„Au fein dann bin ich von nun an manchmal doppelt so mutig – nein noch mehr – denn der Großvater war erwachsen – dann bin ich dreimal so mutig wie jetzt. Das wird mir sicher helfen.“
Die Duse nahm Amelies Hand und führte sie in den kerzenbeleuchteten Saal zurück. Die Guse begleitete sie bis hierher und verabschiedete sich dann von Amelie. Sie strich ihr über die Wange und lächelte.
„Ich segne dich mein Kind. So ein verständiges und liebes Kind habe ich lange nicht mehr durch Roonia geführt. Wir werden uns bestimmt noch einmal wiedersehen, wenn es gilt die nächste Lektion über die Roo zu lernen.
Als sie dies gesagt hatte, verschwand sie so schnell sie erschienen war.
Amelie fühlte die Berührung der Guse noch wie einen Hauch auf ihrer Wange. Das Gefühl, das diese Berührung auslöste und die Erinnerung an das Salaba blieb ihr von diesem Besuch im Reich der Frau mit der großen Verantwortung. Amelie wusste nun, dass sie und alle Menschen, mit Roonia verbunden waren.
Die Duse sah Amelie lächelnd an und nahm ihr den Mantel ab. Er war genauso grau, wie der Mantel der Duse. Seltsam, Amelie hatte ihn nicht bemerkt. Wann hatte die Duse ihr den Mantel angezogen?
„Den Mantel, mein liebes Kind, bekamst du auf dem Weg hierher. Niemand darf ohne einen solchen Mantel in das Reich meiner Schwester Guse eintauchen. Die Roo würden sich erschrecken, wenn wir ohne diese Mäntel unter ihnen wandeln würden.“
Das erste Mal seit Amelie Hisian besuchte, küsste die Duse sie auf die Stirn und strich ihr sanft über den Scheitel.
„Wenn du jetzt in deine Welt zurückkehrst, wirst du dich nicht an diese Reise nach Hisian erinnern. Du wirst jedoch genau wissen, dass die Roo, die den menschlichen Körper verlassen haben, gut aufgehoben sind. “
Die Duse hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, da war Amelie schon in einen erholsamen und ruhigen Schlaf hinüber geglitten.
Am nächsten Morgen war sie frisch und gut ausgeruht. Sie erfreute sich an der Sonne, die ihr an der Nase kitzelte.
Warum freute sie sich so sehr an dem Geruch der frischen Blumen? Amelie konnte sich nicht erklären, wieso alles um sie herum plötzlich in einem völlig anderen Licht zu erstrahlen schien.
Sie hatte die Träume der letzten drei Nächte nicht vergessen. Doch sie erinnerte sich nur noch schemenhaft daran. Ihre Gebete schienen erhört worden zu sein. Die Träume hatten für sie ihren Schrecken verloren. Sie spürte tief in sich eine Gewissheit, die ihr ermöglichte, diese Träume anzunehmen. Deshalb erzählte sie darüber niemandem etwas. Es blieb ihr Geheimnis. Woher sie diese Sicherheit nahm, war ihr zwar schleierhaft, aber das Wissen ganz tief in ihr würde niemand überzeugen. So behielt sie ihr emotionales Wissen für sich. Sie konnte ja nicht nicht beweisen, dass ihre Gefühle richtig waren.
Trotzdem fühlte sich Amelie an diesem Morgen im Sonnenschein in ihrem warmen weichen Bett wieder einmal vollkommen sicher.
Ihr Gefühl war richtig!
Die Gefühle waren ihre Welt und in dieser Welt wollte Amelie verhaftet bleiben. Mit ihren Gefühlen war sie behütet und aufgehoben in der Welt. Sie schöpfte Mut aus ihnen und konnte in allen Lebenslagen bestehen. An diesem Morgen in ihrem Bett war sich Amelie ganz sicher, dass es so war und immer so sein würde.
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