Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845333458
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wird wieder warm«, lautete die Antwort. »Das Eis gibt frei, was darunter verborgen lag.«

      Die Gestalt löste sich auf. Lichter glühten und funkelten, vollführten einen letzten kurzen Tanz, flogen zu dem fluiden Schiff und wurden von ihm aufgenommen. Das silberne und goldene Oval schwebte empor – sein schimmernder Glanz breitete sich im Gletschereis aus, während es durch den Schacht flog.

      Kurze Zeit später schwand das Licht, die Dunkelheit kehrte zurück.

      Rhodan spürte plötzlich, wie sich seine Kleidung veränderte. Das Morphing funktionierte wieder, verwandelte Hose und Jacke in einen leichten Slender-SERUN, nicht nur bei ihm, sondern auch bei Donn Yaradua und Tenga.

      »Der Energieschwund existiert nicht mehr!« Erfreut schaltete der Siganese Lampe und Antigrav ein und verließ Donns Schulter.

      Rhodan überprüfte rasch die Systeme seines SERUNS. »Donn, Tenga – wir holen den Gleiter. Der Schacht dürfte groß genug für ihn sein. Amma, Zafer ...« Er nickte ihnen und den beiden Shenpadri zu. »Ich schätze, in spätestens einer halben Stunde sind wir zurück.«

      Er wartete keine Antwort ab, aktivierte den Antigrav und flog los.

      13.

      Perry Rhodan

      »Das Beiboot ist startklar«, sagte Amma Vargas. Sie deutete durch das Panoramafenster des Hangars ins All. »Du bist auf alles vorbereitet gewesen, nicht wahr?«

      Rhodan wusste, dass sie die getarnte LAURIN-Jet meinte, die in der Nähe der NEY ELIAS schwebte und nur für speziell kalibrierte Ortungsgeräte sichtbar war – die Shenpadri sollten nichts von ihr erfahren. Er sah ebenfalls durchs Fenster und beobachtete den Planeten Tellus unter ihnen.

      »Nein, nicht auf alles«, antwortete er nachdenklich. »So gut man sich auch vorbereitet, es gibt immer Überraschungen.«

      »Eine dieser Überraschungen hat einen Namen. Sie heißt Felix Ghiss.« Amma Vargas seufzte. »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass er für das Cairanische Panarchiv arbeitet, den Geheimdienst der Cairaner.«

      »Wenn wir ihn mitnehmen und befragen könnten ...«, begann Rhodan.

      Amma schüttelte den Kopf. »Nein. Er gehört zu meiner Crew. Er begleitet uns zum Ephelegonsystem und wird dort vernommen.«

      Zafer Young näherte sich und blieb hoch aufgerichtet stehen. Der Kolonialertruser wirkte ein wenig größer und breiter als auf dem Planeten und reichte Rhodan einen versiegelten Behälter.

      »Was ist das?«

      »Material von der Stadt«, erklärte Zafer und trat neben Amma. Etwas verband diese beiden Menschen, das war deutlich zu spüren. »Eine Probe für dich, an den Shenpadri vorbeigeschmuggelt.« Er lächelte kurz. »Damit ihr Gelegenheit habt, genauere Daten zu gewinnen.«

      »Damit wir feststellen können, ob die Stadt wirklich Terrania City ist. Oder war.«

      »Ja.«

      Rhodan nahm den Behälter entgegen. »Danke.«

      Donn Yaradua stand neben dem Beiboot der NEY ELIAS und verabschiedete sich von Tholia. Neben ihnen schwebte die SCHOTE mit Tenga auf ihr. Der Siganese hielt eine bunte Schachtel in den Händen. Rhodan ahnte, was sie enthielt. Hinter dem Beiboot stand eine ebenfalls startklare Space-Jet, ihre Luke geschlossen.

      Rhodan sah wieder durchs breite Panoramafenster. Sein Blick galt weder dem Planeten noch den Segmentschiffen der Shenpadri in den tieferen Umlaufbahnen, sondern den fernen Sternen.

      »Wer ist die Gloriose?«

      »Ich habe nie von ihr gehört.«

      »Wenn wir glauben, groß zu sein«, sagte Rhodan langsam, den Blick in die Weiten des Universums gerichtet, »wenn wir glauben, alles zu wissen, oder fast alles, kommt auf einmal das Fremde, das Unbekannte, und erinnert uns daran, wie klein wir sind, wie winzig und unbedeutend.«

      »Jedes Staubkorn ist wichtig, sonst würde es nicht existieren«, hielt ihm Amma Vargas entgegen.

