin, die wir täglich zu uns nehmen. Diese Medizin verbessert die Verdauungskraft, steigert den Nährwert, mindert die Schlackenbildung und verleiht uns mehr Energie. Obst, Gemüse, Knollenfrüchte und Getreide aus biologischem Anbau enthalten auf jeden Fall deutlich mehr Prana-Energie als Nahrung aus herkömmlichem Anbau.
Im Anhang finden Sie eine ausführliche E-Nummernliste, der Sie entnehmen können, wozu der jeweilige Stoff verwendet wird und welche Gefahr von ihm ausgeht (siehe S. 358 ff.).
Auswärts essen – kein Problem?
Die meisten lieben es, an einem schönen Abend, möglichst mit angenehmer Begleitung, essen zu gehen. Die wenigsten wissen, was sich tatsächlich hinter der Küchentür so mancher Restaurants abspielt. Wir leben in einer Zeit, in der im Gastrogewerbe Rentabilität großgeschrieben wird. Deshalb finden Sie in jedem Restaurant mehr Tiefkühltruhen und -schränke als Kühlregale. In jeder „Profiküche“ befindet sich auch eine Mikrowelle, das Symbol dafür, dass das Bewusstsein für Nahrungsmittel schon vor 30 Jahren zerstört wurde. Unsere schnelllebige und leistungsorientierte Gesellschaft zwingt die Hersteller geradezu, minderwertige, schnell verfügbare Nahrung zu produzieren.
Warum kommen viele Restaurants nicht ohne industriell gefertigte Produkte aus?
Außer dem Geschmack hat der moderne unbewusste Mensch kaum noch Kriterien, nach denen er die Qualität der Nahrung beurteilen kann. Dem Geschmack kann man dank Geschmacksverstärkern nachhelfen. Ohne Natriumglutamat wären viele Produkte ungenießbar. Welch Glück für die Industrie, dass die meisten Konsumenten nicht die Nebenwirkungen kennen …
Wenn man jetzt noch den gängigen Küchenjargon kennt, weiß man in etwa, mit welchem Bewusstsein und welcher Achtlosigkeit man es zu tun hat.
Jeder Restaurantbesuch kann zum Vabanquespiel werden
Die Ware muss möglichst billig sein. Gesundheitsschädigende Fette werden benutzt, um Kosten zu sparen. Es ist die gesamte Geisteshaltung gegenüber dem Umgang mit Lebensmitteln, die zu wünschen übrig lässt. Jeder Gang ins Restaurant sollte gut überlegt sein. Er ist eine enorme Herausforderung an das Verdauungs- und Immunsystem. Einen toxischen „Dauerbeschuss“ hält selbst der robusteste Magen nicht lange durch. Vergessen Sie nicht: Selbst in Gourmetrestaurants muss ökonomisch gewirtschaftet werden.
1 Divodasa Kasi Raja Dhanvantari wird die Begründung der Ayurvedischen Tradition zugeschrieben
2 Verfasser der Sushruta Samhita, angeblich erstmalige Niederschrift 4.–5. Jahrhundert v. Chr.
3 Wirkungsweise ist eine Vermutungen des Autors.
4 Wirkungsweise ist eine Vermutungen des Autors
5 „Naturgrundlagen der Ernährung“ (Stuttgart, 1981).
6 Siehe Video von Len Foley über den Bionic Burger.
* Chandogya Upanishad
2 Die individuelle Konstitution
Die Entstehung des Kosmos mit seinen 25 Grundsubstanzen gemäß Sankhya-Philosophie
Tabelle: Die fünf Elemente und 20 Qualitäten
Das Tridosha-Konzept – die ayurvedische Drei-Säfte-Lehre
Tabelle: Die fünf Elemente und Tridosha
Tabelle: Analoge Ebenen der Tridosha im Überblick
Konstitutionsmerkmale und individuelle Verhaltensmuster
Die fünf grundlegenden Lehrsätze des Ayurveda
Prakruti/Vikruti (Konstitution/Krankheit)
Die Entstehung des Kosmos mit seinen 25 Grundsubstanzen gemäß Sankhya-Philosophie*
Die Fünf Elemente und 20 Qualitäten
Gurvadi Guna - die 20 Qualitäten aller Substanzen und ihre