Der Sonnensturm Teil 3 Mem. Hardy Klemm. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hardy Klemm
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Историческая фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783959633857
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      Die zwei mussten noch abschätzen, wer hier kaputt war und beobachteten die Situation weiter. Der Zug fuhr los und vier Minuten später war man wieder in einer Halle angekommen. Es war die Kantine. Drei Zehnmanntische standen gedeckt in der Mitte der Halle. Wie machte sich der E-Koch, den Martin noch neben den Supercomputer aus der Zukunft mitgebracht hatte. Die anderen zwei Mitbringsel, Seneca und die Schadsoftware aus der Zukunft, waren schon mal nicht mehr zu gebrauchen.

      Martin: Seneca, ist die gesamte Software eigentlich für diese Zeit nutzlos?

      Seneca: Ganz im Gegenteil! Wir besitzen hervorragende Kryptografie und Codebrecher. Das ist nicht das einzige, was wir an verwertbaren Waffen besitzen. Die Horst ist von oben bis unten mit Lafetten und Türmen versehen und besitzt jetzt sechs Primärwaffen auf Basis des Tracktorstrahls.

      Charles: Wieviel Feuerkraft ist das genau?

      Seneca: Man könnte damit einen Stern zerstören!

      Gael: Dieser Herr Kahn hat gesagt, in Zivilisationsstufe Null beherrschen wir nichts, in Stufe eins beherrschen wir andere Planeten. Dann müsste das jetzt Zivilisationsstufe zwei sein, wenn man eine Sonne beherrscht?

      Seneca: Etwas zerstören zu können, heißt nur sehr selten, dass man es beherrscht. Die Horst hat Grenzen - ich arbeite aber daran.

      Hoppla, hatte da Martins Glaubwürdigkeit Boden gut gemacht? Die zwei sollten ihre Fragen vorsichtiger stellen, sonst könnte ihnen klar werden, dass sie sich mit einer laufenden Zeitbombe auseinandersetzen müssen. Es war wirklich eine gute Zeit für den Brunch auf der Horst, so hatte jeder Essen im Mund. Auch das habe ich nicht gegessen, weil es so etwas auf der Erde nicht gab. Seneca aß wieder nichts und redete weiter.

      Seneca: Die Kartoffeln werden in vertikalen Gärten angelegt. Wir besitzen leider noch nicht so viele Eiweißquellen, wie Fleisch und Fisch.

      Martin: Das wäre etwas für Jeff! Die Kaki sind super süß.

      Charles: Probieren Sie mal die Eier!

      Seneca: Ich hatte mir deswegen schon Sorgen gemacht. Ich musste den gesamten Stall auf eine Popcorndiät setzen, weil die Hähne nicht wollen.

      Gael: Nein, da machen Sie sich keine Sorgen. Mein Cousin in Oregon füttert auch nur mit Popcorn und die Eier werden dann immer etwas aromatischer. Wenn Sie die Tiere mit Eierschalen füttern, die nicht vom Stall kommen, kann es aber Probleme geben.

      Martin: Ha, kein Kannibalismus, Seneca.

      Seneca: Ich werde es mir merken.

      Charles: Hühner fressen Eier? Ich dachte, die fressen mal höchstens einen Wurm?

      Seneca: Das gibt man den Tieren, damit sie keine Windeier produzieren!

      Charles: Behinderte Küken?

      Seneca: Nein, Windei beschreibt nur ein Ei, bei dem durch Kalziummangel die Schale zu dünn ist.

      Gael: Das sind im Supermarkt dann die Eier, die in der Packung kaputt gegangen sind. Das passiert meistens nur bei Bioeiern, weil man da keine Nahrungsergänzungsmittel zufüttert.

      Seneca: Hier ist übrigens alles Bio!

      Martin: Ohne mich zu fragen? Du triffst in letzter sehr viele selbstständige Entscheidungen?

      Seneca: Wir waren durch den Anschlag am Wostoksee wirklich in großen Schwierigkeiten, daher habe ich mir eine etwas unabhängigere Taktik angeeignet. Sie können sich nicht mehr um alles kümmern. Ich habe schon bei der Führung durch die Horst sehr viel, was ich Ihnen nicht zeigen werde, da es zu umfangreich wäre. Würde ich alle Veränderungen zeigen, wäre es ein mehrwöchiger Rundgang. Die Zeit ist dafür in einer Krise zu knapp.

      Martin: Von welcher Krise sprichst du?