      Rhodan nickte langsam. »Eine interessante Betrachtungsweise.«

      »Ortung!«, tönte eine Stimme aus dem Interkom. »Ein Schiff der Cairaner, vierhundert Millionen Kilometer über der Ekliptik des Rheiasystems.«

      »Sie sind da«, sagte Amma.

      Rhodan nickte. »Wie wir erwartet haben. Unser Plan wird verhindern, dass ihr in Schwierigkeiten geratet.«

      »Ich halte ihn noch immer für unnötig«, sagte die Kommandantin der NEY ELIAS. »Wir haben von den Cairanern nichts zu befürchten.«

      »Warum ein Risiko eingehen? Amma, Zafer ...« Rhodan reichte ihnen die Hand. »Ich danke euch für alles.«

      »Vielleicht sehen wir uns wieder, Perry Rhodan.« Lächelnd fügte sie hinzu: »Irgendwo im Meer der Sterne, irgendwann in Zeit und Raum.«

      Rhodan ging zum Beiboot, das die NEY ELIAS nur dreißig Sekunden später verließ und zur getarnten LAURIN-Jet flog.

      Noch einmal dreißig Sekunden später kam eine Space-Jet aus dem Hangar, und die NEY ELIAS eröffnete das Feuer auf sie.

      *

      »NEY ELIAS an Space-Jet«, erklang die Stimme von Amma Vargas. »Das war ein Warnschuss. Wir fordern euch zur sofortigen Umkehr auf.«

      Die Space-Jet reagierte nicht darauf. Sie beschleunigte und ging tiefer, suchte Sicherheit bei den Shenpadri-Schiffen in den Umlaufbahnen näher beim Planeten. Der große Explorer folgte ihr.

      »Hier spricht Amma Vargas, Kommandantin der NEY ELIAS. Deine Flucht ist sinnlos, Perry Rhodan. Du bringst nur dich und deine Begleiter in Gefahr.«

      Die Stimme hallte durch den kleinen Kontrollraum der Space-Jet. Holos leuchteten über den Konsolen. Die Statusanzeigen über den Kommunikationskontrollen veränderten sich, als eine neue Stimme ertönte.

      »Menschen, die auf Menschen schießen?«, erwiderte Rhodan.

      »Du lässt uns keine Wahl«, sagte Amma. »Ich fordere dich noch einmal zur Rückkehr auf.«

      »Du hast mich sehr enttäuscht, Amma«, gab Rhodan zurück. »Ich dachte, ich könnte auf deine Hilfe zählen.«

      »Kapituliere, Perry Rhodan.« Die Stimme der Kommandantin klang streng und unnachgiebig. »Ergib dich.«

      Die kupferroten zylindrischen Schiffe der Shenpadri flogen Ausweichmanöver, als die Space-Jet heranraste. Sie strebten auseinander und schufen eine Lücke, nicht nur groß genug für die kleine Space-Jet, sondern auch für die NEY ELIAS.

      Beide Schiffe fielen dem Planeten entgegen, auf dem das Eis immer schneller schmolz. Tellus verfärbte sich, war nicht mehr nur weiß, sondern wurde an vielen Stellen rosarot und violett vom Gras, dessen Knollen Myriaden Sporen freisetzten, Grundlage für neues Leben.

      Der Explorer feuerte erneut, und diesmal wurde die Space-Jet getroffen – ihr Triebwerk fiel aus.

      Die NEY ELIAS empfing Rhodans Antwort. »So leicht machen wir es euch nicht.«

      Es blitzte bei der Space-Jet, und der Schutzschirm des Explorers flammte auf. Bevor die Zielerfassung wieder auf die Space-Jet gerichtet werden konnte, verschwand sie in dichten Wolken.

      Doch sie war in Schwierigkeiten.

      »Wir sind manövrierunfähig.« Wieder Rhodans Stimme. »Das Triebwerk ist ausgefallen, die Antigravgeneratoren ebenfalls. Wir stürzen ab!«

      »Traktorstrahl ausrichten!«, wies Amma Vargas ihre Crew an.

      Die NEY ELIAS folgte der Space-Jet, musste aber einem großen Schiff der Shenpadri ausweichen, was Zeit kostete.

      »Wir brauchen dringend Hilfe!« Rhodans Stimme klang angespannt.

      »Wir sind unterwegs zu euch«, sagte Amma Vargas. »Ihr hättet gleich vernünftig