Camping in Australien. Stefanie Stadon. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Stefanie Stadon
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783944921655
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Campinplätze im Winter bedeuten freie Platzwahl

      Vielleicht mag das touristische Angebot nicht ganz so ausgeprägt sein wie zur Hochsaison und eventuell zeigt sich der australische Petrus von seiner launigen Seite. Aber ein Campertrip zur Nebensaison ist nicht nur kostensparender, sondern bietet den Luxus, durch weniger Reservierungsstress mehr ins Blaue hinein fahren zu können. Letztendlich erblickt der Selbstfahrer in dieser Zeit Australien so, wie es nur wenige Urlauber zu Gesicht bekommen – fernab des gängigen Postkartenmotivs sozusagen. Gerade der Norden ist zur Regenzeit eine Augenweide: tosende Wasserfälle, riesige Seen, eine lebendige Tierwelt und Grün, so weit das Auge reicht. Nicht umsonst wird die wet season auch als green season bezeichnet.

       Camping zur Hoch- oder Nebensaison – ein Vergleich

Strecke Hochsaison Nebensaison
Vorteile Sommer, Sonne, SonnenscheinCamping-Gefühl mit Barbecue, Fischen etc.viele touristische AngeboteOutdoor-Aktivitätenunterwegs unter Gleichgesinntenideale Straßenbedingungenkaltes Bier schmeckt besser kurzfristige Camperbuchung möglichgünstige Miet- und Übernachtungspreiseleere Campingplätzebilliger Spritleere StraßenFlexibilitätAustraliens Natur von einer anderen Seite
Nachteile Mindestmieten für den Camperteure Miet- und Unterkunftspreiseüberfüllte Campingplätzehohe Spritpreisedichter VerkehrReservierungsstress vorabstechende Plagegeister und aktive gefährliche Tiere kältere Temperaturen (Winter) bzw. extreme Schwüle (Regenzeit)schwierige Straßenverhältnisse (Schnee o. Flutwasser)Camping findet eher im Camper als draußen statteingeschränktes touristisches Angebotweniger Mitcamper

      Picknick mit Kindern am Pebbly Beach

      3. Reisen mit Kindern

      Trotz der mitunter beschwerlichen und langen Anreise nach Australien zieht es immer mehr Eltern mit ihren Kindern für einen mehrwöchigen Urlaub nach Down Under. Ein gemieteter Camper ist für die Familie oft das bevorzugte Reisemittel. In den Weiten des Internets findet der interessierte Leser zahlreiche Erfahrungsberichte und Reiseblogs zu diesem Thema. Bezüglich der Motivation stimmen fast alle Beiträge überein: Gerade die Elternzeit ist ein idealer Moment, um für längere Dauer ohne Zeitdruck weit entfernte Regionen zu entdecken. Auch wenn der Nachwuchs erst einige Monate alt sein mag, stellt dies für wenige Eltern ein Wagnis dar. Ganz im Gegenteil: Ein Baby erlebt den Flug sowie das Umherreisen meist entspannter als ältere Kinder oder gar die lieben Eltern – nämlich schlafend. Also nur weil Australien am anderen Ende der Welt liegt, sollte das keine Hürde für gemeinsame Familienurlaube sein. Es bedarf lediglich ein wenig mehr Vorbereitung und Recherche.

      Kinder erfreuen sich an den Tieren Australiens

      Australien gehört zu den sichersten Reiseländern weltweit, die Kriminalitätsrate ist entsprechend gering. Außerdem verfügt das Land über einen hohen Hygiene- und Gesundheitsstandard, was besonders für Familien ein entscheidender Pluspunkt bei der Länderauswahl ist. Mit Englisch als Amtssprache gestaltet sich die Verständigung im Alltag sowie im Notfall außerdem sehr einfach. Die Lockerheit und Unbekümmertheit der Einheimischen zeigt sich ebenso im alltäglichen Umgang mit Kindern. So sorgen z. B. Stillen in der Öffentlichkeit oder auch schreiende Kinder für kein größeres Augenverdrehen.

      Überzeugend ist vor allem die Infrastruktur des Landes. In den Supermärkten und Drogerien bekommen Eltern alle nötigen Dinge für den Nachwuchs, in den Apotheken im Bedarfsfall auch ohne Rezept hilfreiche Arzneien bei kleineren und größeren Wehwehchen. Es ist nicht erforderlich, mit einem Wochenvorrat an Windeln oder Babypuder im Gepäck nach Australien zu reisen. Öffentliche Toiletten mit Wickelräumen finden sich in jeder kleineren Stadt. Großzügige und gepflegte Spielplätze sowie Parkanlagen sorgen für Unterhaltung, die aufgestellten Sonnensegel für den nötigen Sonnenschutz der Kleinsten.