      Seneca: Eine unbekannte Macht, welche auch Metaversen bereist, steht der Horst gegenüber. Es könnte sich auch um die handeln, die uns in der Zeit zurückgeworfen haben und ich kann immer noch keine Absicht oder irgendeine Logik in den Zügen dieser Macht erkennen. Aus meiner Sicht sind wir keine handelnde Macht, sondern nur eine Schachfigur in diesem Spiel. Schachfiguren werden aber geopfert.

      Charles: Wenn Sie Schach spielen, bewegen Sie da nur die Springer, um sie danach in ein paar Zügen wieder auf die Ausgangsposition zu setzen, um dann für den nächsten Gegner bereit zu sein?

      Seneca: Interessante Metapher.

      Martin: Charles meint wohl, dass die Horst jetzt vielleicht etwas überbewaffnet ist?

      Charles: Einen Stern zerstören, ist ziemlich überbewaffnet! Ich meinte aber, dass man sich auf manche Schachspiele nicht einlassen sollte! Sie sind nur eine Figur im Spiel, wenn Sie sich auch bewegen lassen!

      Martin: Wir haben uns ziemlich bewegt, Seneca?

      Gael: Zumindest will keine feindliche Macht, dass man sich bewaffnet. Die Xuianer befürchten anscheinend einen Angriff der Habierer.

      Martin: Ähm, Gael, ach egal!

      Seneca: Es gibt durchaus Fälle, in denen der Feind will, dass man sich bewaffnet. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Danke! Zeit für das Ale!

      Das Ale hatte 6 Promille und stieg durch den von Seneca, schon erwähnten, hohen Zuckeranteil sofort in den Kopf. Man raste danach an allem nur vorbei. Seneca hatte die Führung auf ein sträfliches Mindestmaß beschränkt, da in ein paar Tagen alles wieder umgebaut wäre. Seneca Rüstungswettlauf mit seinem Schatten war noch lange nicht beendet. Für Martin gab es daher nur die Fehlersuche in den Programmen des Supercomputers. Das Jantar Mantar, die Weltsonnenuhr, die nun Senecas Zeitgeber war, arbeitete wie beschrieben und er dachte an eine ähnliche Lösung. Er sah einfach noch keine und im Augenblick schien Seneca sicher. Martin hätte das aber anders ausgedrückt.

      Seneca: Ich denke, es ist Zeit für den Rückflug. Ich werde hauptsächlich jetzt daran arbeiten, die Horst zu befreien.

      Martin: Ich denke, die kleine Raumblase beherrschen wir ganz gut. Das ist eine gute Idee, Seneca.

      Charles: Ja, ich glaube auch, dass die Horst jetzt genug Waffen besitzt.

      Gael: Gegen die Habierer kann man gar nicht gut gerüstet sein!

      Seneca: Ich denke die Habierer sind kein Problem!

      Gut, Seneca! Man fuhr zurück zur Escape. Jeder hatte verstanden, dass der Supercomputer kaputt war. Der eine mehr, der andere weniger. Man saß in der Escape wie angenagelt und viel zu erzählen gab es immer noch nicht. Als Charles sah, wie schnell sich die Erde beim Landeanflug mit dem Shuttle näherte, gab es nur ein erwartetes Hm. Martin hatte die Escape zielsicher zum Flughafen gebracht, obwohl er nur wieder nach Landmarken flog. Auf dem Flugplatzt war man wohl in Sicherheit.

      Gael: Und das ist alles, was wir können? Wo sind die Parallelwelten und überhaupt die Außerirdischen?

      Charles war über Gaels Geisteszustand verwundert. Wie konnte man nach dem, was man sah, nur die Wortgruppe „das war alles“ benutzen. Er brauchte Zeit.

      Charles: Gut, ich werde mal sehen, ob man damit irgendetwas anfangen kann. Ich bin dann mal im Weihnachtsurlaub!

      Martin: Stehe ich jetzt ohne Bodyguards da?

      Charles: Sie haben doch Gael! Und außerdem werden Sie wahrscheinlich noch beschattet von den Beamten, die Sie abgehört haben. Ich habe das gleiche Problem. Die könnten vielleicht denken, ich arbeite jetzt schwarz für Sie und Weihnachten und Silvester hatte ich auch schon vorher verplant. Es gibt da wirklich nichts mehr, was Sie mir zeigen müssten, um Ihr Aurit zu verkaufen?

      Martin: Nein, das war alles!

      Charles: Ich werde mich bei meinen verbliebenen Kontakten umhören. Wenn die UN das alleine regeln soll, wäre sie wirklich überfordert. Man, wenn Miranda auch nur einen Fingerhut davon erfährt, was Sie mir gerade gezeigt haben, reißt sie mir den Kopf ab! Was machen Sie mit diesem Seneca?

      Martin: Ich habe ihn schon einmal repariert. Das war auch nicht