1 Gott ist Liebe.
2 Du bist ein Kind Gottes, die Frucht seines Baumes.
3 Du suchst und weißt nicht wonach.
4 Du hast Fragen und weißt nicht welche.
5 Du willst ankommen und weißt nicht wo.
6 Von dieser Suche kannst Du nicht ablassen.
7 Da Gott Liebe ist, hast Du berechtigen Grund zur Hoffnung und weißt nicht, worauf.
8 Alles wird gut und Du weißt nicht, wie.
Wie Du siehst, haben wir nur in den beiden ersten Punkten unumstößliche Gewissheit, denn Glauben ist Wissen. Glauben ist Wissen auf einer Ebene, die Deinen menschlichen Verstand um ein Vielfaches übersteigt und ihn in wundersamer Weise vervollständigt. Glaube ›weiß‹ und dieses Wissen steigt aus den Tiefen des Herzens empor. Hier braucht es weder Gründe noch Argumente. Glauben ist Fühlen, dass es so ist! Alles andere liegt für Dich derzeit noch im Dunkeln.
Wir können immer nur von dem ausgehen, was ist und was wir haben, und so nähern wir uns Deinem Problem also von göttlicher Seite. Alles, was wir wissen, ist, dass Gott Liebe ist und dass Du es demzufolge auch sein musst. Nichts anderes kannst Du sein, bist Du doch sein Geschöpf, der Frucht eines Baumes gleich. Und an diesem Punkt kommt die Hoffnung ins Spiel. Die Hoffnung, eine der wundervollen göttlichen Gaben, lässt Dich niemals im Stich, mag der Schein auch aus irdisch-menschlicher Sicht oftmals trügen. Hoffnung ist ein heiliges Geschenk des Göttlichen, ein Derivat der Liebe, und so kann es niemals sein, dass sie zum Verräter wird. Du hoffst also auf eine tiefe Sinnhaftigkeit der Dinge und, mehr noch, auf ihr gutes Ende. Es spricht sowohl für die Liebe Gottes als auch für den Mut des Menschen, dass er sich auf Glaube und Hoffnung einlassen kann.
Wahrlich, jeder Mensch ist heroisch in seiner Tapferkeit und seinem Mut, sich zum Zwecke der Erkenntnis freiwillig und freudig aus dem Lichte der Einheit des Göttlichen in die Dunkelheit der Dualität zu begeben. Nun, Ihr alle wisst, was Ihr tut, wenn Ihr inkarniert, Ihr wisst es nur zu gut und sehr genau und gerade deshalb erweist Euch das ganze Universum die Ehre. Kein Mensch geht auf Erden, der nicht ein Held wäre, und Ihr solltet Euer Licht nicht unter den Scheffel stellen.
Kommen wir zu den Punkten 3 bis 6. Hier liegt also Dein Problem. Du suchst und weißt nicht wonach und dabei ist Dir vollkommen klar, dass Du Deiner Suche dennoch kein Ende bereiten kannst. Dazu bist Du nicht in der Lage. Und nun, da Du weißt, dass Gott selbst Dir diese Eigenschaft, dieses Suchvermögen ins Herz gelegt hat, kannst Du vielleicht endlich damit aufhören, Dich dafür schuldig zu fühlen. Der qualvollen Fragen wie »Bin ich denn nie zufrieden?«, »Was ist nur los mit mir?«, »Was stimmt mit mir nicht?«, »Bin ich undankbar?« u. ä. sind nunmehr ein Ende gesetzt. Vielleicht kannst Du Erleichterung verspüren, so, wie es immer dann der Fall ist, wenn sich Selbstbezichtigung und Selbstvorwurf auflösen? Sie verschwinden in das Nichts, ins Reich der Illusionen, aus dem sie gekommen sind.
Wie wir in Band I gesehen haben, hat Gott keinen Willen. Dein Wille ist Gottes Wille für Dich. Wir verweisen an dieser Stelle gerne auf das entsprechende Kapitel. Wenn Gott also nicht wollen würde, dass Du unablässig suchst, zweifelst und fragst, dann wärst Du nicht mit dem Vermögen ausgestattet, es zu können. Gott ist allmächtig, weil Liebe allmächtig ist und so kann es niemals sein, dass in Dir etwas ist, das so nicht erwünscht ist, denn das, was Du bist, ist das, was Er schuf.