       TIPP: Spielplatzsuche

      Unter www.playgroundfinder.com finden Eltern eine Auflistung der besten Spielplätze für jeden Bundesstaat. Oder man entscheidet sich gleich für den größten Buddelkasten der Welt – Fraser Island.

      Ebenso viel zu entdecken gibt es entlang der Strecke: Unzählige Zoos und interaktive Museen laden zum Besuch ein, Themenparks, vor allem an der Gold Coast, bringen selbst Mutti und Papa zum Lachen. Und an den unzähligen Stränden lassen sich hervorragend unter professioneller Aufsicht der life guards Sandburgen bauen. Gerade für Aktivitäten in der freien Natur ist Australien ein regelrechtes Abenteuerland für die Kleinsten. Hier erleben und entdecken sie Dinge, wie sie es zu Hause nur aus Büchern kennen: tosende Wasserfälle, gigantische Bäume sowie super-süße oder spannende Tiere.

      Hinsichtlich der bekanntermaßen gefährlichen Tierwelt Australiens herrscht oft Bedenken. Schließlich gehören giftige Schlangen und Spinnen genauso wenig zu den Dingen, die man Down Under unbedingt gesehen haben muss, wie berüchtigte Haie oder Quallen. Wer aufmerksam mit der nötigen Vorsicht durch das Land reist, geht jedoch kein Risiko für die Kleinen ein. Haben z. B. die Schuhe nachts draußen gestanden, genügt in der Früh ein Blick hinein, um sicherzustellen, dass keine Spinne darin genächtigt hat. Warnschilder am Strand geben Aufschluss darüber, ob und wie sich der Nachwuchs bedenkenlos im Wasser abkühlen kann. Und sollte entgegen jeglichen Erwartens doch etwas passieren, ist die australische Ambulanz bestens auf solche Vorfälle vorbereitet.

      Ein Campingtrip ist die perfekte Möglichkeit, Australien als Familie unbeschwert zu erkunden. Das Heim auf vier Rädern verspricht eine Routine auch an fremden Orten, was gerade für die Kleinen wichtig ist. Sie schlafen jede Nacht im selben Bett, wenngleich vor anderer Kulisse, und ihr Spielzeug hat einen festen Aufbewahrungsplatz im Fahrzeug. Auch für die Eltern bedeutet ein Urlaub im Wohnmobil weniger Stress. So muss das Gepäck nicht ständig umgeladen werden und das Lieblingskuscheltier wird nicht im Hotel der letzten Nacht unterm Bett vergessen. Ein Camper entwickelt sich für alle Reisenden zu einem vertrauten Zuhause mit selbstgewähltem Tagesrhythmus. Als Schlafplatz eignen sich die zahlreichen Campingplätze des Landes. Gerade größere Ketten wie z. B. „Top Parks“ sind überaus kinderfreundlich angelegt. Spielplätze oder Swimmingpools erfreuen das Kinderherz, gepflegte Wasch- und Kochküchen das Elternherz. Und da viele australische Familien selbst mit dem Camper unterwegs sind, entstehen hier kurzweilige oder langlebige Freundschaften zwischen Groß und Klein.

      Camping in Australien ist auch ein Abenteuer für die Kleinsten

      Damit den Sprösslingen bei der Fahrt nicht zu langweilig wird, sind die täglichen Strecken besser kurz zu halten. Stundenlanges Fahren, nur um des Vorwärtskommens willen, bringen selbst das geduldigste Kind früher oder später zum Zappeln. Regelmäßige Pausen oder Sightseeing zwischendurch sorgen stattdessen für die nötige Abwechslung. Um kindgerechte Outdoor-Aktivitäten sicherzustellen, sollte ein Augenmerk auf der richtigen Reisezeit liegen. Wer in den Wintermonaten unterwegs ist, riskiert aufgrund von schlechtem oder kaltem Wetter tendenziell mehr Aufenthaltszeit im Wohnmobil statt in der freien Natur. Im Hochsommer oder kurz vor der Regenzeit hingegen sorgen selbst schattige Plätze