Nun weißt Du also immer noch nicht, wonach Du suchst und bist in gewisser Weise nicht klüger als zuvor. Und dennoch bist Du es, denn nunmehr weißt Du, dass Du suchen darfst. Du weißt, dass Du sein darfst, wie Du bist, denn die ›Legitimation‹ wurde Dir von höchster Stelle erteilt, von Gott selbst, Deinem himmlischen Vater. Dies beweist sich an der einfachen Tatsache, dass es so ist, wie es ist, dass Du so bist, wie Du bist. Du darfst also unglücklich, unzufrieden und undankbar sein. Und getrieben von quälenden Fragen.
Aber Du bist mehr als zuvor, Du bist bewusster als zuvor. Und Dir sind Glaube und Hoffnung geschenkt. Das ist ein guter Anfang, mehr noch, der denkbar beste, den Du nehmen kannst. In Dir reift so etwas wie Zuversicht heran, dass Du das finden mögest, wovon Du nicht weißt, dass Du es suchst. Noch weißt Du es nicht, aber wir dürfen nicht vergessen, dass Gott selbst Dir die drängende Suche ins Herz gelegt hat. Dies kommt der ewigen Garantie gleich, dass Du finden mögest, wonach immer Du suchst. Was aber könnte das sein, wonach Du suchst? Was kann es zu finden geben? Woher dieser schier unstillbare Hunger Deines Herzens? Hunger wonach?
Wie wir aus unseren vorhergehenden Botschaften wissen, ist Gott ein Synonym für Alles-was-Ist. Gott ist alles, was ist, und somit kann es nichts geben, das außerhalb von ihm wäre. So kannst auch Du nur Teil des Göttlichen, Teil des All-Ganzen sein. Gott, Du und die ganze wundervolle Schöpfung sind eine Einheit, die nur zeitweise, nur zum Zwecke der Erkenntnis und auch nur scheinbar getrennt voneinander existieren. Das ist Erdenleben, das ist Dualität, das ist Dunkelheit, das ist die vermeintliche Hölle, das ist Menschwerdung! Gesegnet seid Ihr alle, die Ihr diesen Weg gewählt habt, gesegnet und unermesslich geliebt. Mit anderen Worten: Du bist Gott.
Der einzige Unterschied zwischen Euch, zwischen Ihm und Dir ist, dass Er das weiß. Er weiß, wer Er ist, Du weißt es nicht. Wenn es aber nichts anderes gibt als Gott, also auch als Dich, wenn es kein ›Außerhalb‹ geben kann, dann kann es auch nichts anderes zu suchen geben. Und wo nichts zu suchen ist, da ist auch nichts zu finden. Was also kann es jemals für Dich zu finden geben?
Es liegt in der Natur der Sache, dass man immer nur von dem ausgehen kann, was ist, und es ist eine unumstößliche Tatsache, dass Du bist, dass es Dich gibt. Mit anderen Worten: Dein Persönlichkeitsgefüge nimmt sich selbst wahr als der Mensch, der Du bist. Du kannst also niemals etwas anderes suchen als Dich selbst und Du kannst niemals etwas anderes finden, als Dich selbst. So Du aber Dich selbst suchst, so suchst Du Gott, und so Du Dich selbst findest, so findest Du Gott. Dich von Deinem Schöpfer trennen zu wollen, käme dem Versuch gleich, das Wasser von seiner Nässe zu trennen. Dies ist ewig unmöglich, denn Wasser ist Nässe und Nässe ist Wasser.
»Suche den Schlüssel nicht dort wo es Licht hat,
suche ihn dort, wo er verloren ging.«
Unbekannt
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¹Entgegen der Rechtschreibreform wird auf die Großschreibung der direkten Anrede zurückgegriffen. Dies ist ebenso der Fall bei allen Anreden, die sich unmittelbar auf Gott beziehen.
Spieglein, Spieglein an der Wand ...
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, es liegt in des Menschen Natur, gut sein zu wollen. Allein dieses Wollen ist Beweis dafür, dass er es ist. Was wenn nicht Güte, könnte diesen Antrieb nähren?
Wie wir zuvor und auch in unseren anderen Botschaften immer wieder zum Ausdruck brachten, ist der Mensch das Ebenbild seines Schöpfers. Der Mensch will gut sein, so sieht und so definiert er sich und in diesem Wollen ist er der Wahrheit über sich selbst auf der Spur. Dies ist sein Anspruch an sich selbst, von dem er glaubt, dass es Gottes Anspruch an ihn sei. Doch dazu später mehr. Was aber ist ›Gutsein‹? Wie und wodurch definiert es sich? Was macht einen guten Menschen aus?
Spätestens jetzt, an diesem Punkt unserer Betrachtungen, kommt die Liebe ins Spiel. Ein liebender, ein liebevoller Mensch ist ein guter Mensch. In diesem Punkt sind wir uns alle einig. Dies umso mehr, da wir längst erkannt haben, dass